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Mathematik — Meer.
durch meine Empfehlung auch gar nicht
erst besonders auf: Jedermann wird doch
wohl schon seine eigene Wahl getroffen
haben; zu meiner Zeit ward der ma-
thematische Unterricht in der Deut
schen Sprache besonders nach Lorenz:
„Grundriß der reinen und angewandten
Mathematik". 2. Anst. Helmstädt. 1798.
gr. 8 . (es gibt spätere Auflagen), in der
Französischen aber nach Bezout:
„Cours de Mathematiques“. 2. Anst.
(man bat auch spätere Editionen). Pa
ris. 1802. 5B. 8. — ertheilt, für welche
beiden Werke ich daher natürlich eine
gewisse Vorliebe behalten habe. Dage
gen erwähne ich namentlich nochmals das
schon oft angeführte „Mathematisches
Wörterbuch" (angefangen) von Klü
ge! (fortgesetzt und beendet von Moll
weide und Grnnert). Lpzg. 1808.
flgd. Sammt den Supplementen 7 B.
gr. 8 . — mit welcher Literar-Notiz ich
diesen Artikel „M athematik" beschließe.
Mauerquadrant, s. Quadrant,
wo ich die nähere Einrichtung dieses,
vom beweglichen Quadranten,
nicht weiter wesentlich, sondern nur
durch seine solidere Aufstellung mittelst
der Befestigung an einer Mauer, da
her der Name, unterschiedenen Instru
mentes, in jenem Zusammenhange, bes
ser erklären kann.
Mechanik, Mechanica; Mecanique.
Diesen Namen führt, im umfassenderen
Sinne genommen, die Lehre von der Be
wegung , und von denjenigen Kräften,
welche als die Ursache dieser Bewegung
angesehen werden,überhaupt. Die Astro
nomie hat cs dabei namentlich nur mit
den Bewegungen der Himmels
körper und mit der Gravitation,
als der, letztere Bewegungen reguliren-
dcn Einen Grundkraft zu thun; und ich
habe daher von dieser unserer astrono
mischen Kategorie der „Himmels"-
Bewegungen auch unter dem specielleren
Namen der „H i m m e l s m e ch a n i k, gleich
wie von der dabei thätigen einzigen Kraft
unter jener Aufschrift Gravitation
handeln müssen, und verweise, in Rück
sicht auf die hier genannte Wissenschaft
der „Mechanik" lediglich auf jene beiden
ausführlichen Artikel.
Meer; Mare; Mer. Die große
Sammlung von Wasser, welche die Ge
sammtheit der niedrigen Stellen der Ober
fläche (zunächst) des Planeten Erde
(oder, sodann auch anderer Planeten) be
deckt'- und in welche sich die Ströme
ergießen: die bedeutendsten und tiefsten
Theile dieser, wenn ich so sagen darf,
„Niederungen" (die tiefsten Thäler
der Rinde des Planeten Erde)
bilden, ringsum die festen Länder (Con
tinente) her, ein durchaus zusam
menhangendes Bassin, welches vom
Weltmeer, Ocean (auch offne See;
Ocean us : Ocean), eingenommen wird,
und dessen (planetarischer) Hauptcharak
ter also in jenem durchgängigen
Zusammenhange (von welchem, als
einer, mehreren Planeten zustehenden
Eigenthümlichkeit, gleich weiter die Rede
seyn wird), sollte derselbe hier und da
auch nur durch Meerengen (Stra
ßen; Fréta; Détroits) vermittelt wer
den, besteht. Die Einzelbeschreibung der
irdischen Meere, sowohl nach der Na
men-Angabe als rücksichtlich der physi
schen Beschaffenheit, gehört in die spe
cielle Geographie; hier habe ich es,
von jener Beschränkung auf den Plane
ten Erde abgehend, nur mit der ana
logischen Ausdehnung der „Meeres"-
Bctrachtung auch aus die übrigen Welt-
körper unseres Systems zu thun: dieß
ist der von mir zu behauptende astro
nomische Standpunct für diese Be
trachtung.
Nun zeigt aber vorzüglich der Nach
bar-Planet. Mars(vcrgl. den kurz
vorher gehenden Artikel, in welchem des
* Fast 2/z der Oberfläche der Erdkugel sind
mit Meer bedeckt: wir haben den In«
halr derselben (vergl. Erde, S. 363.)
— . . . . 92 80000 □ Me ile»
gefunden, von wel
chen auf L a n d nur 2430000 — —,
und auf Meer da
gegen . . . 6850000 — —
kommen. Bergl. d. gleich Folgende.
** Venus und Mercur eignen sich nicht
zu diesen Beobachtungen: jene, wegen
ihres zu blendenden GlanzeS; dieser,
wegen seiner steten, zu großen Nabe bei
der Sonne, wodurch seine Beobachtung
überhaupt erschw>r» wird.