Paffatwinde. 273
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wir gleich näher sehen werden, astro
nomischer Natur ist, hier davon
handeln.
Die Ursache dieses, also der äquato-
realen Zone eigenthümlichen, beständigen
Ost- („Passat"-) Windes ist nämlich
nach der schönen Erklärung, welche der
uns vielfach bekannt gewordene Englische
Astronom H alley, Zeitgenoß und Freund
Newtons („An historieal account of
thc trade winds“ in Philos. Transact.
No. 183.), davon gibt, in der vereinig
ten Wirkung der Wärme der diese Zone
nie verlassenden Sonne, und der in der
Richtung von Westen gegen Osten vor
sich gehenden Arcndrehung der Erde zu
suchen. Die stärkere Erwärmung der Lust
zwischen den Wendekreisen veranlaßt ein
beständiges Zuströmen kälterer Lust aus
den Polargegenden, also von Puncten,
welche bei der rotatorischen Bewegung
der Erdkugel eine mindere Schwung-Ge
schwindigkeit angenommen haben, als die
äquatoreale Zone besitzt. Bei der An
kunft in der letzteren bringt die herzu
strömende Luftcolonne die ihr beiwoh
nende mindere Geschwindigkeit mit sich,
dergestalt, daß das mit der rotirenden
Erdkugel gegen Osten fortgeführte Schiff
sich gleichsam an diese weniger geschwinde
Lust (vergl. d. Anmerk.) stößt, oder,
weil die erstere Bewegung vom Schiffer
nicht verspürt wird, einen von Osten
her wehenden Wind erfährt.* Diese, als
Quellen-Angabe bemerkt, „daß der „Pas
sat" wind wahrscheinlich so heiße,
weil man erst die Ankunft in seine Re
gion bewirke» müsse, um mit seiner Hülfe
sodann den Ocean in der angegebenen
Art „passive»" zu können.«
* Sehr schön, nach Halley's (vergl. oben)
Vorgänge, bei Bivt (dem bekannte»
Französischen Naturforscher) : ,, Précis de
Physique.“ Paris. 1817. 2 B. gr. 8
II. 572. „Lcs vents alises sont une
conséquence mécanique de la con
stante présence du Soleil dans les
régions équatoriales. Cet astre
échauffant les couches d’air de la
Zone torride, les dilate; et par com
pensation les couches d’air froid des
pôles doivent affluer vers l’équateur.
Maison venont de là, celles-ci n’ap
II.
besonders auf die Arcndrehung der Erde
bezügliche, also allerdings astronomi-
s ch e Erklärung, wiewohl sie freilich et
was gekünstelt scheint, ist jedoch, seit
Hallep (vergl. oben), noch von allen
Naturforschern, ja, wie man aus der
Anmerkung sieht, selbst der neuesten Zeit
admittirt worden, und ich habe hinsicht
lich der Passat winde nichts Befrie
digenderes zu citireu.
Unter Musso ns* (Venti anniver
sarii ; Moussons), zu welchen ich, bevor-
wortetermaßen, nun übergehe, versteht
man dagegen, und im Gegensatze der
also stets in der angegebenen nämli-
chen Richtung wehenden Passat win
den, solche Winde, welche zwar auch re
gelmäßig, aber nur eine gewisse ganze
Zeit des Jahres hindurch nach einer
bestimmten Richtung, in der entgegen
gesetzten Jahreszeit aber vielmehr nach
der entgegen gesetzten Richtung we
hen , und welche, statt wie die Passat-
winde dem Oceane, nur verschiedenen
Gegenden des Indischen Meeres eigen
sind. Zwischen Madagascar und den
Afrikanischen Küsten z. B. wehet vom
October bis zum Mai ein steter Süd
ostwind, im übrigen Theile des Jahres
dagegen ein eben so steter W e st wind ;
im Bengalischen Meerbusen herrscht vom
April bis zum October der Südwest-,
die andern Monate hindurch der Nord
ost wind u. s. w. — So bestimmt, wie
vom „Passat," läßt sich eine allgemeine
Ursache dieser launenhafteren „Mussons"
nicht angebe»; da sie aber nach den Jah
reszeiten abwechseln, so sieht man doch
wenigstens im Allgemeinen ein, daß die
Verschiedenheit des Sonnenstandes die
Hauptveranlassung abgibt. Zu weiteren
portent qu’une vitesse extrêmement
petite de rotation et qui est celle
du parallèle qu’elles abandonnent ;
— et par conséquent lorsqu’un vais
seau , tournant avec la terre de
l’ouest à l’est, les rencontre, elles
doivent le (wie ich eben , mit Berwei-
funfl hierher, fane') choquer en sens con
traire, c. à d. de l’est à l’ouest avec
tout ce qui leur manque de vitesse.“
* Das Wart kvinint (K à ni h , 1. c.) vom
Malayi,'chen „Nussin," welches Jah
reszeit bedeutet.
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