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ganzen dunkeln Theil der Scheibe über
haupt, sondern besonders auch sogar man
che einzelne, das Licht besonders gut re-
fleetirende Bergspißen u. s. w. bemerke»
zu lassen. Der uns bekannte Liiienthaler
Astronom Schröter (vergl. seine im eben
citirten Art. Mond S. 172 näher be
zeichneten „Selenotopographischen Frag
mente." §. 425 flgd. und 460) macht
rücksichtlich dieser Mondbeleuchtung durch
„Erdsch ein" noch die überaus ínter
estante Bemerkung, daß zwar (vgl. oben)
die Stellung des Mondes nach dem „Neu
monde" im März und April Abends
eben so günstig zur Beobachtung der
Nachtseite, als im August und Septem
ber M o r g e n s vor dem Neumonde sep,
daß man diese Nachtseite aber dennoch im
.letzteren Falle viel schöner sehe, weil
dann das feste Land der Erde (Eu
ropa, Asien, Afrika) dem Monde zuge
kehrt sey, welches mehr Licht reflectire,
als das im ersteren Falle gegen dieses
Gestirn gewendete Atlantische Meer. —
MU der Andeutung dieses Unterschiedes,
welchen unser großer Mondtopograph
M ä d l e r weiter verfolgen sollte, beschließe
ich den Artikel.
Neunzigster ; Nonagesimus; Notia-
gisime. Diesen Namen führt derjenige
Punct der Ekliptik, welcher für einen ge
gebenen Moment von ihren beiden, eben
im Horizonte befindlichen (also vom eben
auf- und eben un tergehenden) Punc
ten 90" absteht; mit andern Wor
ten: der „Nonagesimus" ist der 90stc
Grad der Ekliptik, vom Horizont an
gerechnet; und seine Höhe gibt demnach
das Maß des Winkels ab, den die Eklip
tik eben mit dem Horizonte bildet. —
Die ausübende Astronomie macht, wie
ich, um die Untersuchung nicht steril er
scheinen zu lassen, gleich hervorhebe, vom
„Neunzigster" eine mehrfache, unten nä
her nachzuweisende Anwendung, daher ich
in einiges Detail darüber eingehen muß.
Da die Ekliptik ein größter Kreis
ist, so schneidet sie den Horizont (von
welchem sie, als von einem andern größ
ten Kreise, halbirt wird) auch immer
so, daß eine ihrer Hälften über ihm steht,
und seine Erleuchtung durch sic daher auch
im nämlichen Verhältnisse stärker auffällt.
Neunzigster. 231
und daß also die Durchschnittspuncte um
den Halbkreis, um 18sto, von einander
entfernt sind; — und der „Neunzigste"
bezeichnet daher die Mitte zwischen jenen
beiden im Horizonte liegenden Puncten
der Ekliptik, wo sich letztere zugleich am
höchsten über denselben erhebt. Nicht bloß
diese Puncte verändern aber bei der täg
lichen Himmelsbewegung ihre Stelle im
Horizonte beständig, sondern die Lage
ver ganzen Eklipilk gegen den Horizont
wird dabei zugleich allaugenblicklich eine
andere; * und der „Nonagesimus" selbst
nimmt daher nicht weniger auch immer
andere Stellungen zu- und Höhen über
demselben ein. Nur in dem Augenblicke,
da die Nachtgleichen eben im Horizonte
stehen, liegt, wie man sich leicht vorstel
lig macht, der „Nonagesimus" auch im
Meridian (fällt der Solstitialpunct
mit ihm zusammen), und seine Höhe
über dem Horizont ist dann — Aequa-
torshöhe ± Schiefe der Ekliptik, wo sich
die entgegengesetzten Zeichen auf den Nm-
* Da dieEkliptik (der „schiefe Kreis,"
wie wir ste in diesem Art. S. 294 be
zeichnet haben) den Aeguator unter ei
nem Winkes, einer „Schiefe", vvn2Z'/2"
durchschneidet, so hat ste auch ihre be
sondern Pole, welche in einer, jener
„Schiefe" gleichen Weite von den We lt-
volen abstehen, und sich in den 24 Stun
den der TageSbewegung (auf den Po
larkreisen) um jene bewegen. AuS
dieser Umdrehung in d i e se r Srestung
folgt, wie man leicht einsteht, die allau
genblicklich andere Lage der Ekliptik ge
gen den, wohl auf dem Aeguator, aber
nicht auf ihr perpendikulären Meridian,
und gegen den Horizont, von welcher ste
ten Aenderung mit Verweisung wegen deS
Nähere» hierher schon im vorangehenden
Artikel die Nede gewesen ist; die, um
eS mit noch andern Worten zu wieder
holen , jene Pole verbindende Axe der
Ekliptik umläuft bei jeder Rotation
des ErdkvrperS feine NotationSaxe auf
de» Polarkreisen, und bringt die sich also
m i t drehende (nachgezogene) Ekliptik
selbst dabei natürlich allaugenblicklich in
eine andere Lage gegen den Horizont und
gegen den, angcmerktermaßen, nur auf
dem Aeguator, nicht aber auf dem „schie
fen Kreise" perpendikulären Meridian.