Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

568 
Fixsterne, Nebelflecke, Sternschnuppen, Sonne und Mond. 
zu können, dass die rothe Nordlichtsmaterie weiter von der Oberfläche 
der Erde entfernt war, als diese Sternschnuppen. 
Nacht vom 13. zum 14. November. Der Abend des 13. November 
war anfangs heiter, und es wurden von 6 Uhr 50' bis 8 Uhr 2' 12 
Sternschnuppen wahrgenommen. Aber bald nach 8 Uhr verhüllte ein 
dichter Nebel den ganzen Himmel. Die Beobachter blieben bis nach 
Mitternacht auf ihren Posten. Da sich aber auch dann noch gar keine 
Hoffnung zeigte, dass der Himmel sich auf heitern könne, so gingen sie 
auseinander, und legten sich zu Bette. 
Und doch klärte es sich später wieder auf, und der den Lesern 
der Astronomischen Nachrichten längst so rühmlich bekannte Herr Clüver 
in Rockwinkel, eine Meile von Bremen, beobachtete um 14 Uhr 40' die 
erste Sternschnuppe. Er schloss seine Beobachtungen mit der 100. Stern 
schnuppe etwa um 16 Uhr 50'. Von diesem Zeitraum geht etwa eine 
halbe Stunde ab, in der nicht beobachtet wurde. Fast sämmtliche 
Sternschnuppen kamen aus den beiden Löwen und dem südlichen Tlieile 
des grossen Bären, und ihre Richtung war fast durchaus nach NNO, 
zuerst mehr nördlich, dann mehr nach Osten übergehend. Von diesen 
100 Sternschnuppen ging nur eine nach 8, etwas westlich, oder, der 
Hauptrichtung entgegengesetzt, über Südosten hinaus, nach Süden zwei, 
eben so viele zwischen W und S, zwischen W und NW höchstens 
fünf, etwa eben so viele zwischen 0 und SO, alle übrigen zwischen 
NNW und 0 mit erstgemeldeter vorwaltender nordöstlicher Rich 
tung. Der grösste Theil dieser Sternschnuppen, etwa -f oder •£, hatte 
einen Schweif, der aber nur bei 4 oder 5 wirklich mit derselben ver 
bunden war, in der Regel zeigte sich nur eine zurückbleibende leuch 
tende Spur auf der Bahn des Meteors. Ganz ausgezeichnet helle hat 
Herr Clüver nicht gesehen, nur einer war wohl etwas heller als 
Venus und etwa 7 oder 8 glichen dem Jupiter, oder übertrafen ihn 
etwas. 
Es leidet wohl keinen Zweifel, dass dies das eigentliche November- 
Phänomen war, das sich, freilich weit prächtiger, 1799 in der Nacht 
vom 11. zum 12. November zeigte, nachher 1832 und 1833 in der 
Nacht vom 12. zum 13. November vorkam und nun seit 1834 in der 
Nacht vom 13. zum 14. November, also immer etwas später, erschien. 
Am 14. Abends war es hier in Bremen nur bis gegen 9 Uhr heiter, 
und unsere Beobachter sahen von 7 bis 8 Uhr vier, von 8 bis 9 Uhr 
neun Sternschnuppen. Nachher wurde es völlig trübe, und auch die 
folgenden Nächte, vom 15. zum 16. und vom 16. zum 17. November, 
blieb der Himmel stets bedeckt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.