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Die Beobachtungsapparate.
in der Schnittzeichnung nicht sichtbare Schraube, die seitlich von den beiden genannten sitzt,
zur weiteren Sicherung dient.
Der Antrieb der Polachse erfolgt in bekannter Weise durch das Schneckenrad 12 und
die Schraube 13. Dabei sitzt ersteres, um eine grobe Einstellung durch das Handrad 14
zu ermöglichen, lose auf der Achse und wird erst durch den Klemmring 15 mit dieser
gekuppelt.
Die Feinbewegung in Stunde hat vor den sonst gebräuchlichen Konstruktionen den Vorzug
größter Einfachheit, indem die von dem Uhrwerk angetriebene Schraube 13 längsverschieb
lich gelagert wurde. Zu diesem Zwecke ist ihr Lager mit zwei Zylindern 16 und 17 (Abb. 20b)
versehen, auf deren letzteren an dem freien Ende eine Schraube 18 aufgeschnitten ist. Die
zugehörige Mutter ist an Stelle eines Kopfes mit einem Zahnkranz 19 versehen, und in diesem
greifen zum Antriebe oberhalb ein Zahnrad 20, unterhalb eine steilgängige Schraube 21 ein.
Man kann also auf diese Weise die Welle zur Feinbewegung je nach Bedarf in zwei zueinander
senkrechten Richtungen abgehen lassen.
Oben ist auf die Polachse noch ein zweiter, kleinerer Planspiegel 22 von nur 72 mm freier
Öffnung, parallel dem Hauptspiegel justierbar, aufgesetzt, um auch dem oberhalb des Kamera
rohres sitzenden Leitfernrohre ein Bild dei Sonne zuzuführen.
Das untere Ende der Polachse trägt den von 4 zu 4 Zeitminuten und mittels Nonius auf
20 Zeitsekunden ablesbaren Stundenkreis 23.
Um die richtige Aufstellung des ganzen Instrumentes nach Azimut und Polhöhe zu er
leichtern, ist seitlich an der äußeren Spiegelfassung 7 ein kleines, mit Sonnenprisma versehenes
Justierfernrohr (Objektivbrennweite 240 mm, freie Öffnung 19 mm) angebracht (Abb. 20c und
Abb. 21). Dasselbe ist um eine Achse 24 drehbar, die senkrecht zur Polachse steht und somit
der Deklinationsachse eines parallaktischen Fernrohres entspricht. Zur leichteren Auffindung
eines Gestirnes ist ein von 2 zu 2° geteilter Aufsuchekreis 25 vorgesehen.
Die genaue Einstellung der Polhöhe erfolgt in üblicher Weise mittels der Fußschrauben,
die Einstellung in Azimut dadurch, daß die eine Unterlegscheibe zwischen zwei Druckschrauben
seitlich verschiebbar gelagert ist (Abb. 21). Dabei ist an diesem Fuße eine Kugel als Gelenk
zwischengelegt, damit alle Bewegungen zwangfrei erfolgen können.
Da beide Heliostaten mit Rücksicht auf ihre spätere Verwendbarkeit für eine mittlere
Polhöhe gebaut wurden, mußte für ihre Aufstellung in Sandnessjöen zwischen Unter- und Ober
teil des Gestelles ein keilförmiges Zwischenstück eingefügt werden (Abb. 21).
Das Treibwerk für den Spiegel steht auf einem seitlichen Konsol der Fußplatte. Es wurde
verhältnismäßig groß gewählt, um im Interesse einer möglichst gleichförmigen Bewegung des
Spiegels einen großen Kraftüberschuß verfügbar zu haben. Die schwere Schwungmasse des
Zentrifugalreibungsregulators (Abb. 20) hat die Form eines aufgeschnittenen Ringes 26 und
kann zur Einstellung der Laufgeschwindigkeit durch die Schraube 27 gegenüber dem festen
Schleifring 28 gehoben und gesenkt werden. Die Regulatorwelle macht pro Sekunde eine
Umdrehung.
Trotzdem diese Treibwerke einen sehr gleichmäßigen Gang zeigten, war doch noch eine
elektrische Sekundenkontrolle eingebaut, die von der Zentraluhrenanlage aus betrieben werden
sollte. Leider konnte diese letztere, infolge des eingetretenen Mangels an genügendem Per
sonal, nicht mehr aufgestellt werden.