III.
Die Auswahl des Beobachtungsplatzes.
Nach den Angaben der astronomischen Jahrbücher über die Sonnenfinsternis 1914,
August 20./21. verläuft die Zentralitätszone auf europäischem Gebiet von der norwegischen
Westküste unter ungefähr 66° n. B. aus über die Stadt Hernösand in Schweden und die Ostsee,
übei Riga, Kiew und die Krim in der Nähe von Feodosia, schließlich über das Schwarze Meer
nach Trapezunt. Für das von der Finsternis bestrichene russische Gebiet lag eine Spezial
publikation der Moskauer Astronomischen Gesellschaft vor, die für jeden Ort in mustergültiger
graphischer Darstellung die Maximalphase der Finsternis bzw. die Dauer der Totalität und
den Zeitpunkt der Kontakte entnehmen ließ.
Für die endgültige Wahl des Beobachtungsortes war eine Reihe sehr verschiedener
Gesichtspunkte zu berücksichtigen, die in zahlreichen Beratungen erwogen wurde. Die
wichtigsten Fragen hängen mit der Tageszeit der Finsternis für den Beobachtungsort, seinen
meteorologischen Verhältnissen und seiner Erreichbarkeit sowie den Transport- und Wohn
lichkeitsverhältnissen zusammen.
Da die Dauer der Totalität bei den europäischen Beobachtungsorten nicht erheblich ver
schieden war — es handelte sich nur um wenige Sekunden zugunsten der südöstlich gelegenen
Punkte — und da die Höhe der Sonne zur Zeit der Totalität ebenfalls für alle Punkte wesentlich
gleich günstig lag, mußte die meteorologische Frage in erster Linie erwogen werden. Hier hat
Prof. Berson der Expedition wichtige Ratschläge gegeben und naturgemäß die Krim empfohlen.
m August sind die Bewölkungsverhältnisse auf der Totalitätslinie — ganz allgemein
gesprochen — derartig, daß die Zahl der klaren Tage von NW nach SO erheblich zunimmt.
In Feodosia sind weit mehr als doppelt soviel Augusttage heiter, wie an der norwegischen West
küste 1 ). Allerdings werden diese günstigen Verhältnisse der südrussischen Beobachtungsorte
August.
Norwegische Westküste, Aisten . .
Schweden, Hernösand
Rußland, Riga
,, Vilna, Minsk
„ Kiew
,, Elisawetgrad
,, Feodosia
Türkei, Trapezunt