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Opposition.
heliocentrische Lange aber mit der größ
ten Genauigkeit zu erhalten, und über
haupt diese Beobachtungen, nächst den
obigen Herleitungen, auch jenem letzteren
Zwecke derselben, der Verbesserung
der Täse ln, gemäß anzustellen, ver
fährt man auf folgende Art. Man be
freiet die unmittelbar beobachtete Rectas-
cension und Declination des Planeten
von der Nefraction und Parallaxe, und
bringt sie mit der scheinbaren Schiefe auf
geocentrische Länge und Breite. Für die
Zeit der Beobachtung sucht man aus den
Sonnentafeln die Länge © der Sonne,
und daraus die Länge der Erde L —
© -f- 180° 0' 20,"25, * ** und aus den
Plauetentafeln die heliocentrische
und geocentrische Länge und Breite
(vergl. beide Artikel), und bringt an die
letzten die Nutation der Länge und die
Aberration der Länge und Breite an.
nen Verbesserung bedürfen. Um sie da
her mit größerer Schärfe zu finden, beob
achtet man mehrere Tage vor und nach
ver Opposition den Planeten, bestimmt
jeden Tag die beiden Correctionen der
Tafeln, und nimmt dann das Mittel aus
allen Tagen, wodurch man also die Cor-
rection tU der Länge und dß der Brette
mit der größtmöglichen Genauigkeit er
hält.
Aus diesen Beobachtungen selbst be
merkt man schon auf den ersten Blick,
an welchem Tage die Opposition fällt.
Man sucht daher für die zwei Tage,
welche den Tag der Opposition zunächst
einschließen, die geocentrische Länge und
Breite der Tafeln, und verbessert sie durch
vie bereits bekannten Correctionen 4-,
und cl ß. Für dieselben beiden Zeiten
sucht man auch die wahre Länge der Erde,
und daraus durch eine einfache Propor-
DerUnterschied des beobachteten und des tion erstens die genaue Zeit der Op
berechneten Ortes des Planeten gibt die
Correction des Planeten in geocentrischer
Länge und Breite. Diese Correctionen
können aber wegen der unvermeidlichen
Bcobachtungssehler selbst noch einer klci-
position, und zweitens die geocentrische
Länge und Breite für diese letzte Zeit.
Wenden wir das Vorhergehende auf
folgende Beobachtungen der Pallas
(vergl. den bald folgenden Art.) an:
1804 mittl.Z. Mailand
August 27
28
29
30
31
11*' 50' 59"
46 17
41 35
36 54
32 13
beobacht. Rectasc.
333° 42' 44."3 .
333 31 20.6
333 19 58.1
333 8 35.9
332 57 17.7
beobacht. Declin.
I- 5° 33' 39.''1
5 22 10.4
5 10 29 9
4 58 42.7
4 46 45.7
Diese Beobachtungen sind bloß von den Fehlern des Instrumentes und von der
Refraktion befreit. Aus der ersten findet man, wenn man die Declination um
die Höhenparallare 2.''4 vergrößert, mit der scheinbaren Schiefe 23° 27' 55."5
die geocentrische Länge 337° 42' 29.''3, und die geocentrische Breite + 15° 19'
50."0. Aus den Tafeln aber oder aus den Elemente^ findet man, wenn man
die aus ihnen berechnete geocentrische Länge und Breite durch Aberration und Nu
tation auf scheinbare bringt, die scheinbare geocentrische Länge 337° 35'5."1 und
Breite 15° 22' 6.''3, also gibt dieser Tag die Correction der Tafeln 6 ). = -f-
7' 24''2, und 6ß — — 2' 16.''3, und so findet man für alle fünf Tage
* Vergl. Abirrung deö Lichtes, S. 19. — Ich bevvrwvrte aber überhaupt, tag
tiefe Emendation nur für geübtere Leser geschrieben ist, wogegen sie von andern Le
sern leicht übergangen werden kann. Ich habe sie, wie gesagt, zur gleichzeitigen
Vervollständigung des Art. Conjuncrivn, in welchem auch dieserwegen ausdrück
lich luerfter verwiesen ist, norhwendig erachtet, da, auSeinandergesetzkeriuaßen, die
Ointemi) (Sonjii netto ne » der unteren und die O p p v s i t i v n e n der vbe-
ren Planeten zu den allerwichtigsten astronomischen Beobachtungen gehören.
** Oie hier in Rede stehenden Beobachtungen sind nämlich auf dem Observatorium zu
„Mailand" angestellt, und beziehe» sich demnach eben sv auf den dortigen Me
ridian, wie die oben angeführten Cassini'scheu aus den Pariser.