Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Vermischtes in Briefen. 
noch freien Abendstunden mit dem Senator Gildemeister zur Beobach 
tung' des Kometen an wende. 
Eher als ich vermutliete, habe ich das Vergnügen, Ihnen hier die 
verbesserten Elemente unseres Kometen zu schicken, zu deren Berech 
nung mir der heutige stürmische und dunkle Abend Müsse gab. Ich 
habe die Hauptmomente des Kalküls beigefügt, damit Sie theils beurthei- 
len können, wie viel man sich auf diese Elemente zu verlassen hat; 
theils aber auch, wenn es Ihnen etwa gefällig sein sollte, die drei Hypo 
thesen noch selbst mit einer entfernteren, spät im September oder 
Oktober angestellten Beobachtung zu vergleichen. Mit den drei Hypo 
thesen bin ich noch nicht völlig zufrieden. Indessen werden meine 
Elemente doch schon ziemlich genau sein. Sie halten fast das Mittel 
zwischen Dr. Burckhardt’s und Mechain’s Bestimmungen, und thun 
Ihrer Beobachtung vom 8. September bis auf eine Kleinigkeit ein 
Genüge, eben wie der MEssiER’schen vom 10. August. Für die am 
23. August werden sie die Länge scharf genug darstellen, in der Breite 
aber etwa 1' 15" oder V 20" fehlen. 
Aus Ihrer Anzeige der fehlerhaften Beobachtung, die Dr. Burck- 
hardt seiner Rechnung zum Grunde gelegt hatte, erklärt sich nun 
freilich alles. Da der Unterschied der Längen kleiner oder grösser 
dadurch wurde, so musste die kurtirte Distanz in der ersten Beobach 
tung fast um T V- fehlerhaft gefunden werden. Nun war diese kurtirte 
Distanz sehr gross, etwa 1,56; also wurde der Komet dadurch um mehr 
als ttt des Halbmessers der Erdbahn falsch von der Erde entfernt, und 
so ist der grosse Irrthum in den ersten Elementen des Dr. Burckhardt 
leicht begreiflich. 
Gildemeister ist mit der Reduktion aller Beobachtungen des Ko 
meten, die er übernommen und auch mehrentheils in meinem Beisein 
selbst angestellt hat, noch nicht fertig. Er ist ganz zum astronomischen 
Beobachter geboren, und hat sich so geschwind in der Methode, am 
Kreis-Mikrometer zu beobachten, geübt, hat ein so scharfes und genaues 
Auge, dass ich mich wirklich auf seine Beobachtungen mehr verlasse, 
als auf meine eigenen. 
Ich sehe keine Hoffnung vor mir, den Kometen mit irgend einem 
Erfolge in einer Ellipse berechnen zu können, da er, wenn wir ihn auch 
ziemlich bis gegen die Mitte des Oktobers beobachten werden, doch auf 
beiden Seiten vom Perihelium nur etwa 47° oder 49°, also im Ganzen 
nicht 100° beschrieben haben wird, und an beiden Seiten von seinem 
Parameter noch weit entfernt bleibt. Die durch die Beobachtungen 
vom 10. und 23. August und 8. September verbesserten parabolischen 
Elemente der Bahn sind indessen folgende:
	        
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