160. Noch etwas über die am 26. September 1829 gesehene Feuerkugel. 557
Letzerer versicherte, dass ihm die Vollmondsscheibe etwas grösser als
ein gewöhnlicher Speiseteller vorkomme. Aus solchen Angaben wird
sich der scheinbare Durchmesser nur mit grosser Ungewissheit bestimmen
lassen. Wenn auch alle glänzenden Körper viel grösser erscheinen, als
sie wirklich sind, wie aus den von den Alten vor Erfindung der Fern
rohre geschätzten Durchmessern der Fixsterne und Planeten erhellt, so
wird man doch den scheinbaren Durchmesser unserer Feuerkugel nicht
viel kleiner als 4' annehmen können, weil man deutlich eine begrenzte
Scheibe erkannte. Der stehen gebliebene Schweif war etwa 8' breit.
Dies würde den Durchmesser der Kugel ungefähr 115, des Schweifes
230 Toisen geben.
Bei dem stehen gebliebenen Schweif der viel grösseren Feuerkugel
vom 23. Oktober 1805 konnte ich mit meinem Kometensucher sehr
deutlich bemerken, dass die Ränder viel heller waren, als die Mitte.
Die leuchtende Materie schien also damals gleichsam eine hohle Röhre
zu bilden, deren Mitte da, wo die Kugel selbst durchgegangen war,
von dem leuchtenden Stoff leer blieb. Bei dem Streifen, den die Feuer
kugel von 1829 zurückliess, konnte ich keinen Unterschied zwischen
der Helligkeit der Ränder und der Mitte wahrnehmen, ob ich gleich
auf diesen Umstand aufmerksam war.
Nach dem Zeugniss der Beobachter erlosch die Kugel, ohne zu zer
springen. Es ist also wahrscheinlich, dass die ganze, vielleicht sehr
wenig dichte Masse sich völlig in den phosphorescirenden Streifen auf
gelöst hatte.
Nach den oben berechneten Werthen von b', b" waren die scheinbaren
Höhen in Düsseldorf von 1 = 29° 48', von II = 27° 6'. Dies stimmt
mit der angegebenen Richtung von NW nach SO ganz gut überein,
zeigt aber, dass dort die scheinbaren Höhen, wie dies gewöhnlich ge
schieht, viel zu hoch geschätzt wurden. In Düsseldorf musste sich
I in 198|-° JR mit 67f° nördlicher Deklination, II in 208f° JR und
63° nördlicher Deklination, also der Streif, den wir hier im Adler wahr
nahmen, in und unter dem Schwanz des Drachen zeigen.