Full text: L-Z (2. Band)

Opposition. 
2;» 7 
tropische Revolution bekannt gewor 
den; allein man könnte, ohne erst zur 
unmittelbaren Beobachtung seine Zuflucht 
nehmen zu wollen, auch die Zeit zwischen 
einer Opposition des Mars (ich wähle 
ihn wieder) und der nächstfolgenden, 
d. h., der obigen Definition gemäß, die 
Dauer Eines spnodischen Umlau 
fes des oberen Planeten selbst wissen 
wollen, und hierzu dient nun, umge 
kehrt, wieder die eben festgestellte Dauer 
der tropischen Revolution, welche man 
solchergestalt zunächst ans weit vonein 
ander liegenden Oppositionen ohne jene 
specielle Kenntniß abgeleitet hatte. 
Dividirt man nämlich mit derselben die 
360° des ganzen Umfanges der Mars- 
bahn, soerhält man die mittlere täg 
liche Bewegung dieses Planeten 
. . 31' 26"; 
und in derselben Art ist die 
mittlere tägliche Bewegung 
des Planeten Erde — . 59. 8 
bestimmt worden. 
Mit der Differenz . . 27' 42" 
entfernen sich beide Planeten täglich 
von einander, und treffen also wieder in 
„Opposition" zusammen, wenn diese 
Differenz * — 360° geworden ist, wel 
ches die Proportion: 
27' 42" : 1 Tage — 360° : gesuch 
ten spnodischen Umlaufszeit 
des Mars, 
gibt, die man solchergestalt (vergl. d. A. 
Mars, t. c.) — 2 Jahre 49ì 12 
findet. ** 
* Es folgt hieraus, daß der fynvdifche 
Umlauf um so langer dauert, je 
kleiner diese Differenz ist, eine 
Bemerkung, auf welche wir zurückgeführt 
werden werden. 
** Nennt man die tropische UmlaufS- 
zeit des MarS T , der Erde t , so 
erhält die obige Proportion die Gestalt: 
360° 360° 
— — - 1 Tage — 360° : 
i 1 
fynvdifche» Umlaufe, 
woraus derselbe (gleichwie in Aspek- 
t T 
ten, S. 53) — kommt.— Man 
T — t 
dürfte sich hierbei indeß vielleicht nicht 
gleich recht vorstellig machen können, wie 
Dicß würde über „Opposition" in 
Bezug auf die oberen Planeten eben 
so hinreichen, wie ich mich in „C o n- 
junction" (untere) in Bezug auf die 
unteren darauf beschränkt habe, wenn 
die einzige Absicht bei den betreffen 
den Beobachtungen die Bestimmung der 
Dauer der Umläufe wäre. Ost bezweckt 
man aber auch überhaupt eine Verglei 
chung mit den Tafeln zur eventuel 
len Verbesserung derselben, und unter 
diesem, schon vorn angedeuteten, wei 
teren Gesichtspuncte füge ich noch die 
nachstehenden, zugleich den citirteu ver 
wandten Art. Conjunction ergän 
zende Darstellung bei: 
Die Vergleichung des beobachteten 
Ortes der Planeten mit dem aus seinen 
Elementen berechneten, oder mit dem 
„tabellarischen" Orte desselben wird 
nämlich besonders bei den Beobachtun 
gen der „Oppositionen" der Plane 
ten angewendet, welche für die Theorie 
derselben immer von vorzüglichem Werthe 
sind, weil, angeführtermaßcn, die geo 
centrische Länge des Planeten in derOp- 
position gleich seiner heliocentrischen, oder 
gleich derjenigen Länge ist, die man aus 
dem Mittelpuncte der Sonne oder aus 
dem Mittelpuncte der Bewegung aller 
Planeten beobachten würde. Um diese 
eS zugeht, daß die Erde über zwei volle 
Umläufe zur Wiedervereinigung mit den, 
Mars in Opposition (znr sy n v b i< 
scheu Einholung) gebraucht, da doch des 
sen periodischer (tropischer) Umlauf 
nur Ein Jahr und 322 Lage dauert. 
Sey also Fig. 9. der Tafel IX. 8 die 
Sonne, M der Mar§, und demnach die 
Erde in E mit ihm im »Gegenscheine," 
so durchläuft sie ihre ganze Bahn Ein« 
mal, und ist wieder in E, indeß MarS 
den Plinct 2 seiner Bahn erreicht bar. 
Von hieraus bleibt er aber vvrailS 
und kommt (eben weil sein tropischer 
Umlauf nicht volle zwei Erdumläuse 
dauert) eher wieder nach IVI. als die Erde 
beim zweiten Umlaufe nochmals E 
erreicht, so daß sie ihn also erst nach 
diese» zwei Umläufen links von 51 >y- 
n odi sch wieder einholen (mit ihm 
in die nächstfolgende „Opposition" trete») 
kann. — Dieß macht den Vorgang voll 
kommen anschaulich.
	        
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