Full text: L-Z (2. Band)

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Mond. 
centristi) um den anfänglichen Mondmit 
telpunct, sondern nach der Seite der 
Erde zu in etwas stärkerem Maße, 
daher diese Seite die schwerere wurde ; 
und ,,lnde vero fit“ fügt nun New 
ton, der Auctor jener Theorie („Prin 
cipi;,. Lib. III. prop. 38. S. 548. un 
serer Ansg.) hinzu, „ut cadem sem- 
per lunae facies in terram obvertatur; 
in alio enim situ corpus lunare quies- 
cere non potest, sed ad hunc situn, 
oscillando semper redibit.“ Mit dieser 
Erklärung Seitens der Gravitationstheo- 
rie, könnte man vielleicht die früher von 
nt i r („Skizzen der Topographie des Him 
mels". Kempten, Dannheimer. 1837. 8. 
passim ) aufgestellte Hypothese verbinden, 
daß die, dem Haupt-Planeten solcherge 
stalt stets zugewendete, vorzugsweise 
zur Erleuchtung seiner Nächte bestimmte 
Halbkugel der Neben-Planeten besonders 
auch nur zu diesem Zwecke, die ab 
gewendete Halbkugel dagegen mehr mit 
Rücksicht auf Bewohnbarkeit durch Selc- 
nitnt eingerichtet sey ; — fitte Meinung, 
welche in zu freundlicher Uebereinstimmung 
mit den Rücksichten einer huldreichen Vor 
sehung steht, als daß ich sie hier überge 
hen sollte. 
Gleichwohl hat, um jetzt, bcvorworte- 
termaßen, zu den erwähnten, die voll- 
kommne Strenge der Abgekehrtheit der 
jenseitigen Mondhalbkugel von uns mo 
dificirenden „Li brat io nett" (Schwan 
kungen) des Mon des zu kommen, wic- 
dcrunt schon Galilei, und zwar gleich 
nach Erfindung der Fernrohre, beobach 
tet (diese Beobachtungen atich 1. c. be 
kannt gemacht), daß sich die der Erde zu 
gewendete Seite des Mondes periodisch 
ein wenig verrückt, gleichsam als wenn 
die Mondkugel „schwanke", wobei die 
„Flecken" bald östlich, bald westlich, bald 
nördlich, bald südlich treten, und wobei 
uns zugleich, in allen jenen vier Rich 
tungen, schmale Randstreifen jener jen 
seitigen Halbkugel sichtbar werden. Der 
fleißige Mondtopograph Hev el* hat die- 
* Hcvel, HevelinS, Hevelke (Jvh.), dessent 
wegen ich schon mehrmals hierher ver 
wiesen Hobe, geb. zu Danzig 1611 von 
wohlhabenden Ettern, zeigte früh Nei 
gung zu den mathematischen Wissenschaf 
ten, studierte z» Leiden, und ergab sich 
sen Vorgang bald nachher in einem eige 
nen Werke: „De motu Lunae librato- 
rio c{ . Ged. 1654. Fol. gründlich unter 
sucht ; und meine Leser müssen sich, um 
sogleich eine klare Einsicht von den Um 
ständen zu erlangen, danach den also in 
der nämlichen Zeit, in welcher er seinen 
Umlauf in der Bahn um die Erde vol 
lendet, auch um seine Are rotirenden 
Mond erst nochmals recht bestimmt vor 
stellen. Wenn eine derartige Vereinigung 
der beiden Bewegungen in vollkommen 
ster Strenge und Gleichförmigkeit, und 
zwar solchergestalt Statt haben sollte, 
daß zugleich stets ein und derselbe 
physische Punct der Mondhalbkugel den 
scheinbaren Miitelpunct der Scheibe ab 
gäbe, so müßten Revolution und 
Rotation nicht bloß im Ganzen, 
sondern auch in allen Einzelstellen 
der Bahn gleichen Schritt halten, und 
überdieß in derselben Ebene vor sich ge 
hen. Ersteres ist schon nicht der Fall: 
denn die, angesührtermaßen, sehr u n- 
gleiche Bewegung des Mondes in sei 
ner Bahn ist gegen die (vergl. vorn) 
vollkommen gleichmäßige Drehung 
um die Are bald voraus, bald zurück"; 
mich seiner Rückkunft in die Vaterstadt 
stanz den Beschäftigungen mit der Astro 
nomie , welchen er bis zn seinem späten 
Tode (1687), fast ein halbes Jahrhun 
dert lang, mit immer gleichem, uner 
müdlichen Eifer oblag. Wir besitze» von 
ihm, ausser dem oben angeführten Werke, 
eine „Selenographia“. Ged. 1647. 
Fol. mit Mvndcharten, auf welche 
mich dieser besondere Vortrag zurückführt, 
und auch ein eigenes Werk über K v- 
m e t e n „Cometographia“. Ibid. 1668. 
Fol. von welchem im letzteren Artikel die 
Nede gewesen ist. 
* Wenn die Leser — ich nehme nochmals 
zum obigen Versuche meine Zuflucht — 
mit ungleichmäßiger Geschwindig 
keit um den runden Tisch gehen, sich 
dabei aber, Behufs der steten Zuwen 
dung der nämlichen Kopfhälfte zur Tisch 
mitte, gleichmäßig um sich selbst 
drehen ; so werden Sie natürlich, z. B. nach 
einem Viertel-Umgänge, nicht eben 
auch eine Viertel-Umdrehung ge 
macht haben (d. h. also der Mond mit 
ungleichförmiger Bewegung erreicht 
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