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ist etwas zu groß (die Sonne hat we
gen des Wachsens der nördlichen
Abweichung, für den auf derselben
Erdhalbkngel angenommenen Beobachter,
etwas mehr Zeit gebraucht, um von
der Vormittagshöhe zur „correspon-
direnden" Nachmittagshöhe hinab zu
sinken, als ohne die Abweichungsverän
derung der Fall gewesen seyn würde).
Setzen wir, der, dieser Abweichungsver
änderung entsprechende (wie man übri
gens leicht einsieht, freilich nie bedeu
tende) Fehler in Zeit betrage z. B. 4" *
(die Nachmittagszeit sey um soviel -ju
" Wie ist das, was ich solchergestalt bloß
pvstnlire", aber aus den Umständen selbst
wirklich zn ermitteln? — Man kennt
de» Betrag der Veränderung der Abwei
chung der Senne für jeden bestimmte»
Tag (für die 24 Stunden), und findet
daraus durch bloße Regel-de-tri, zunächst
den Betrag dieser Veränderung für das
Zeit-Intervall zwischen den beiden Beob
achtungen (in unserm Beispiele für die
(nahe) 8 Stunden zwischen 8 Uhr Mor
gens und 3 Uhr 53' Nachmittages): um
diesen Betrag ist also die (nördliche) Ab-
weichung der Sonne bei der Nachmit
tags-Beobachtung großer; und hier
aus soll man sodann den Einfluß auf
die Zeit letzterer Beobachtung ableiten.
Die »Zeit" einer Sonnenbevbachrnng
ergibt sich aber aus dem Stundcn-
winkel (s. d. A.) : wenn die Sonne
in ihrem Parallel z. B. 15° vom Me
ridian absteht, d. h. wenn ihr »Stun
den Winkel" 15 Grad beträgt, so macht
Dieß in Z eit 1 Stunde «. s. w. Dieß
wissen meine Leser. Der „Stundenwin
kel" hinwiederum folgt, wie man sich
leicht versinnlichet, aus dem, durch das
Cvniplcment der geographischen Breite deS
Beobachters, das Complément der Son
nenhöhe (beide bei beiden Beobach
tungen die nämliche ») und das Com
plément der, also allein veränder
ten Abweichung gebildeten Triangel;
und wenn sich die Abweichilng also
nicht geändert hätte, so würden die,
»eorrespondirenden Höhen" entsprechenden
Stundenwinkcl natürlich auch gleich sey».
Da sie, wegen dieser AbweichnngSverä»-
dernng, aber nun ungleich sind: da
die Soiuie bei der N a ch m i k t a g s beot-
groß), so muß in der obigen Rechnung
offenbar, statt 15h 53' 12", auch nur
15h 53' 8 " (diese 4" weniger) zu
stehen kommen, und die gesuchte Uhr
zeit des wahren Mittags wird
4"
dadurch um ~ — 2 " kleiner (statt
11h 58' 44" nur 11h 58 ' 42", auf
welche letztere Zeit sodann das vorauf
erklärte weitere Verfahren anzuwenden ist).
Dieß ist nun die „Methode der
eorrespondirenden Höhen", de
ren Anwendung auf die Sonne, als
die gewöhnlichste und, bei dem nachge
wiesenen gleichzeitigen Gebrauche zur Uh
renprüfung, auch nützlichste, ich deßhalb
besonders hervorgehoben habe, welche
aber offenbar nicht weniger aus jedes
andere Gestirn: Mond, Planeten, Fir-
sterne, ausgedehnt werden kann. Das
Princip des Verfahrens, namentlich der
dabei anzubringenden Correction wegen
der Abweichungsveränderung, hoffe ich
meinen Lesern vollkommen klargemacht
zu haben; und darauf kam cs mir we
sentlich auch nur an: — den Prakti
ker aber, welcher Mehr, besonders die
Entwicklung der betreffenden, in der Note
nur angedeuteten Differentialformeln Ver
achtung dieselbe (die »correspondircnde")
Höhe erst in einem weiter vom Meri
dian abstehenden Stunde «kreise (ver
gleiche d. A.), auf welchen ich mich hier
statt vorher auf den Verticalkreiö be
ziehe, als bei der B o r m i t t a g S beob-
achtung erreicht; so muß man die ent
sprechenden beiden Stundenwinkel be
sonders berechnen (die beiden Triangel
auflösen), in Zeit verwandeln, und die
halbe Differenz, wie oben als Correction
des Mittagsmomentes anwenden.
Für Leser, welche über diese Gründe
unseres CorrectionSverfahrenS recht genau
nachdenken wollen, hebe ich nochmals vor
züglich den Umstand der Nämlichkeit
der einen Seite der aufzulösenden bei
den Triangel: des CvmplementS der geo
graphischen Breite, und der G l e i ch h e i t
der zweiten Seite: des CvmplementS
der Sonnenhöhe, hervor; erwähne aber
dagegen einer andern, auf Differential
rechnung begründeten Anweisung zur Be
handlung der nämlichen Aufgabe hier nur
historisch.
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