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Mithin ist: 
halbe Nachtlänge in Sonnenzeit — 
(90° — Ascens.-Diff.) in Stern 
zeit, 
(wo, wegen des bloßen Minuszeichens, 
die vorausgehende Anmerkung zu verglei 
chen steht). Dieß will also sagen: Ver 
wandle den Bogen (90° — Äsc.-Diff.), 
15° auf die Stunde rechnend, wie es die 
Reduction auf Sternzeit fordert, in 
letztere, so hast du, mit Bezug auf die 
zugleich fortgehende Eigenbewegung der 
Sonne, die halbe Nachtlänge doch in 
Sonnenzeit.* Und da wir im bür- 
* Die Leser könnten hierbei Anstand fin 
den, und ich will daher, wiewohl die ei- , 
gentliche Aufklärung erst in den A. A. 
Sonnen- und Sternzeit, wohin ich 
also zugleich verweise, gegeben werden 
kann, doch gleich »och ein Wort hinzu- : 
fügen. 
Die Sonne (ihr Mittelpunkt) stehe eben 
mit einem Sterne im Meridian zusam 
men; beide sollen, zu noch mehrerer 
Erleichterung der Vorstellung, an diesem 
Tage zugleich gemeinschaftlich den A e- 
quatvr beschreiben, so ist der Stern 
(der täglichen Bewegung gemäß) nach 
1 Stunde Ster »zeit, genau 15 Grad 
westlich, vom Meridian: er hat dann 
einen Bogen (des AequatvrS) von 15° 
zurückgelegt. Nicht ganz vollkommen so 
ebenfalls die Sonne, welche indeß, mit 
ihrer E i g e n bewegung, zugleich in ent 
gegengesetzter Richtung etwas vom 
Sterne weggerückt ist, und also auch et 
was längere Zeit, nämlich 1 Son 
nenstunde zum selbigen Bogen 
gebraucht. Aber es ist hiernach offenbar, 
daß man diesen Bogen doch auf Stern 
zeit zu reduciren, und letztere sodann 
nur geradehin für wahre Sonnenzeit zu 
nehmen hat. DaS Fortrücken der 
Sonne mit E i g e n b c w e g u n g in 
jedeni Zeiträume bringt gerade 
so viel Wirkung auf die ent 
sprechen de Zeit hervor, daß für 
die, den betreffenden Bogen 
ausdrückende Sternzeit eben so 
viel wahre Sonnenzeit kömmt; 
— und dieß ist, wie ich zugleich hervor 
hebe, der eigentliche Charakter des Un 
terschiedes zwischen den beiden Arten von 
Zeit. Stände die Sonne z. B., wie mir 
gerlichen Leben die Stunden von Mit 
ternacht, d. h. also von der Hälfte 
der Nacht zu zählen anfangen, so gibt 
die halbe Nachtlänge zugleich die Stunde 
des Aufgangs. Unter dem Aequator 
der Erde, wo die Polhöhe — 0, also 
auch die Ascenfional-Differenz — 0 ist, 
wird die halbe Nachtlänge (vergl. die 
vorausgehende Anmerkung) jederzeit — 
6 Stunden; es find also daselbst alle 
(ganze) Nächte 12 Stunden lang, und 
den Tagen somit an Dauer gleich. 
Zwischen demAequator und den 
Polen dagegen ist die Nachtlänge (vergl. 
vorn) von einem Orte (bei jeder Brei- 
tcnveränderung) und von einem Tage 
zum andern, auch eine andere. Nur zwei 
mal im Jahre, nämlich wenn die Sonne 
im Aequator steht, und ihre Abweichung, 
mithin auch die Asccnstonal-Differenz also 
— 0. ist, wird die „Nacht"länge all 
überall 12 Stunden, und demnach der 
Taglänge gleich; und dieß erfolgt (vgl. 
Nachtgleichen) um den 20. März und 
23. Septbr. So lange die Sonne eine 
nördliche Abweichung hat, ist die As- 
censionaldifferenz für Orte in der nörd 
lichen Halbkugel positiv, mithin die 
Nacht (s. vorn) dort kürzer* als 12 
der Fall eben vorliegt, 45° 15' west 
lich vom Meridian, und würde gefragt, 
wie viel wahre Sonnenzelt dem 
gemäß zugleich sey; so hätte man dies« 
45° 15' nach der gewöhnlichen Neduc- 
tivnstafel nur geradezu in Stern zeit 
zu verwandeln; macht 
45° 3 St. — —, 
und 15' ... » 1 Minute, 
also 3 St. 1 Miliule 
(Stern j eit, und diese Zeit für wahre 
Sonnenzeit zu nehmen. Dieß heißt: wenn 
die Sonne 45° 15' westlich vom 
Meridian steht, so ist Nachmittag 3 Uhr 
1 Minute wahre Sonnenzeit: die 
Sonnen-Uhr zeigt dann soviel: die 
Sonn« hat, mit Inbegriffe ihrer 
gleichzeitigen Eigen bewegung nach Osten, 
3 Stunden 1 Minute Sonnenzeit 
gebraucht, um 45° 15' (Tag bogen) vom 
Meridian wegzurücken. 
* Die Gleichung war: 
Halbe Nachtlänge — 90° — AScensio« 
nal-Differenz; — bleibt aber, wie 
' ich erinnern darf, — demgemäß die AS-