Full text: L-Z (2. Band)

106 
Meter 
ist etwas zu groß (die Sonne hat we 
gen des Wachsens der nördlichen 
Abweichung, für den auf derselben 
Erdhalbkngel angenommenen Beobachter, 
etwas mehr Zeit gebraucht, um von 
der Vormittagshöhe zur „correspon- 
direnden" Nachmittagshöhe hinab zu 
sinken, als ohne die Abweichungsverän 
derung der Fall gewesen seyn würde). 
Setzen wir, der, dieser Abweichungsver 
änderung entsprechende (wie man übri 
gens leicht einsieht, freilich nie bedeu 
tende) Fehler in Zeit betrage z. B. 4" * 
(die Nachmittagszeit sey um soviel -ju 
" Wie ist das, was ich solchergestalt bloß 
pvstnlire", aber aus den Umständen selbst 
wirklich zn ermitteln? — Man kennt 
de» Betrag der Veränderung der Abwei 
chung der Senne für jeden bestimmte» 
Tag (für die 24 Stunden), und findet 
daraus durch bloße Regel-de-tri, zunächst 
den Betrag dieser Veränderung für das 
Zeit-Intervall zwischen den beiden Beob 
achtungen (in unserm Beispiele für die 
(nahe) 8 Stunden zwischen 8 Uhr Mor 
gens und 3 Uhr 53' Nachmittages): um 
diesen Betrag ist also die (nördliche) Ab- 
weichung der Sonne bei der Nachmit 
tags-Beobachtung großer; und hier 
aus soll man sodann den Einfluß auf 
die Zeit letzterer Beobachtung ableiten. 
Die »Zeit" einer Sonnenbevbachrnng 
ergibt sich aber aus dem Stundcn- 
winkel (s. d. A.) : wenn die Sonne 
in ihrem Parallel z. B. 15° vom Me 
ridian absteht, d. h. wenn ihr »Stun 
den Winkel" 15 Grad beträgt, so macht 
Dieß in Z eit 1 Stunde «. s. w. Dieß 
wissen meine Leser. Der „Stundenwin 
kel" hinwiederum folgt, wie man sich 
leicht versinnlichet, aus dem, durch das 
Cvniplcment der geographischen Breite deS 
Beobachters, das Complément der Son 
nenhöhe (beide bei beiden Beobach 
tungen die nämliche ») und das Com 
plément der, also allein veränder 
ten Abweichung gebildeten Triangel; 
und wenn sich die Abweichilng also 
nicht geändert hätte, so würden die, 
»eorrespondirenden Höhen" entsprechenden 
Stundenwinkcl natürlich auch gleich sey». 
Da sie, wegen dieser AbweichnngSverä»- 
dernng, aber nun ungleich sind: da 
die Soiuie bei der N a ch m i k t a g s beot- 
groß), so muß in der obigen Rechnung 
offenbar, statt 15h 53' 12", auch nur 
15h 53' 8 " (diese 4" weniger) zu 
stehen kommen, und die gesuchte Uhr 
zeit des wahren Mittags wird 
4" 
dadurch um ~ — 2 " kleiner (statt 
11h 58' 44" nur 11h 58 ' 42", auf 
welche letztere Zeit sodann das vorauf 
erklärte weitere Verfahren anzuwenden ist). 
Dieß ist nun die „Methode der 
eorrespondirenden Höhen", de 
ren Anwendung auf die Sonne, als 
die gewöhnlichste und, bei dem nachge 
wiesenen gleichzeitigen Gebrauche zur Uh 
renprüfung, auch nützlichste, ich deßhalb 
besonders hervorgehoben habe, welche 
aber offenbar nicht weniger aus jedes 
andere Gestirn: Mond, Planeten, Fir- 
sterne, ausgedehnt werden kann. Das 
Princip des Verfahrens, namentlich der 
dabei anzubringenden Correction wegen 
der Abweichungsveränderung, hoffe ich 
meinen Lesern vollkommen klargemacht 
zu haben; und darauf kam cs mir we 
sentlich auch nur an: — den Prakti 
ker aber, welcher Mehr, besonders die 
Entwicklung der betreffenden, in der Note 
nur angedeuteten Differentialformeln Ver 
achtung dieselbe (die »correspondircnde") 
Höhe erst in einem weiter vom Meri 
dian abstehenden Stunde «kreise (ver 
gleiche d. A.), auf welchen ich mich hier 
statt vorher auf den Verticalkreiö be 
ziehe, als bei der B o r m i t t a g S beob- 
achtung erreicht; so muß man die ent 
sprechenden beiden Stundenwinkel be 
sonders berechnen (die beiden Triangel 
auflösen), in Zeit verwandeln, und die 
halbe Differenz, wie oben als Correction 
des Mittagsmomentes anwenden. 
Für Leser, welche über diese Gründe 
unseres CorrectionSverfahrenS recht genau 
nachdenken wollen, hebe ich nochmals vor 
züglich den Umstand der Nämlichkeit 
der einen Seite der aufzulösenden bei 
den Triangel: des CvmplementS der geo 
graphischen Breite, und der G l e i ch h e i t 
der zweiten Seite: des CvmplementS 
der Sonnenhöhe, hervor; erwähne aber 
dagegen einer andern, auf Differential 
rechnung begründeten Anweisung zur Be 
handlung der nämlichen Aufgabe hier nur 
historisch. 
langt, i 
lande: 
(d. 2 ten 
ser Gege 
handelt f 
Metl 
drate; 
miiiimis 
vergl. h> 
quarres. 
sien Astl 
wordene ' 
fahrens 
sch en S 
Werthes 
dem Dur 
fundenen, 
achtungse 
derung ei 
tel- (Du 
kannten c 
rere sol> 
unter sich 
Gleichuns 
gen, ver 
* Man r 
deutlich 
nicht li 
die neu 
Theil il 
zu crisli 
Verhält 
ner An 
zn ihre 
von Gl 
der näi 
oder, zr 
endlich, 
unbekan 
sten Fal 
«»best 
b c st i m 
st i m m 
reu Fal 
zn thun 
sultat v 
da diese 
deßwege 
reu M 
holt, do 
ander ü 
seyn, ! 
chungen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.