Full text: Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 beobachtet in Sandnessjöen auf Alsten (Norwegen)

Der aplanatische Linsenspiegel. 
77 
Brennweite von 1200 mm eine Ausdehnung der Bildpunkte im Meridionalschnitt von 0,4 mm 
und bei 2° gar über 0,7 mm. 
Halber Gesichtsfeldwinkel 1° 
Halber Gesichtsfeldwinkel 2° 
1-4000 mm 
Abb. 50. 
0,5% 
Abb. 51. 
Was schließlich die Verzeichnung betrifft, so könnte es beim Betrachten der Abb. 51, 
welche die Verzeichnung des Parabolspiegels nach der obigen Definition darstellt, auf den 
ersten Blick scheinen, als verhalte sich der Parabolspiegel nur wenig schlechter als der Linsen 
spiegel. Jedoch ist zu bedenken, daß nur bei einem komafreien System der Durchstoßungs- 
punkt des Hauptstrahles mit der Einstellebene als Ort des zugehörigen Bildpunktes angesehen 
werden darf. Betrachtet man den Verlauf der Strahlen 
in den außeraxialen Bildpunkten, wie er in Abb. 50 dar 
gestellt ist, so bemerkt man, daß der Hauptstrahl gerade 
am untersten Rande des Zerstreuungskreises die Einstell 
ebene trifft, also auf keinen Fall zur Kennzeichnung des 
Bildortes herangezogen werden darf. Streng genommen, 
müßte man den optischen Schwerpunkt des Zerstreuungs 
kreises als Bildort ansehen. Da jedoch die rechnerische Bestimmung desselben zu umständ 
lich gewesen wäre, wurde der Einfachheit halber als Bildort die Mitte des Zerstreuungs 
kreises angenommen, wie sie sich aus Abb. 50 ergibt. Berechnet man für diese Bildorte die 
Größe der Verzeichnung des Parabolspiegels, so ergibt sich, daß dieselbe eine recht beträcht 
liche ist. Diese Werte sind in Abb. 52 graphisch dargestellt, jedoch mußte auch hier wieder, 
um überhaupt einen annehmbaren Maßstab zu erhalten, 
die Größe der Verzeichnung zehnmal so klein aufgetragen 
werden als bei den Abb. 47 und 5E Bemerkenswert ist 
auch, daß die so berechnete Verzeichnung gegenüber der 
aus dem Gange der Hauptstrahlen berechneten ihr Vor 
zeichen umgekehrt hat. 
Alles in allem kann man etwa sagen, daß der apla 
natische Linsenspiegel seinen Eigenschaften nach die Mitte 
hält zwischen Parabolspiegel und photographischem Ob 
jektiv, und daß er in den Fällen, in denen die Absorption des kurzwelligen Lichtes im Glase 
nicht schadet, vor beiden Vorzüge hat, die es wert erscheinen lassen, eingehendere Versuche 
mit ihm anzustellen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.