Full text: L-Z (2. Band)

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Mond 
hauptet werden soll, daß das „Wasser 
dem Monde schlechterdings gebreche, so 
darf doch, auf Grund besonders des obi 
gen letzteren Umstandes, mit ziemlicher 
Gewißheit angenommen werden, daß sich 
die „Mondgewässer" von den irdischen 
in ihrer Natur sehr unterscheiden*. — 
Sumpf (Palus) unb @ee (Lacus) fer 
ner hat man die, in der grauen Fär 
bung den „Maren" zwar verwandten, 
aber doch etwas helleren Mondflecke ge 
nannt, und welche sich von den Maren 
auch noch dadurch unterscheiden, daß sie 
mehr von Cratern, Bergadern u. s. w. 
durchzogen sind; — und mit Busen 
(Sinus) endlich bezeichnet man buchten 
artige Einschnitte in die „Ufer" (wenn 
ich so sagen darf) der Maren (von wel 
chen „Mond - Meerbusen" unsere Karte, 
namentlich den prachtvollen Sinus Iridum 
— oben, links — auszeichnet). 
Ich muß hierbei zuvörderst erst noch 
* Dieß will ich, meinen vorn gemachten 
allgemeinen Andeutungen gemäß, mit 
den obigen Auseinandersetzungen auch ei 
gentlich bloß sagen. Wenn meine Leser 
nämlich die, dem vorliegende» Collectiv- 
Artikel beigegebene, im folgenden Vor 
trage näher zu erörternde M v n d k a r t e 
genau betrachten, so werden Sie finden, 
daß nur das „Mare Crisium“ und 
„Mare Humoruni“, beide von einer 
mäßigen Ausdehnung, wodlirch fie etwa»» 
an u n se r „Schwarzes" und „Kaspisches 
Meer" erinnern, gleich diesen auch völ 
lig u m sch l o s se n sind, wogegen sämmt 
liche größere Mond-„Meere" („Ocea 
nus Procellarum“, „Mare Serenita 
tis“, „Mare Nubium“ u. s. w.), ganz 
nach Art der irdischen Oceane, 
unter einander in Verbindung 
stehen. Daffelbe habe ich im Artikel 
Mars, von den „Meeren" dieses Pla 
neten nachgewiesen; — und diese Ana 
logie wenigstens ist unverkennbar. — 
Man könnte mich aber, auf diese Ver 
anlassung, auch gleich noch nach dem Ur 
sprünge der obigen Namen, z. B. 
des „Mare Humorum“ u. s. w. fra 
gen; allein bloße Willkühr der früheren 
Mondbevbachter hat, wie ich im Artikel 
„Mondkarten" näher zeigen werde, diese 
Benennungen gewählt, s» daß ich wei 
tere Gründe dafür also nicht angeben kann. 
bemerken, daß, wie unten weiter aus 
einander gesetzt werden wird, der vor 
herrschende Grundtypus aller Mondfor 
men der Kreis ist, und daß sich diese 
Form auch schon an den bis jetzt er 
wähnten „Maren", „Teen" u. s. w. 
und zwar um so bestimmter d a verräth, 
wo eine deutliche Begrenzung sichtbar 
wird. 
Die helleren Landschaften des 
Mondes, auf welche ich nun komme, sind 
dagegen fast ohne Ausnahme gebirgig; 
und die höchsten Berge des Mondes über 
treffen unsere Berge, wie ich gleich mit 
anführe, eben so wohl an absoluter Höhe *, 
als besonders auch an Steilheit, welcher 
letztere Umstand schon bei Betrachtung 
des Mondes durch nur mäßige Fernröhre 
auffällt. Zuweilen, aber viel seltener als 
auf der Erde, bilden diese Mondberge 
einfache Reihen, B ergk etten, mit ein 
zelnen Gipfeln und kleinen Ausläufern; 
Diese Höhen sind in unserer Mondkarte 
speciell verzeichnet, und die Leser finden 
z. B. unter Nr. 93. derselben die Höhe 
des „RinggebirgeS" (vergl. oben) C u r- 
tiuS zu 2l000 Fuß angegeben, welche 
(absolute) Höbe wenige unserer Berge 
besitzen. Zieht man dabei aber ausser 
dem in Betracht, daß der Mondhalbmes 
ser noch nicht ^/z des ErdhalbmesserS 
(l:3 2 / 3 ; f. vorn) hält, so überrascht 
dieß relative „Verhältniß um so mehr; 
und man könnte mich also gleich nach 
dem Mittel einer so genauen Bestim 
mung der Höhe der Mondberge 
fragen. Hevel ertheilt in seiner auch 
schon vorn erwähnten „Seienographia“. 
S. 266. Anleitung dazu. Er fand, daß 
die Spitze eines MondbergeS schon von 
der Sonne erleuchtet ward (sich als leuch 
tender und demnach wahrnehmba 
rer Punct im dunklen Mondviertel 
zeigte), als diese Spitze in der Quadra 
tur z. B. (im e r st e n Viertel) noch um 
] /i3 deS Mondhalbmessers von der Er- 
leuchtungSgrenze abstand. Nun sey (einem 
Verfahren gemäß, wovon wir, auf an 
dere Veranlassung, schon im Art. Erde, 
S. 346. Anwendung gemacht haben) in 
Fig. 2. der Tafel VI. I) diese Mond« 
bergspitze, 8 die Sonne, 8 0 also der, 
die Mvndkugel an der Erleuchtungsgrenze 
.AB berührende und jene Spitze treffende 
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