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Parallaxe.
und seinen Scheitel-Abstand ^ 25° 2' ;
ter uns ebenfalls schon bekannte Schwe
dische Astronom Wargentin ermittelte
für die nämliche Zeit und den nämlichen
Meridian den südlichen Abstand des
Planeten (seines nämlichen Randes) von
demselben Sterne — 6",6 und den Schei
tel-Abstand — 68° 14'. Hieraus folgt
für diesen Augenblick die Horizon
tal -Parallaxe des Mars —
26",7 + 6",6 33",3
Ri» 25° 2'+ sin 68° 14' — 1,3538470
— 24",596 ; * — und wir werden von
derselben in den schließlich beigebrachten
historischen Notizen noch eine weitere An
wendung zur Ermittlung auch der Son-
u en -Parallaxe machen, worauf ich
hierdurch vorbereite.
In ähnlicher Art hat wieder de la
Caille in Verbindung mit Lalande,
der Erstere abermals auf dem Vorgebirge
der guten Hoffnung, der Letztere zu Ber
lin (im nämlichen Jahre 1751), die Ho
rizontal - Parallaxe des Mondes be
stimmt. Das Resultat dieser Operation
findet sich im Art. Mond, S. 146, und
ich würde derselben, da sich das Verfah-
* Wenig abweichend de la Caille luden
„Leçons d’Astronomie.“ S. 216. I ch
finde jene Summe der Sinus —
1,3518472, und daher ——
1,3518472
== 24",61. Dividirt man hiernächst
mit letzterer Horizontal - Paral
laxe des Mars, der obigen Vorschrift
gemäß, den NadiuS in Secunden
„ „ „ „ „ 206264
, auS gedruckt, so erhalt man
24.61
== 8380 Halbmesser der Erdku
gel, welche, mit 860 (Größe des Erd
halbmessers in Meilen) multiplieirt,
7206800 Meilen für die damalige
Entfernung deS Mars (in der Opposi
tion) von der Erde geben, wie wir im
Art. Mars, S. 70, diese Entfernung
nahe eben so groß gefunden haben. —
Die Nachweisung dieser nahen Ueberein
stimmung von Resultaten, welche auf so
ganz verschiedenen Wegen gefunden wor
den find, sost aber besonders dazu die
nen, das Vertrauen meiner Leser, auf
dessen Erweckung mir eben Alles an
kommt, immer mehr zu erhöhen.
rcn von dem eben detaillirten übrigens
nicht unterscheidet, hier auch nicht weiter
Erwähnung thun, wenn ich nicht gerade
in namentlichem Bezug auf dieß, deß
wegen auch schon oben hervorgehobene'
Gestirn, als das bekanntlich allernächste
bei der Erde, noch einen beson
dern Umstand zu bevorworten hätte.
Bis hierher ist nämlich der Erdkör-
per (und ich habe daher diesen Ausdruck
statt Erdkugel voran nicht ohne Ab
sicht gebraucht), rücksichtlich der Paralla-
xen-Rechnung, als eine vollkommene
Kugel betrachtet worden: wir haben
alle seine Halbmesser bei jener Rech
nung ohne Unterschied ganz gleich
angenommen. Dieß ist aber, der Ab
plattung (vergi, d. A.) der Erde we
gen , bekanntlich nicht genau der Fall;
die sphäroidische Erdgestalt bringt
es vielmehr so mit sich, daß der Erdhalb-
meffer unter verschiedenen Breiten auch
verschieden, und daß namentlich der p o-
lare Halbmesser des ErdsphäroidS (Ab
plattung, S. 25.) ziemlich 3 (geogra
phische) Meilen kürzer als der äqua-
t or cale ist. Für die entfernt e ren
Gestirne, wie oben für Mars, kommt
dieser Unterschied freilich nicht in Be
tracht; für den so nahen Mond aber
muß darauf Rücksicht genommen werden ;
setzen wir seine Entfernung von der Erde,
das T P unserer Figur 2. der Tafel X,
wie gewöhnlich — 50000 Meilen, so ist
es bei Bestimmung der Parallaxe,
des „parallaktischen" Winkels an
P (welches hier den Mond bedeuten soll),
nicht ganz gleichgültig, ob ich für TA
den äquatorealen, oder aber jenen,
also um 3 Meilen kürzeren polaren
Erdhalbmesscr nehme; und man findet
(vergi, unten) bei Ausführung der Ope
ration in höheren Breiten und der dar
auf begründeten Rechnung in der That,
daß diese „polare" Horizontal-Parallare
des Mondes (in seiner — vergl. wie
der unten — mittleren Entfernung
von der Erde) um etwann 11" klei
ner als die äqu atore ale ist.* Man
* Nämlich die Entfernung des Mon
des von der Erde, wieder das TP
unserer Fig. 2., ist in beiden Fällen
gleich, TA aber im ersteren um
3 Meilen kürzer als im letzteren,