Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Anhang - . Abhandlungen medicinischen Inhalts. 
waren? Besonders haben wir uns hierin über diz Berliner Monatsschrift, 
und namentlich über Herrn Biester, und wenn beides nicht eine Person 
sein sollte, über Herrn Thomas Akatholikus zu beklagen. Wie un 
würdig hat man Herrn Dr. Bicker begegnet, einem Mann, dessen Kennt 
nissen schon vor zehn Jahren, wahrscheinlich Berliner Aerzte, in der 
Allgemeinen deutschen Bibliothek so viele Gerechtigkeit widerfahren 
Hessen. Sein Brief enthält doch nichts als Wahrheit, wie man nun 
aus der Vergleichung mit Herrn Dr. Wienholt’s Beitrag sehen kann, 
den einzigen Umstand, mit der absichtlich gereizten Einbildungskraft 
der ersten Patientin ausgenommen, den er gleich nachher, besser belehrt, 
selbst widerrief. All das Ungereimte und Lächerliche, was man darin 
finden wollte, hat man hineinkommentirt, und ihn aus einem Gesichts 
punkte beurtheilt, aus dem er nun einmal nicht geschrieben war. Wenn 
man einen vorläufigen Brief als eine vollständige Abhandlung ansieht, 
so kann man sie freilich leicht unvollständig finden. — Und nun, da 
Herr Biester auf seinen Beisen selbst Gelegenheit gehabt hat, den 
Magnetismus zu untersuchen, der nach der Vorstellung, die uns die 
Berliner Monatsschrift davon gemacht hatte, doch so grober Betrug und 
so blöder Aberglaube war, dass ein Mann von seinem Scharfsinn leicht 
die ganze Sache hätte durchschauen müssen, — nun begnügt man sich, 
Herrn Dr. Bicker’s Brief elend zu nennen, und zu sagen, nur gegen 
diesen habe man geschrieben. Herrn Dr. Bicker’s gedruckte Erklärung 
über seine beiden Briefe, die doch wohl in Berlin nicht ganz unbekannt 
geblieben ist, erwähnt man gar nicht. Und dann jene (ich muss sie so 
nennen) unartige Vergleichung des Herrn Dr. Bicker’s mit mir. — 
Verdienter Tadel kann mich bessern, unverdienten weiss ich zu ver 
achten, aber ich wüsste nichts, was mir weher hätte tliun können, als 
ein Lob in dieser Verbindung, ein Lob auf Kosten eines Freundes, 
dessen Charakter und Kenntnisse ich gleich hoch schätze. Ich habe 
zu viel Achtung für Herrn Biester, und. ich weiss, dass warmer Eifer 
für Aufklärung leicht zu Ungerechtigkeiten bei einer Sache verleiten 
kann, die man dieser als gefährlich ansieht, als dass ich glauben sollte, 
Herr Biester werde fortfahren, ein vielleicht etwas übereiltes Urtheil 
über den Magnetismus jetzt mit Herrn Dr. Bicker’s Briefe entschuldigen 
zu wollen, der wahrlich keinen Anlass dazu hätte geben sollen. Ich 
weiss wohl, dass Herr Biester noch nicht von der Wirksamkeit des 
Magnetismus überzeugt ist; ich würde es selbst schwerlich sein, wenn 
mich nicht eigene anhaltende Beobachtung überzeugt hätte; aber dem- 
unerachtet zweifle ich, dass er noch ferner das ungerechte und ver 
achtende Betragen gegen Leute billigen werde, die sich nichts anderes 
haben zu Schulden kommen lassen, als dass sie den Magnetismus mit dem 
glücklichsten Erfolge versucht, und so viel sie konnten, untersucht haben,
	        
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