Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

180. Beobachtung' des Mars und trigonometrische Messungen im Bremer Gebiet. (319 
Wirklich wird diese eigentliche Beobachtung der Sonnenflecke zu sehr 
versäumt, und eben deswegen kennen wir die Rotationszeit und die 
Lage des Sonnen-Aequators noch nicht sehr zuverlässig. Auch müssen 
es Beobachtungen mit Gewissheit ausmachen, ob die Flecken blos der 
Rotation der Sonne folgen, oder noch eine eigene Bewegung, eine Ver 
änderung auf dem Sonnenkörper selbst haben? Eine wichtige Frage! 
deren Beantwortung zwischen den beiden berühmten Hypothesen über 
die Natur dieser Flecken, ich meine derjenigen, die Bode, Schröter, 
Herschel so wahrscheinlich gemacht haben, und der, die De La Lande 
mit so wichtigen Gründen vertheidigt, entscheiden muss. Das Kreis 
mikrometer hat bei diesen Beobachtungen, ausser seiner Bequemlichkeit, 
den Vorzug, dass es stärkere Vergrösserung zulässt. . . . 
Der so eben angekommenen englischen Zeitung zu Folge ist Mungo 
Park, ein von der afrikanischen Societät nach Afrika geschickter 
Reisender, mit allen seinen Papieren glücklich in London angekommen. 
Er soll die Nachrichten des Majors Houghton (wie auch den unglück 
lichen Tod desselben) von der Stadt Houssa völlig bestätigen, und Houssa, 
eine Stadt am grossen Flusse nahe bei Tombuctu, als zwei Mal so gross 
und zwei Mal so volkreich als London beschreiben u. s. w. 
180. Aus einem Schreiben, ‘den Mars und trigonometrische 
Messungen im Bremer Gebiet betreffend. 
[Allgemeine Geographische Ephemeriden, Bd. II No. 3, September 1798, S. 267—268.] 
Bremen, den 7. August 1798. 
. . . . Während meines Aufenthalts in Lilienthal bei unserm vortreff 
lichen Schröter haben wir für uns sehr interessante Beobachtungen 
über den Mars gemacht. Sie betrafen die südliche glänzende Polar- 
Zone, die diesmal so ungewöhnlich hell, scharf abgeschnitten und glän 
zend in die Augen fiel, wie sie Cassini, Maraldi und Herschel viel 
leicht nie auffallender gesehen haben. Diese so äusserst glänzende Zone 
war ungemein regelmässig nach einem Parallelkreise begrenzt und er 
streckte sich etwa bis zum 70. Grad südlicher Marsbreite. Die Jahreszeit 
auf dem Mars kam ungefähr mit unserm November überein; es war 
also unter dieser hohen südlichen Breite anfangender Frühling. Es ist 
fast unmöglich, nicht an etwas den weissen Winter-Bedeckungen unserer 
Erde Analoges dabei zu denken. Jetzt hat diese Zone, so weit ich es 
mit meinem 5füssigen Dollond beurtheilen kann, schon sehr an Licht
	        
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