Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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191. Einige litterarisch-astronomische Bemerkungen. 
II. 
Im Novemberheft der Monatlichen Korrespondenz 1813 p. 426 f. 
macht der berühmte Herausgeber dieser Zeitschrift auf einige unberech 
nete Kometen aufmerksam, über die vielleicht noch einige nähere Aus 
kunft zu erwarten und zu wünschen sein möchte. Was ich von den 
dort angeführten Kometen weiss, will ich der Ordnung nach kurz 
angeben. 
Der angebliche Komet, der 1602 nach Litbienetzky auf der Brust 
des Schwans erschienen sein soll, ist nichts anderes, als der neue Stern, 
damals 3. Grösse auf der Brust des Schwans, der zwar schon 1600 von 
Jansonius zuerst bemerkt, aber erst 1602 recht bekannt wurde und 
Aufsehen erregte. Man lese vorzüglich über diesen Stern Kepler’s 
Karratio astronomica de stella tertii honoris in Cygno, quae usqne ad 
annum 1600 fuit incoynita, die seinem Buche De stella nova in pede 
Serpentarii von p. 149 bis 168 eingerückt ist. Uebrigens ist dieser Stern 
eigentlich ein höchst merkwürdiger, veränderlicher Stern. Bigott (Phil. 
Transact. Vol. LXXVI p. 201) glaubte aus den Beobachtungen des 
17. Jahrhunderts zu finden, dass die Periode dieses Sterns von 18 Jahren 
sei, von denen er 5 Jahre seinen grössten Glanz behalte, in 2 Jahren 
geschwind abnehme, 4 Jahre dem blossen Auge unsichtbar bleibe, und 
dann langsam in 7 Jahren wieder zunehme. Aber die Beobachtungen 
des 18. und 19. Jahrhunderts wollen mit dieser Periode gar nicht 
stimmen, und ich glaube, dass dieser Stern, No. 34 Cygni, seit Flamsteed’s 
Zeiten immer sichtbar, und immer zwischen der 5. und 6. Grösse ge 
blieben ist. Bradley hat ihn oft beobachtet, doch ohne seine Grösse 
anzugeben. Pigott selbst sah ihn vom 1. November 1781 bis 1786 
immer 6. Grösse, etwas kleiner als 28, 29 und m, und grösser als 36 
und 40. Piazzi fand ihn im August 1793 5. bis 6. Grösse. Ebenso 
giebt ihn die Histoire céleste für den 5. August 1793 an; Herschel, 
dessen Beobachtungen zwischen 1783 und 1796 fallen, hat für ihn nach 
seiner Bezeichnung 29 34 28 28 34 34 29 34 36 34 40 34 28 36. 
Hieraus lässt sich eine noch fortdauernde, doch geringe Lichtwandlung 
des Sterns vermuthen. Am 18. Mai 1814 fand ich 34 Cygni noch eben 
wie bei Piazzi und in der Histoire céleste 5. bis 6. Grösse. Ich würde 
für diesen Abend nach Herschel so schreiben: 27 28 34 34 29 34 
36 34 35 m. Sollten wohl mehrere dieser Sterne, besonders 29 und 
35 (m) veränderlich sein? Gewiss verdient diese Sterngruppe oft in 
Ansehung der verschiedenen Lichtstärke der sie bildenden Sterne unter 
sucht zu werden. 
Komet von 1647. Hevel hat nur eine zu Marienburg am 
29. September gemachte Beobachtung, und sagt, so viel er sich erinnere, 
sei er auch dort nur zwei Tage gesehen worden. Struyck führt aus
	        
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