Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Vorbereitungen für die Beobachtung. 
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teil mit sich, daß das liegende Instrument bei der täglichen erheblichen Änderung der Sonnen 
deklination in azimutaler Richtung schwenkbar aufgestellt werden mußte, da die Achse des 
Fernrohrs nach dem Auf- oder Untergangspunkt des zu beobachtenden Gestirnes zu richten 
ist. Immerhin schien diese Unbequemlichkeit durch die übrigen Vorteile der Lippmannschen 
Konstruktion wohl aufgewogen zu werden. 
Bei Besprechungen mit den Leitern und wissenschaftlichen Mitarbeitern der Optischen 
Anstalt C. P. Goerz A.-G. im Herbst 1912 über die Konstruktion der erforderlichen Instru 
mente ergab sich dortseits die erfreuliche Geneigtheit einer weitgehenden Unterstützung un 
serer Pläne, und das Direktorium erklärte sich bereit, einerseits eine reiche Ausrüstung von 
Instrumenten zur Verfügung zu stellen und für den Zweck der Sonnenfinsternisexpedition 
zu bauen, und andererseits mehrere Mitglieder des wissenschaftlichen Stabes der Firma als 
Beobachter, bzw. als Ingenieure an der Expedition teilnehmen zu lassen. In zahlreichen ge 
meinsamen Sitzungen, an denen sich Dr. A. Miethe und Dr. B. Seegert einerseits, von der 
Firma Goerz die Herren Dr. F. Weidert, Jakob, Zschokke, Prof. Berson, Dr. Schulz, 
Goller, Milkiewiz und Mechanikermeister Meißner andererseits beteiligten, wurden die 
verschiedenen Vorschläge sehr eingehend erörtert, an der Hand der sorgfältig zusammen 
gestellten, ausgedehnten Literatur über frühere Sonnenfinsternisunternehmungen durchberaten, 
sowie die Projekte schließlich zur Durcharbeitung dem Konstruktionsbureau überwiesen. 
Da in einem besonderen Abschnitt dieser Veröffentlichung eine eingehende Darstellung 
der wichtigsten astrophotographischen Instrumente gegeben wird, mag hier nur eine kurze Über 
sicht der anderen angereiht werden. 
1. Astronomisch-photographische Apparate. 
Außer dem vorstehend erwähnten Cassegrainspiegelteleskop und der Astrokamera 
wurde eine Reihe von Instrumenten ausgeführt, die in dem Berichte von F. Weidert ein 
gehend beschrieben sind. 
2. Zeitbestimmungsapparate. 
Die Bestimmung der mittleren Zeit war auf funkentelegraphischem Wege vorgesehen. 
Die Sternwarte der Technischen Hochschule erhält ihre Zeit durch tägliche Aufnahme des 
Zeitsignals von Norddeich, wofür ein Huthscher Empfangsapparat mit einer Luftantenne 
dient. An Uhren sind zwei Boxchronometer, ein älteres von Nugent und Wells und ein 
neueres von Lidecke, sowie ein vorzügliches Taschenchronometer von Vacheron und Con- 
stantin vorhanden, deren Gang durch die aufgenommenen Zeitsignale dauernd kontrolliert 
wird. Außerdem empfängt die Sternwarte einmal wöchentlich telephonisch das Zeitsignal 
von Neu-Babelsberg. Diese Einrichtungen sollten in passend veränderter Form für die Sonnen 
finsternisexpedition benutzt werden. Zu diesem Zwecke wurde von Lid ecke das eine der 
vorhandenen Chronometer mit elektrischer Kontakteinrichtung versehen, die einen von der 
Firma W. Handke zur Verfügung gestellten Morsechronographen betätigte. Der Einbau der 
Kontakteinrichtung war vorzüglich ausgefallen. Der Einfluß auf den Gang der Uhr wurde 
später untersucht. 
Ferner wurde eine Siemenssche Zentraluhrenanlage mit allem Zubehör (zwei Sekunden 
uhren und mehreren Sekundenklopfern) durch die Firma Goerz von Siemens zur Verfügung
	        
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