Full text: L-Z (2. Band)

Parallaxe, 
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und der Unterschied von 5° 44' war also 
die jährliche Parallaxe, ohne de 
ren Einfluß sich dieselbe, wie gesagt, — 
0 gesunden haben müßte. 
Dieselbe Rechnung zeigte den entspre 
chenden Unterschied der heliocentrischen 
und geocentrischen Länge des Saturn und 
der Erde (den deßhalb oben erwähnten 
Commutations-Winkel) — 67° 
35', woraus der dritte Winkel des 
(vergl. wieder oben) „Elongations 
triangels" also (5° 44' -j- 67° 35' 
= 73° 19', und diese abgezogen von 
180°) 106° 41' kam. Demgemäß hatte 
Copernikus denn in diesem Triangel: 
Halbmesser der Erdbahn : Entfernung 
des Saturn v. d. Sonne — sin 5° 
44' : sin 106° 41', 
1 : x — 0,099 : 0,958, 
also diese Entfernung — 9 bis 10 Mal 
so groß, als die Entfernung der Erde 
von der Sonne (etwann 200 Millionen 
Meilen), wie wir dieselbe finden. 
Eben so verhält es sich mit jedem an 
dern Planeten: hat man ihn in der 
Opposition (ich bleibe, da sich die 
Anwendung auf die C o n j u n c t i o n von 
selbst ergibt, bei den oberen Planeten 
stehen), wo seine heliocentrische 
Länge, als der geocentrischen dann 
gleich, also unmittelbar aus der gemesse 
nen letzteren folgt, beobachtet, so läßt 
sich diese heliocentrische Länge im 
mer leicht für den nackherigen Moment 
berechnen, wo die Commutation 
des Planeten (welche in der Opposition 
— 0 war) — 90° geworden ist; hätte 
der Planet also keine jährliche Pa 
rallaxe, so müßte sich die dann zu 
beobachtende geocentrische Länge 
jener berechneten heliocentrischen 
gleich zeigen; sie wird aber immer um 
etwas verschieden davon gefunden, und 
diese Verschiedenheit ist demnach die „jähr 
liche Parallaxe der Planeten." 
Ganz anders verhält es sich dagegen 
in dieser Hinsicht mit den Fixsternen, 
auf welche ich die Betrachtung einer 
jährlichenParallaxe jetzt ausdehne: 
die Gesichtslinien VL. =2= L nach dem 
nämlichen Fixsterne L unserer Figur 5 
der Tafel X, obwohl die Puncte v und 
—, statt um den bisher betrachteten 
Halbmesser, sogar um den ganzen 
D urchmesser der Bahn (welchen ich, be- 
vorwortetermaßen, jetzt einführe) ausein 
ander liegen, zeigen schlechterdings keine 
merkliche Convergenz, wodurch sich 
uns allein schon die Ueberzeugung von 
der Unermeßlichkeit der Entfernung die 
ser Gestirne sogleich unwiderleglich auf 
dringt. 
Zwar haben Bessel (der jetzt ver 
ewigte Königsberger) und Struve (der 
große Petersburger Astronom) an ein 
zelnen Fixsternen (vergl. d. Art. S. 
556. und unten) eine, auf den Halb 
messer der Erdbahn bezogene, also eine 
jährliche Parallaxe im vorauf ge 
meinten Sinne, resp. von und Ws 
Secunde (am Sterne einen, den 
Halbmesser der Erdbahn zur Basis, 
und Gesichtslinien aus derSon- 
n e und einem Bahnpuncte zu Schen 
keln habenden Winkel von resp. '/g und 
'/8 Secunde) nachgewiesen; allein dazu 
sind, wie I. c. ausführlich gezeigt wor 
den , ganz andere Methoden in Anwen 
dung gekommen, wogegen das obige, für 
Planeten ausreichend befundene Ver 
fahren, für Fixsterne immer nur das 
Resultat eines vollkommenen (oder ganz 
unmerklich davon abweichenden) Paralle 
lismus der heliocentrischen und geocen 
trischen Visionsradien gewähren würde. 
Dieser Umstand dient also znr Bestäti 
gung unseres Satzes, daß die an den 
Planeten beobachtete jährliche Pa 
rallaxe (die Convergenz der Ge 
sichtslinien aus Erde und Sonne nach 
ihnen) lediglich eine Folge der geringe 
ren, wie gesagt, durch den Halbmesser 
der Erdbahn noch meßbaren Entfernung 
dieser Gestirne ist, und daß die Ge 
sichtslinien auch nach ihnen, gleichwie 
nach den Fixsternen, parallel seyn, 
keine Convergenz zeigen würden, wenn 
sie eben so weit entfernt wären, als 
diese, woraus also zugleich die von uns 
eben postulirte Zunahme der Con 
vergenz mit der Abnahme d e r E n t- 
fernung, und also die vollkommene 
Zuläßigkcit unseres Schlusses aus jener 
auf diese, auch im Allgemeinen folgt. — 
Dieß aber habe ich nur besonders noch 
einmal hervorheben wollen. 
Es sind, um nun zur historischen 
Betrachtung überzugehen, ehe man zu
	        
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