Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Anhang. Abhandlungen medicinischen Inhalts. 
Dies ist nur eine Probe von der Glaubwürdigkeit solcher anonymen 
Briefe, die man so ohne Bedenken abdrucken lässt. Gegen solche Be 
schuldigungen ungenannter Personen, deren jeder, der Lust hat, heute 
oder morgen noch eine grosse Menge zusammenschreiben kann, denn dazu 
gehört eben keine grosse Erfindungskunst, braucht sich doch wohl kein 
ehrlicher Mann zu vertheidigen. Es ist genug, dem Publiko zu sagen, 
dass sie falsch sind. 
Noch einmal muss ich erinnern, wie es, dünkt mich, Herr Dr. Bicker 
schon zum Theil getlian hat.: Wir haben hier, durch zureichende Gründe 
bewogen, bei drei Kranken den sogenannten animalischen Magnetismus 
versucht, haben auffallende und äusserst merkwürdige Wirkungen davon 
gesehen, und unsere Kranken sind völlig dadurch wieder hergestellt 
worden. Eine ausführliche Darstellung der vorhergegangenen Krank 
heit, und die umständliche Erzählung der merkwürdigsten, während der 
Anwendung des Magnetisirens beobachteten Thatsachen wird Herr 
Dr. Wienholt dem Publiko vorlegen. Wie man aber daraus nachmals 
den Magnetismus, seine Art zu wirken, ob und wann er angewandt 
werden könne, angewandt werden müsse, wie die dabei vorkommenden 
Erscheinungen erklärt, oder nicht erklärt werden können, beurtheilen 
werde, dies ist bis jetzt durchaus unsere Sache nicht. Wir stehen blos 
für die Thatsachen, und sehen gar keine Verbindlichkeiten vor uns, 
über den Magnetismus uns mit Jedem, der ihn angreifen will oder 
anzugreifen sucht, in Streitigkeiten einzulassen. 
Wunder, Prophetengaben, Eingebungen haben wir bei unseren 
Kranken nicht gesehen, noch weniger behauptet oder geglaubt, aber 
viel, was uns mehr lehrreich als erklärbarerschien; 1 ) finden indess nach 
genauer Darstellung der Thatsachen schärfere Augen, als die unserigen 
sind, dass das, was wir noch zum Theil für Hieroglyphen am Tempel 
der Isis gehalten haben, wirklich eine sehr lesbare Inschrift sei, wohl 
ihnen und wohl uns! Aber hart ist es, Jemanden, der sich beklagt, nicht 
chinesisch lesen zu können, auf die deutsche Fibel verweisen, oder dem, 
der in einer Rechnung von De La Grange Dunkelheiten findet, die 
Regula de tri lehren wollen; und ich müsste mich sehr irren, oder die *) 
*) Die Beschuldigung, dass derjenige Wunder behaupte, der die sonderbaren 
Wirkungen des Magnetismus für wahr hält, ist eine höchst unrichtige Folgerung, 
die hier zur beleidigenden Lüge wird. Nach welcher Logik darf Jemand denn alles 
Wunder nennen, was er nicht begreift? Und ist es recht, ist es billig, ohne alle 
Veranlassung Jemandem so wenig oder eine so excentrische Philosophie zuzutrauen, 
dass er die Erscheinungen, die er nicht erklären, d. i. deren Verhältniss zu anderen 
bekannten Wahrheiten er nicht angeben kann, für Wunder halten und ausgeben werde ? 
Ich dächte, dergleichen Erscheinungen fänden sich in der Natur noch genug, und so 
möchte nach solchen unrichtigen Begriffen die Zahl der gewissen neuen Wunder 
ziemlich gross werden.
	        
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