Full text: L-Z (2. Band)

Nebensonnen — Ntbenwohnerx 
223 
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Von den neueren Ereignissen dieser Art 
aber zeichnet sich ans eine, zu Rom am 
20. März 1629 beobachtete Erscheinung 
von „Nebensonnen," welche D e s c a r t e s 
(Meteor. Cap. X. § 6.) unter dem Na 
men des „Römischen Phänomens" 
beschreibt, und welche ich hervorhebe, weil 
man den Vorgang oft unter diesem Na 
men ohne weiteres citirt findet, und ver 
geblich nach der wahren Bedeutung der 
Benennung sucht. Die schönste solche 
Beobachtung von „Nebensonnen" ver 
dankt man aber dem Danziger Astrono 
men Hevel (wir kennen ihn aus dem 
A. Mond als besonders fleißigen Beob 
achter namentlich dieses letzter» Gestirns), 
der am 20. Febr. 1661 zu Danzig sie- 
b e n „Nebensonnen" aus Einmal sah; 
er beschreibt dieses Schauspiel: „De ra 
rissimis quibusdam Paraselenis“ bei 
seinem „Mercurio in Sole viso." Gc- 
clani. 1662. Fol. 8. 173.; — und das 
selbe wird zuweilen als „Hevel'sch es 
Phänomen" angeführt. Noch andere 
hierher gehörige Beobachtungen führt der 
bekannte Hamburger Mathematiker Büsch 
„Tractatus duo optici argumenti.“ 
Hamb. 1783. 8. an; und den Versuch 
einer neuen, von der obigen Huygeus- 
schen abweichenden Erklärung macht der 
verewigte Münchener Optiker Frauen 
hofer „Theorie der Höfe," in Schu- 
macher's „Astron. Abhandl." 3tesHeft. 
S. 80. Ich darf aber, bcvorworteter- 
maßen, plangemäß hier nicht weiter dar 
auf eingehen, und verweise schließlich nur 
noch auf den so nahe verwandten Art. 
Höfe um Sonne und Mond im er 
sten Bande S. 782. unseres „Astronomi 
schen Wörterbuches." 
Nebenwohner;* Perioed; Perioe- 
ciens. Ein Ausdruck der mathematischen 
* Nicht zu verwechseln mit de» Gegen 
wohner n und Gegenfüßlern (vgl. 
beide Art.). „Gegenfüßler," um Al 
les in Einer Uebersicht zu baben, kehren 
einander aus gleiche» entgegenge 
setzten Abständen vom Aequator die 
F ü ß e, „Gegen w v h n e r" (Bei de nach 
der ihnen sichtbaren AcqnatvrShälfte schau 
end angenvmman) die Augen zu; „Ne 
benwohner" sind in gleichen gleich 
seitigen Abständen vom Aequator, in 
Geographie, Erdbewohner bezeichnend, 
welche sich im nämlichen Parallel (des 
Aequators, also zugleich auf dessen nörd 
licher oder südlicher Seite), aber in dia 
metral entgegengesetzten Puncten dieses 
Parallelö befinden, und demnach zwar 
gleiche geographische Breite (gleichen 
Abstand vom Aeqnator) haben, aber in 
Länge um 180° verschieden find. Ihre 
Polhöhe ist also gleich, und derselbe Me 
ridian ist ihnen gemeinschaftlich; aber 
die Meridian - TagHälfte des Einen ist 
die Nacht Hälfte des Andern. Die S t u n- 
den von Tag und Nacht finden sich da 
her für „Nebenwohner" einander gerade 
entgegengesetzt: wenn der Eine von 
ihnen Mittag hat, so hat der Andere 
Mitternacht. Dagegen sind für sie, 
eben ihres gleichen und gleichseiti 
gen Abstandes vom Aeqnator wegen, die 
Jahreszeiten und Taglängen dieselben. * 
Um hiernächst, dem Vorgetragenen ge 
mäß, für einen Erdbewohner die Stelle 
seines „Nebenwohners" zu finden, muß 
man auf einem Globus oder einer Pla- 
uiglob-Charte (vergl. Planisphär) den 
denselben Parallelen, um 180° von 
einander entfernt. Man würde auch von 
ihnen sagen können, daß sie „einanvcr 
die Füße zukehrten," wenn die vom 
Zcnilh znm Nadir (Fußpnncte) ge 
dachte Gerade, start durch das Centrum 
des Aequators der Erdkugel, eben durch 
das Centrum des betreffende» „Paral 
lel s führte. 
Dabei tritt jedoch ein bemerkenSwerther 
llmstand ein. Nicht immer nämlich, wie 
man beim erste» Anblicke glauben sollte, 
sondern nur an den, dieß allgemein 
bedingenden Aequinvctialtagen (ist 
Tag und Nacht für die „Nebenwohner" 
gleich lang, und daher) geht die Sonne 
dem einen von ihnen in demselben Au 
genblicke auf, in welchem sie dem an 
dern untergeht. An den übrigen Tagen 
dagegen geht sie dem einen früher 
auf, als dem andern unter, demge 
mäß die beiden Nebenwohner dieselbe 
dann zugleich über dem Horizonte ha- 
ven. — Einiges Nachdenken über die Na 
tur der „schiefen Kugel" (Spbaera ob- 
liqua), welches meine Leser selbst anstel 
len mögen, macht die Sache ohne viele 
weitere Worte klar.
	        
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