Der aplanatische Linsenspiegel.
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Brennweite von 1200 mm eine Ausdehnung der Bildpunkte im Meridionalschnitt von 0,4 mm
und bei 2° gar über 0,7 mm.
Halber Gesichtsfeldwinkel 1°
Halber Gesichtsfeldwinkel 2°
1-4000 mm
Abb. 50.
0,5%
Abb. 51.
Was schließlich die Verzeichnung betrifft, so könnte es beim Betrachten der Abb. 51,
welche die Verzeichnung des Parabolspiegels nach der obigen Definition darstellt, auf den
ersten Blick scheinen, als verhalte sich der Parabolspiegel nur wenig schlechter als der Linsen
spiegel. Jedoch ist zu bedenken, daß nur bei einem komafreien System der Durchstoßungs-
punkt des Hauptstrahles mit der Einstellebene als Ort des zugehörigen Bildpunktes angesehen
werden darf. Betrachtet man den Verlauf der Strahlen
in den außeraxialen Bildpunkten, wie er in Abb. 50 dar
gestellt ist, so bemerkt man, daß der Hauptstrahl gerade
am untersten Rande des Zerstreuungskreises die Einstell
ebene trifft, also auf keinen Fall zur Kennzeichnung des
Bildortes herangezogen werden darf. Streng genommen,
müßte man den optischen Schwerpunkt des Zerstreuungs
kreises als Bildort ansehen. Da jedoch die rechnerische Bestimmung desselben zu umständ
lich gewesen wäre, wurde der Einfachheit halber als Bildort die Mitte des Zerstreuungs
kreises angenommen, wie sie sich aus Abb. 50 ergibt. Berechnet man für diese Bildorte die
Größe der Verzeichnung des Parabolspiegels, so ergibt sich, daß dieselbe eine recht beträcht
liche ist. Diese Werte sind in Abb. 52 graphisch dargestellt, jedoch mußte auch hier wieder,
um überhaupt einen annehmbaren Maßstab zu erhalten,
die Größe der Verzeichnung zehnmal so klein aufgetragen
werden als bei den Abb. 47 und 5E Bemerkenswert ist
auch, daß die so berechnete Verzeichnung gegenüber der
aus dem Gange der Hauptstrahlen berechneten ihr Vor
zeichen umgekehrt hat.
Alles in allem kann man etwa sagen, daß der apla
natische Linsenspiegel seinen Eigenschaften nach die Mitte
hält zwischen Parabolspiegel und photographischem Ob
jektiv, und daß er in den Fällen, in denen die Absorption des kurzwelligen Lichtes im Glase
nicht schadet, vor beiden Vorzüge hat, die es wert erscheinen lassen, eingehendere Versuche
mit ihm anzustellen.