Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Fixsterne, Nebelflecke, Sternschnuppen, Sonne und Mond. 
Die hier gefundene Periode mit ihrer Zunahme weicht von den 
elf zum Grunde gelegten Beobachtungen wie folgt ab: 
1687 + 1,325 
1695 — 0,453 
1712 — 0,507 
1717 -f 1,243 
1726 — 19,831 
1758 -f 24,657 
1783 — 18,824 
1785 -f 3,613 
1799 + 1,070 
1815 -f 1,674 
1747 -f 0,121 
Man sieht, dass die Abweichungen der Beobachtungen von der 
Rechnung sich bei der Voraussetzung einer allmähligen Zunahme der 
Periode sehr vermindern. Also bleibt diese allmählige Zunahme, die 
sich indessen mit der Zeit wieder in eine Abnahme verwandeln dürfte, 1 ) 
sehr wahrscheinlich, und die Verspätungen der grössten Lichtphase in 
den Jahren 1724, 1725, 1726, 1783 und 1784, so wie das frühere 
Eintreten derselben in den Jahren 1756, 1757 und 1758 scheinen Ano 
malien zu sein, deren Gesetze sich noch durchaus nicht entwickeln lassen. 
Ich bemerke nur noch, dass auch zwischen 1695 und 1712 eine ähnliche 
Anomalie Statt gefunden haben muss, obgleich Gottfried Kirch ihrer 
nicht erwähnt. Denn Maraldi fing seine Beobachtungen erst 1694 an, 
und doch spricht er von den Anomalien des Sterns, die seine grössten 
Lichtphasen zuweilen schon nach 13, zuweilen erst nach 14 Monaten 
zurückführen, und die er also zwischen 1695 und 1712 beobachtet 
haben muss. 
Hält man wirklich die in den ebengenannten Jahren Statt findenden 
Abweichungen der Beobachtungen von den berechneten grössten Licht 
phasen nur für Anomalien, so möchte ich die Bestimmungen in meiner 
ersten Abhandlung, wo gerade auf diese anomalischen Erscheinungen 
keine Rücksicht genommen wurde, für sicherer halten, als die hier 
gegebenen; und ich glaube, man könnte sich vor der Hand an meine 
erste Formel halten, bis fortgesetzte Beobachtungen uns über die wahren 
Gesetze des wiederkehrenden Lichtwandels dieses merkwürdigen Sterns 
näher belehren. 
Ich habe diese Beobachtungen fortgesetzt; 1816 den 24. August 
konnte ich Mira eben mit einem FRAUENHOEER’schen Fernrohr von 
32 Zoll, noch nicht mit dem FRAUENHOFER’schen Kometensucher erkennen. 
Den 3. September dunstige Luft und Mondschein; doch mit dem Fern- 
x ) Eine fortwährende gleichförmige Zunahme, auch mit Anomalien, ist gewiss 
nicht das wahre Gesetz der Perioden des Lichtwandels dieses Sterns, sondern blos 
eine Annahme, die mit den bisherigen Erfahrungen am besten stimmt und die also 
nur so lange beizubehalten ist, bis fernere Beobachtungen das wahre Gesetz mehr 
entwickeln.
	        
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