Die drahtlose Empfangsstation.
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er im Fjord; seine Einstellung wurde empirisch ermittelt, indem auf größte Lautstärke ein
gestellt und durch Änderung der Selbstinduktion des Empfängers die Wellenlänge konstant
gehalten wurde. Die letzten Julinächte, in welchen Norddeich nicht die üblichen kurzen Zeitungs
depeschen, sondern sehr lange, sich wahrscheinlich auf die ernste politische Lage beziehende
Nachrichten gab, eigneten sich sehr gut für diese Arbeiten.
Der Empfänger (Abb. 57 u. 58) bestand aus zwei auf Papprohre gewickelten, ineinander
steckenden Spulen / aus Emaillekupferdraht, die durch einen Umschalter U einzeln oder beide
hintereinander in die Antenne geschaltet
werden konnten und deren nutzbare Länge
durch einen Gleitkontakt G variierbar war.
Für die Verkürzungskapazitäten wurden
Teile eines kleinen Glimmerkondensators
verwendet. Auch hier wurde die günstigste
Größe empirisch festgestellt. Der Sekundär
kreis war durch eine in die Antennenspulen
nach Bedarf einschiebbare Spule II mit
dem Primärkreis induktiv gekoppelt.
Außerdem war in ihm eine durch Ab
zweigung hergestellte kleine elektromoto
rische Kraft geschaltet, deren Größe je
nach Bedarf reguliert werden konnte. Im
richtigen Sinne eingeschaltet, ergab diese
Anordnung eine hervorragende Lautverstärkung. Das Telephon T war hier parallel zum
Kondensator C gelegt.
Die Detektoreinrichtung D war im Laboratorium gebaut. Auf einer Hartgummiplatte
waren mit den notwendigen Anschlußklemmen ein Paar Stahlblattfedern montiert, welche
Süd
Abb. 58. Schaltung des Empfangsapparates.
Nord
E
durch feine Schrauben einzeln gesenkt werden konnten, so daß ihre feinen Selenspitzen die
unter ihnen angebrachten Rotzinkerzspaltstücke gerade berührten. Es war also außer dem
gerade benutzten immer noch ein Reservedetektor zur Hand. Die ganze Anordnung war frei