234 Nordlicht —
Opposition.
weiter nordwärts"' zeigt. Die eigent
liche Erörterung dieses viel besprochenen
Meteors gehört in die specielle irdische
Meteorologie; ich gestehe, daß mich von
allen über das „Nordlicht" bis jetzt
gewagten Hypothesen keine in dem Maße
als die von Kästner * ** aufgestellte be
friediget hat, welcher die Nord- und Süd
scheine für die, den magnetischen Erdpo
len periodisch entstrahlende Erdclektricität
hält. Dieß ließe sich vielleicht ohne viele
Mühe auf Franklin's Ansicht zurückfüh
ren, nach welcher das Nordlicht als eine
Folge der Wiederherstellung des elektri
schen Gleichgewichtes zwischen der Polar-
lust und der Lust der wärmeren Erdstriche
erscheint. Das Hauptverdienst der Phy
siker aber, welche sich in der neueren Zeit
mit Beobachtung des Nordlichtes beschäf
tiget haben, besteht in der Nachweisung
seines Zusammenhanges mit den Phäno
menen des tellurischen Magnetismus. Die
Erde hat bekanntlich zwei magnetische
Aren und also vier magnetische Pole,
welche in nicht zu großen Entfernungen
vom Nord- und Südpol der Erde liegen.
Polarlichte (Nord- und Südlichte) sieht
man an allen diesen vier Polen. Der
höchste Punct des Lichtbogens ferner liegt
(wenigstens in nicht sehr hohen Breiten)
* Mail bat, wiewohl seltener, auch „Süd
lichter" beobachtet, worauf ich in einem
besondern Artikel zurückkomme.
** Bergt. Gren'ö (ehemaligen Professors
zu Halle) „Grundriß der Naturlehre." 6te,
durch Kassner, Professor der Physik zu
Bonn, besorgte Anst. (gutes Werk!) Halle.
1820. gr. 8. S. 844.
stets im magnetischen Meridian; und die
Lichtsäulen sind parallel mit der Richtung
der resultirenden Magnetkraft an jedem
Orte. Ist das Nordlicht unruhig, so zeigt
sich auch die Magnetnadel unruhig, weicht
in Zelt von wenigen Minuten um drei,
vier, ja fünf Grade von ihrer Normal
stellung ab, und hat zuweilen eine sehr
veränderliche Bewegung, zum deutlichen
Beweise, daß die Magnetkräfte der Erde
gleichzeitig in großer Aufregung sind.
Diese, unzählige Male beobachteten, in
der französischen Marinesprache unter dem
Namen der „affolements“ bekannten Af-
fectionen der Abweichungsnadel zur Zeit
des Eintritts der Polarlichte scheint eine
augenblickliche Bestätigung für deren mag
netische, oder, wenn man bei der nahen
Verwandtschaft beider Kräfte will, elek
trische Natur abzugeben.
Auf diese Andeutung muß ich mich
aber, wie gesagt, über den nicht streng
astronomischen Gegenstand beschränken,
und verweise Leser, welche ihn weiter ver
folgen wollen, namentlich noch auf eine
denselben behandelnde, verdienstliche Mo
nographie von Dr. Ideler (Sohn des
jetzt verewigten Berliner Hofastronomen):
„Ueber den Ursprung (der Feuerkugeln
und) des Nordlichte s." Berlin. 1832.
gr. 8.
Nordpol am Himmel, s. Welt
pole.
Nordpol der Erde, s. Erdpole.
Nordschein, s. Nordlicht.
Nutation, s. Wanken der Erd
are.
(D.
Obere Planeten , s. Planeten. > Ocularglas, s. Fernrohr, S. 426.
Objectivglas, (.Fernrohr, S.425.
Objeetivlinse, s. Mikroskop.
Objectivmikrometer , s. Helio
meter, gleich Eingangs in der An
merkung.
Observation, s. Beobachtung.
Octant (Hadley'scher), s. Spiegel-
Quadrant.
Opposition, Gegenschein; Op
positio ; Opposition (vas asironomische
Zeichen dafür ist ¿>). Zwei Gestirne,
welcher Art sie auch seyn mögen (Haupt-
planeten unter einander, oder mit der
Sonne oder mit Nebenplaneten, Fixster
nen, oder diese letzteren verschiedenen Him
melskörper untereinander) befinden
sich (vgl. Aspecten, S. 53) für uns
sin der „Opposition," im „Gegenscheine,"