162
Mond
hauptet werden soll, daß das „Wasser
dem Monde schlechterdings gebreche, so
darf doch, auf Grund besonders des obi
gen letzteren Umstandes, mit ziemlicher
Gewißheit angenommen werden, daß sich
die „Mondgewässer" von den irdischen
in ihrer Natur sehr unterscheiden*. —
Sumpf (Palus) unb @ee (Lacus) fer
ner hat man die, in der grauen Fär
bung den „Maren" zwar verwandten,
aber doch etwas helleren Mondflecke ge
nannt, und welche sich von den Maren
auch noch dadurch unterscheiden, daß sie
mehr von Cratern, Bergadern u. s. w.
durchzogen sind; — und mit Busen
(Sinus) endlich bezeichnet man buchten
artige Einschnitte in die „Ufer" (wenn
ich so sagen darf) der Maren (von wel
chen „Mond - Meerbusen" unsere Karte,
namentlich den prachtvollen Sinus Iridum
— oben, links — auszeichnet).
Ich muß hierbei zuvörderst erst noch
* Dieß will ich, meinen vorn gemachten
allgemeinen Andeutungen gemäß, mit
den obigen Auseinandersetzungen auch ei
gentlich bloß sagen. Wenn meine Leser
nämlich die, dem vorliegende» Collectiv-
Artikel beigegebene, im folgenden Vor
trage näher zu erörternde M v n d k a r t e
genau betrachten, so werden Sie finden,
daß nur das „Mare Crisium“ und
„Mare Humoruni“, beide von einer
mäßigen Ausdehnung, wodlirch fie etwa»»
an u n se r „Schwarzes" und „Kaspisches
Meer" erinnern, gleich diesen auch völ
lig u m sch l o s se n sind, wogegen sämmt
liche größere Mond-„Meere" („Ocea
nus Procellarum“, „Mare Serenita
tis“, „Mare Nubium“ u. s. w.), ganz
nach Art der irdischen Oceane,
unter einander in Verbindung
stehen. Daffelbe habe ich im Artikel
Mars, von den „Meeren" dieses Pla
neten nachgewiesen; — und diese Ana
logie wenigstens ist unverkennbar. —
Man könnte mich aber, auf diese Ver
anlassung, auch gleich noch nach dem Ur
sprünge der obigen Namen, z. B.
des „Mare Humorum“ u. s. w. fra
gen; allein bloße Willkühr der früheren
Mondbevbachter hat, wie ich im Artikel
„Mondkarten" näher zeigen werde, diese
Benennungen gewählt, s» daß ich wei
tere Gründe dafür also nicht angeben kann.
bemerken, daß, wie unten weiter aus
einander gesetzt werden wird, der vor
herrschende Grundtypus aller Mondfor
men der Kreis ist, und daß sich diese
Form auch schon an den bis jetzt er
wähnten „Maren", „Teen" u. s. w.
und zwar um so bestimmter d a verräth,
wo eine deutliche Begrenzung sichtbar
wird.
Die helleren Landschaften des
Mondes, auf welche ich nun komme, sind
dagegen fast ohne Ausnahme gebirgig;
und die höchsten Berge des Mondes über
treffen unsere Berge, wie ich gleich mit
anführe, eben so wohl an absoluter Höhe *,
als besonders auch an Steilheit, welcher
letztere Umstand schon bei Betrachtung
des Mondes durch nur mäßige Fernröhre
auffällt. Zuweilen, aber viel seltener als
auf der Erde, bilden diese Mondberge
einfache Reihen, B ergk etten, mit ein
zelnen Gipfeln und kleinen Ausläufern;
Diese Höhen sind in unserer Mondkarte
speciell verzeichnet, und die Leser finden
z. B. unter Nr. 93. derselben die Höhe
des „RinggebirgeS" (vergl. oben) C u r-
tiuS zu 2l000 Fuß angegeben, welche
(absolute) Höbe wenige unserer Berge
besitzen. Zieht man dabei aber ausser
dem in Betracht, daß der Mondhalbmes
ser noch nicht ^/z des ErdhalbmesserS
(l:3 2 / 3 ; f. vorn) hält, so überrascht
dieß relative „Verhältniß um so mehr;
und man könnte mich also gleich nach
dem Mittel einer so genauen Bestim
mung der Höhe der Mondberge
fragen. Hevel ertheilt in seiner auch
schon vorn erwähnten „Seienographia“.
S. 266. Anleitung dazu. Er fand, daß
die Spitze eines MondbergeS schon von
der Sonne erleuchtet ward (sich als leuch
tender und demnach wahrnehmba
rer Punct im dunklen Mondviertel
zeigte), als diese Spitze in der Quadra
tur z. B. (im e r st e n Viertel) noch um
] /i3 deS Mondhalbmessers von der Er-
leuchtungSgrenze abstand. Nun sey (einem
Verfahren gemäß, wovon wir, auf an
dere Veranlassung, schon im Art. Erde,
S. 346. Anwendung gemacht haben) in
Fig. 2. der Tafel VI. I) diese Mond«
bergspitze, 8 die Sonne, 8 0 also der,
die Mvndkugel an der Erleuchtungsgrenze
.AB berührende und jene Spitze treffende
gewöh
den e
Mass
denden
Querti
— Nll
lu ng,
es erh
zes S
liegent
Landsci
dabei
der v
an ein
Ran't
waltigl
graue
Son
tung
AC
Tan,
den '
AC
AC
oben
über
E
stinn
st e r
bei I
ne ns,
die i
als f
man
und
chen
auch
wend
Sch
am |
Mon
N
nach
b e r
dem
gut
der ‘
sich i
erste,
gleist
Son,
neu