Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Die Dreifarben-Astrokamera — Der aplanatische Linsenspiegei. 
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geringen Öffnungsverhältnisse und Gesichtsfelder konnten hier gewöhnliche, optisch korrigierte 
Objektive vom Fraunhofertyp genommen werden. 
Die Objektive sind einzeln für sich fokussierbar; und damit die Belichtung der drei Teil 
negative gemeinsam erfolgen kann, sind vor den Objektiven Steckblenden angebracht, deren 
Öffnungsflächen sich umgekehit wie die photogra 
phischen Durchlässigkeiten der benutzten Filter 
verhalten. Die Filter sind die normalen, für Drei 
farbenphotographie gebräuchlichen. 
Um leicht die genannten Steckblenden heraus 
nehmen zu können, ist die Kastenwand hier auf 
klappbar gemacht. Ein vom Kassettenende aus 
aufklappbarer Deckel dient zum lichtdichten Ver 
schluß der Kamera. Als Träger dieser Kamera 
wurde das Goerzsche „kleine parallaktische 
Stativ“ mit Antrieb durch ein Federuhrwerk mit 
Reibungsregulator genommen. 
Der aplanatische Linsenspiegel. 
(Abb. 53 und 54.) 
Für astrophotographische Aufnahmen licht 
schwacher flächenhafter Objekte, die neben großer 
Brennweite ein möglichst großes Öffnungsverhält 
nis verlangen, hat bis jetzt der Parabolspiegel 
immer noch das Feld zu behaupten vermocht, 
trotz der großen Mängel, die ihm anhaften. Ab 
gesehen von der unangenehmen Notwendigkeit, 
die Versilberung häufig erneuern zu müssen, ist 
es vor allem die außerordentlich starke Koma des 
Parabolspiegels, die immer wieder den Wunsch 
nach einem geeigneten Ersatz 1 ) wachrief. Diop- 
trische Systeme nach dem Typus des photogra 
phischen Objektivs sind zwar von den genannten 
Mängeln frei, haben aber dafür bei großen Öff 
nungsverhältnissen beträchtliche sphärische Zonen 
fehler, die sich durch Retusche zwar für eine 
Farbe, aber nicht für alle vermindern lassen; zu 
dem verlangt eine gute Korrektion eines solchen Abb. 42 . 
Systems eine genügende Linsenzahl, zumindest 
drei, häufig aber noch mehr. Vor allem aber macht das mit den heutigen Glasarten nicht 
vermeidbare sekundäre Spektrum bei großen Dimensionen auch die beste Korrektion der 
0 Vgl. z. B. K- Schwarzschild, Untersuchungen zur geometrischen Optik, Berlin 1905, II, S. 4. (Ab- 
handl. d. Kgl. Gesellsch. d. Wissenschaften zu Göttingen. Math.-physikal. Klasse, Neue Folge, Bd. IV, Nr. 2.)
	        
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