163. Sternschnuppen-Beobachtung im August 1839.
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163. Sternschnuppen-Beobachtung im August 1839.
Bremen 1839, August 19.
[Schumacher’s Astronomische Nachrichten, Bd. XVI, S. 385, 386. Oktober 1839.]
Ich danke Ihnen recht sehr für Ihren in aller Rücksicht so inter
essanten Brief vom 12. August und die beigefügten Sternschnuppen -
Beobachtungen. Die diesmalige Wiederkehr der August-Epoche für die
Sternschnuppen hat sich sehr ausgezeichnet. Hier hat man dieselbe
Einrichtung zu ihrer Beobachtung getroffen, wie im November 1838.
Die Zahl der beobachtenden Personen belief sich fast immer auf sechs.
So wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. August 392 und vom 10.
auf den 11. gar 725 Sternschnuppen wahrgenommen. Natürlich konnte
bei dieser Frequenz nur ein Theil derselben in die Sternkarten ein
getragen werden. Beide Nächte waren nicht ganz ununterbrochen heiter,
die Nacht vom 11. auf den 12. trübe. Ich behalte mir vor, Ihnen
einen umständlicheren Bericht für die Astronomischen Nachrichten zu
schicken. Ihre Beobachtungen habe ich gleich an Dr. W. Focke ge
geben. Vorläufig glaubt er folgende einigermaassen übereinstimmende
anmerken zu können.
Ihre No.
Seine No.
No. 9
No. 34
„ 10
„ 42
„ 12
„ 84
„ 16
„ 105
' * 18
„ 115
„ 19
„ 116
„ 22
„ 124
Unterschied der
Mittagskreise
4' 37"
4' 37,8"
4' 30,6"
4' 36,8"
4' 24,6"
4' 25,1"
4' 29,0"
4' 31,5"
Dies Mittel würde sehr gut stimmen, angesehen der mehr west
lichen Lage des hiesigen Beobachtungsortes und des Umstandes, dass
bei Ihnen das Ende, hier der Anfang der Sternschnuppen beobachtet
ist. Aber die einzelnen Data sind noch zu verschieden, und es mag
wohl noch ein und das andere Resultat, als zu verschiedenen Stern
schnuppen gehörig, ganz wegfallen müssen. Immer aber scheint daraus
hervorzugehen, dass Sternschnuppen dazu dienen können, Längenunter
schiede völlig zu berichtigen, wenn an beiden Orten die Verschwin-
dungszeiten beobachtet werden.