Full text: L-Z (2. Band)

Länge der Gestirne („astronomi 
sche" Länge, im Gegensätze der „geogra 
phischen" , s. d. folgenden A.); Longi- 
tudo astrorum ; Longitude des astres. 
Der Bogen der Ekliptik, welcher zwischen 
ihrem Anfangspunkte (Frühlings, 
p u n c t e svergl. d. Artikels, diesem Durch- 
schuittspnncte mit dem Acqnator) nnd 
dem Breitenkreise eines Gestirnes (oder, 
wenn dasselbe in der Ekliptik liegt, ga* 
keine Breite hat, wie, s. hinten, z. B. 
die Sonne s.Erdes, zwischen jenem 
Punkte und dem Gestirne selbst) enthal 
ten ist. Die (astronomischen) „Längen" 
werden in der Ekliptik vom „Frühlings- 
pnncte" (V) aus , von Abend gegen 
Morgen'", nach der Folge der Zei 
chen (vergl. d. A.), von der Rechten 
zur Linken (weßhalb die Leser jenen Punct 
in den Figuren unseres Werkes auch im 
mer rechts finden), in einem fort bis 
zu 3600.gezählt, msln rechnet aber dabei 
gewöhnlich nach Zeichen (vergl. auch 
diesen A.) von 30°, so daß z. B. eine 
Länge von 3!" schon durch l z 1° u. s. w., 
eine Länge von 250" durch 8* 10° oder 
da am Ende des 8te„ Zeichens der 
Schütz / ansängt, durch 10° t aus 
gedrückt wird. 
Wenn dem Beobachter die „Länge" ** 
« Sagen wir, nach dieser Erklärung, ganz, 
kurz: Die Länge eines Gestirn's! 
ist dessen östlicher Abstand vom 
F r ü h l i n g s p n n c r e , ans der! 
Ekliptik gezäl, lk. 
Ich spreche hier nämlich noch bloß von . 
der „Länge" (geocen tri scheu), wie 
sie dem Beobachter auf der Erde> 
erscheint; von der heliocenkrischen! 
„Länge" (und „Breite") der Planeten,! 
deren ich zwar auch schon in der folgen-! 
eines Gestirns, sammt seiner Breite (s. 
Breite), bekannt find, so ist dadurch 
für ihn die Lage dieses Gestirns an der 
Himmels-Hohlkugcl, und in Bezug auf 
die Ekliptik, in derselben Art und eben 
so vollständig, als die Lage eines Ortes 
auf der Erdkugel durch seine („geogra 
phische") Länge und Breite gegen den 
Aequator bestimmt; — eine solche 
jederzcilige Ortsbestimmung der Gestirne 
ist aber eben die Hauptaufgabe der Astro 
nomie. 
Diese „Länge" (und Breite) eines Ge 
stirns wird aus seiner (durch unmittel 
bare Beobachtung stets leicht zu ermit 
telnden) geraden Aufsteigung und 
Abweichung, mit Zuhilfenahme des 
bekannten Winkels der Schiefe der 
Ekliptik (vergl. diese drei A. A.), ab 
geleitet *, wozu ich auch im eben citirten 
den Anmerk, aber nur vorläufig und in 
einer andern Rücksicht Erwähnung thue 
(gleichwie von der Länge in der 
Bahn), kann bestimmter, und mit 
Bezug ans die dießfallsige Hierhervcr- 
weisung aus jenem Art. Breite, S. 
133, Sp. 2., erst hinten die Rede seyn. 
* Die neuere Astronomie wendet, wie 
ich in unserm Werke schon vielfach (na 
mentlich im A. Fixstern-Verzeich 
nisse, S. 574.) hervorgehoben habe, 
bei ihren unmittelbaren Beobachtun 
gen der Orte der Gestirne stets die 
geraden Aufsteigungen und Ab 
weichungen an (legt dabei den Ae 
quator zu Grunde), begnügt sich auch, 
vergl. hinten, für die Fixsterne mei 
stens mit dieser Ortsbestimmung; 
und meine Leser könnten daher gleich 
nach den Gründen fragen, welche man hat, 
sich Behufs der nachherigen Angaben, 
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