Der 200-mm-Astrograph.
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prisma gerechnet werden muß. Auf diesen Umstand sind auch liier die Abweichungen zurück
zuführen. Eine Änderung der Farbenlage hätte sich leicht noch durch Änderung der Linsen
abstände erreichen lassen, jedoch wurde hiervon abgesehen, da die Abweichungen für die spätere
Verwendung nicht im ungünstigen Sinne liegen.
Die astigmatischen Bildkurven (Abb. 26) liegen zu beiden Seiten der Einstellebene, welche
Anordnung der günstigsten Fehlerverteilung entspricht. Eine noch weitere Ebenung des sagit-
talen Bildfeldes (ausgezogene Kurve) hätte sich nur auf Kosten der sphärischen Zonenfehler
in und außer der Achse erreichen lassen.
Die Koma in der Meridionalebene ist in Abb. 27 für die halben Bildwinkel 3° 30' und 5° 40'
nach der auf S. 40 und 41 angegebenen Methode graphisch dargestellt. Der Maßstab beider
Koordinaten ist jedoch bei diesen Kurven nur halb so groß als in Abb. 23, 24 und 26. Die
Symmetrie der Bildpunkte ist bei diesen Winkeln noch beinahe vollkommen gewahrt. Wie
weit dementsprechend die Sinusbedingung nur erfüllt werden dürfte, zeigt die gestrichelte
Kurve in Abb. 23 für die Wellenlänge 436 mi.
Ein Verzeichnungsfehler konnte bei der Genauigkeit, mit der gerechnet wurde (mit sieben
stelligen Logarithmen, die Winkel auf lOOstel Sekunden), nicht festgestellt werden.
Unmittelbar hinter der Negativlinse befindet sich eine große Irisblende, um eventuell
auch einmal mit kleineren Öffnungen arbeiten zu können. Das Objektiv ist mit einem an seiner
Fassung vorstehenden Flansch gegen das ausziehbare Ende der Kamera angeschraubt.
Die Kamera (Abb. 28) wurde als weites Stahlrohr ausgebildet, das durch die ein
gesetzten Blenden sowohl einen guten Schutz gegen innere Reflexe, wie eine kräftige Ver
steifung erhielt. Besondere Sorgfalt wurde darauf verwandt, die Führung des Objektivs zur
genauen Fokussierung möglichst sicher zu gestalten, da sich infolge des großen Öffnungs
verhältnisses der geringste Fehler sofort störend bemerkbar machen würde. Zu diesem Zwecke
ist das ausziehbare Rohrteil der Kamera, welches das Objektiv trägt, verhältnismäßig lang
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Halber Gesichtsfeldwinkel 3° 30'
Halber Gesichtsfeldwinkel 5° 40'
-
f = 4000 mm
Oberer Randstrahl
Mittelstrahl
Randstrahl
f= 2000 mm
f= 2000 mm
Abb. 26 .
Abb. 27.