Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

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Ausreise und Stationsausbau. 
direktion in Bodö stattgefunden hatten, bestimmt worden, daß uns 15 Telegraphenstangen 
zur Verfügung gestellt werden sollten. Diese waren mit einem Lokaldampfer im Hafen ge 
landet und wurden von zwei staatlichen Telegraphenarbeitern für uns aufgestellt. Diese wegen 
des felsigen Untergrundes schwierige Arbeit konnte in einigen Tagen fertiggestellt werden, 
und die Richtung der Antenne wurde auf Norddeich gelegt. Die nördlichste Stange stand 
dabei etwa 350 m von der Station in der Nähe der Hochwasserlinie am Strande, die südlichste 
auf einem Felsrücken, dem ,,Granatrücken“ unserer Karte. Nachdem kräftige Porzellanisolatoren 
angebracht, begann das Span 
nen des Antennendrahtes am 
20. Juli. Für den Südzweig be 
nutzten wir Bronzedraht von 
1,5 qmm Querschnitt, für den 
Nordzweig unseren vom Winter 
her noch lagernden Gummi- 
aderdraht, und das Abgleichen 
der Antennenzweige wurde 
durch eine im Norden ange 
legte Kapazität bewirkt. Die 
Empfangsapparate fanden im 
Haupthause in einer Ecke des 
selben ihren vorläufigen Platz. 
In der Nacht vom 20. bis 
21. Juli empfing Dr. Seegert 
die ersten Signale von Nord 
deich und Paris und verglich 
die Chronometer, die wir als 
Handgepäck selbst mitgebracht 
hatten. Diese Arbeit wurde in 
der nächsten Zeit wöchentlich 
je mehreremals wiederholt, und 
zwar immer nächtlich, da auch 
bei der neuen, vervollkomm- 
neten, von Huth gelieferten 
Anordnung die Tagessignale 
nicht mit genügender Sicherheit 
oder gar nicht ankamen. Bei 
einem Oststurm am 24. Juli streckte sich der Antennendraht auf dem Nordzweig sehr stark 
und riß während des Vormittags an mehreren Stellen durch. Er wurde daher sofort durch 
einen Bronzedraht ersetzt, der dann gut hielt. Bei gleicher Gelegenheit wurde die Dachpappen 
bespannung unseres Laboratoriums an mehreren Stellen schwer beschädigt und die Dachpappe 
in großen Stücken weit über die Felder hinweggeführt, ln der zweiten Augustwoche mußte 
wegen Platzmangels in der Haupthütte und um Störungen zu vermeiden, die Empfangs 
station umgelegt werden.
	        
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