Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Ausreise und Stationsausbau. 
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Die Vermessung des Terrains um die Station bis zur Kirche Stamnäs im Norden, längs 
der Küste im Westen, dem Höhenrücken im Osten und Süden, wurde von v. Nieber nach 
Justierung des Meßtisches und der Kippregel schon am 15. Juli begonnen und äußerst sorg 
fältig durchgeführt, v. Nieber erhielt für diese Arbeit einen Jungen aus Sandnessjöen als 
Gehilfen beim Einstecken der Latten u. dgl. Schon am 1. August waren die Vermessungs 
arbeiten zum Abschluß gekommen, v. Nieber konnte die fertige Karte der Gegend an diesem 
Tage übergeben und lieferte außerdem noch einen Detailplan des Stationsgrundstückes (Abb. 3). 
Die Meereshöhen wurden auf Mittelwasser bezogen und mit der Kippregel bestimmt. Außerdem 
wurden mehrere Höhenpunkte direkt mit dem Vermessungsaneroid kontrolliert und überein 
stimmend mit den direkten Meßergebnissen gefunden. Die Höhe des „Glaskugelberges“ wurde 
nur mit dem Aneroid vermessen. 
Das Wetter war bis Mitte Juli dauernd heiß und still. Am 17. folgte ein Temperatursturz 
und darauf vielfach regnerisches Wetter mit meist schwachen, wechselnden Winden. In der 
letzten Dekade des Juli herrschten 
dagegen lebhafte Luftbewegungen 
und dauernd unsicheres Wetter. 
Doch wurde die Arbeit auf der 
Station durch diese Umstände 
nicht wesentlich ungünstig beein 
flußt. Nach Montierung der klei 
neren Doppelkamera und Auf 
stellung des parallaktischen Sta 
tivs für den Flashspektrographen, 
dessen Eintreffen erst am 7. August 
erwartet werden konnte, wurde 
die Meterkamera aufgestellt, in 
zwischen die Polachse des kleinen 
Instruments berichtigt und die 
Justierung desselben durchgeführt. 
Währenddessen arbeiteten die 
Mechaniker an den beiden Helio 
staten (Abb. 4), die auf ihre Pfeiler 
aufgebracht wurden, wobei zur 
Bewältigung der sehr gewichtigen Weltachsenträger ein ebenso einfaches wie sinnreiches Hebe 
zeug aus einigen dicken Pfählen in Verbindung mit einem mitgebrachten Flaschenzug in 
Tätigkeit trat. Die beiden Spiegel, deren Versilberung nicht gelitten hatte, wurden nachein 
ander eingesetzt und ihre Planflächen durch Seegert justiert, die Uhrwerke vorläufig be 
richtigt und über die Pfeiler und die Heliostaten sehr zweckmäßige, regendichte, auf Gleit 
flächen verschiebbare Holzhäuschen gebaut (Abb. 5). 
Am 25. Juli in der Frühe traf Dr. Weid er t mit weiteren 18 Kisten nach einer guten 
Reise über Hamburg, Bergen, Drontheim ein. Er brachte unter anderem die Teile des 40-cm- 
Linsenspiegels mit, die in mehreren sehr schweren Kisten verpackt waren. Schon das Aus 
laden dieser Kisten machte am Bollwerk große Schwierigkeiten. Es konnte festgestellt werden, 
Abb. 4. Ein Heliostat während der Montage.
	        
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