Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

192. Vermischte astronomische Bemerkungen. 
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eine beträchtliche Nebelhülle wahrgenommen haben will, so bin ich doch 
keineswegs von dem wirklichen Dasein einer so beträchtlichen Nebel 
hülle um diese kleinen Planeten überzeugt, halte die Erscheinung viel 
mehr für Täuschung (aus den wegen der sphärischen Gestalt der 
Objektiv-Spiegel nicht genau in einem Punkte vereinigten Parallelstrahlen 
entstehend) und habe selbst, auch mit den vollkommensten dioptrischen 
Werkzeugen, nie eine merkliche Nebulosität bei ihnen wahrnehmen 
können. Ob aber die Kometen von ganz kurzer Umlaufszeit, z. B. der 
ENCKE’sche nicht vielleicht auf irgend eine Art, ihrem Ursprünge nach 
mit den Asteroiden verwandt sind, darüber darf man wohl nicht eher 
einige Muthmaassungen wagen, als bis man diese Kometen öfterer zu 
ihrer Sonnennähe hat zurückkehren sehen, um so die etwaigen Ver 
änderungen, welche sie wahrscheinlich mit der Zeit in ihrer physischen 
Beschaffenheit erleiden, kennen zu lernen. — So viel ich weiss, kann 
man blos von dem Kometen von 1770 behaupten, dass er seine Periode 
nicht mehr einhält. Aber von diesem ist es erwiesen, dass ebenso wie 
ihm Jupiter erst 1767 jene Bahn von so kurzer Umlaufszeit gab, welche 
die Astronomen 1770 bei ihm bemerkten, derselbe mächtige Planet 1779, 
als der Komet ihm wieder äusserst nahe vorbeiging, jene Bahn auch 
gänzlich wieder verändern musste. Der HALLEY’sche Komet hat seine 
Perioden von 1456 an, 1531, 1607, 1682, 1759 immer so nahe ein 
gehalten, dass man die Abweichungen in den Zwischenzeiten als noth- 
wendige Folgen der perturbirenden Einwirkungen der Planeten an 
zusehen berechtigt ist, so wie denn Damoiseau, mit gehöriger Rücksicht 
auf diese Perturbationen, berechnet hat, dass dieser Komet 1835 am 16. 
oder 17. November wieder in seiner Sonnennähe sein werde. Wie genau 
der EisrcKE’sche Komet im Jahre 1822 zu der von Encke vorher berech 
neten Zeit zurückgekommen ist, werden Sie wissen. Von den übrigen 
Kometen, denen eine kurze Umlaufszeit zugeschrieben wird, ist diese 
entweder nicht so zuverlässig und genau bestimmbar oder zu gross, als 
dass sich jetzt schon beurtheilen liesse, ob sie ihre Periode regelmässig 
einhalten oder nicht. — Ueber Radloef’s Hypothese erlaube ich mir 
noch kein endliches Urtheil. — Den grössten Theil der Doppelsterne 
halte ich für Sonnen, die nicht blos scheinbar, sondern wirklich ver- 
hältnissmässig einander nahe sind und um ihren gemeinschaftlichen 
Schwerpunkt regelmässige Bahnen beschreiben. — Weder im Possido- 
nius, noch im G-assendns, noch sonst irgendwo im Monde habe ich Nebel 
bedeckungen gesehen, noch überhaupt irgend eine Veränderung in den 
Mondflecken wahrgenommen, die man nicht aus den verschiedenen Er 
leuchtungswinkeln und Librations-Verhältnissen erklären könnte. Ebenso 
wenig weiss ich anzugeben, was die im Ringgebirge durchsetzenden 
Rillen sind, und muss gestehen, dass ich bei dem, was man von Fluss
	        
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