600 Bemerkungen mathematischen, astronomischen und geographischen Inhaltes.
So schön und elegant diese beiden neuen Auflösungen der Herren
De Lambre und Besser auch sind, so kann man doch der blos trigono
metrischen eine noch grössere Kürze und Bequemlichkeit geben; und
es wird mir deswegen, wie ich hoffe, erlaubt sein, mein Verfahren,
dessen ich mich schon lange bei älteren Kometen zu bedienen pflege,
hier kurz anzugeben. Ich wähle dieselbe Bezeichnung wie Besser, und
es sind die Längen des ersten Paares von Sternen a, a r , des zweiten a, a',
die Breiten b, b' und /?, ß\ Man suche zuerst die Durchschnittspunkte
der beiden durch die Sternpaare gezogenen grössten Kreise mit der
Ekliptik durch die bekannten Formeln:
tang co
a
a
tang I co'
2
a — a
tang
tang
a! — a\ sin (&' -j- b)
sin ib' — b)
a! — sin (ß' -f- ß)
sin \ß’—ß)
und es sind die Längen dieser Durchschnittspunkte
N—a — co, N' = a — co'.
Die Neigungen dieser beiden grössten Kreise gegen die Ekliptik
finden sich
tang?? =
tang b
sin co
tang $
tang ß
sin co'
Setzt man nun N f — N=2E und macht
, , „ Sin (0 + 7])
tangx == tangA • . 1 —-4->
Sin {p — rj)
so ist
N+ E-\- x = N' — Ep- x
die Länge des unbekannten Gestirns, und die Breite desselben wird
durch die Gleichung
tang B — tang rj sin (E -j- x) — tang $ sin (E — x)
bekannt.
Zu diesen Formeln braucht man nur 20 Logarithmen. Ich setze
hier das Beispiel von De Lambre nach meinen Formeln, jedoch nur mit
fünf Decimalen gerechnet her, da hier fünf Decimalen schon eine über
flüssige Genauigkeit geben.
Erstes Alignement.
a = 2 s 10° 58' 42"
a’ = 4 s 9° 29' 59"
a'—a= 58° 31' 17"
—~ a = 29° 15' 38|"
b =10° 24' 50"
V = 49° 40' 10"
V +6 =60° 5' 0"
b'—b= 39° 15' 20"