Full text: L-Z (2. Band)

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Länge, geographische der Orte. 
Franzosen gegenwärtig meistens selbst 
unmittelbar vom Pariser Meridian 
(bezeichnen den Meridian der Stern 
warte zu Paris als Null Punct der 
Länge) d. h. sie verringern die von 
Ferro abgezählten ö ft lichen Längen 
um 20", und vergrößern die west 
lichen um eben so viel; die Englän 
der dagegen datiren von Greenwich 
(17" 40' — vergl. d. Anmerk. — öst 
lich von Ferro, und 2" 20' westlich 
von Paris); — und auf einen dieser 
beiden Meridiane beziehen sich auch die 
meisten Astronomen*, obgleich in ein 
zelnen Fällen wohl auch der Meridian 
der eigenen Sternwarte gemeint ist, 
so daß man dann die „Meridiandifferenz" 
sorgfältig beachten muß. 
Auf die Bestimmnng dieser „Me 
ridian d i ff er e nz", zu welcher ich jetzt 
übergehe, kommt also, wie man sieht, 
und wie die unten beigebrachten practi- 
schen Ausführungen noch näher zeigen 
werden, Alles an: die absolute Länge 
(die z. B. von Ferro an gerechnete), 
wofern man derselben hernach überhaupt 
noch bedarf, ergibt sich offenbar von 
selbst, wenn man nur die „Meridian- 
differenz" zwischen einem zu bestim 
menden Längenpuucte und dem (in Ge 
mäßheit des Obigen), seiner „absoluten 
Länge" nach schon bekannten Pariser- 
Observatorium ansmittcln kann; — wie 
ist dazu zu verfahren? 
Die Sonne braucht bei ihrer Tages- 
bcwegung, von Osten nach Westen, 24 
(Sonnen-) Stunden, um mit gleich- 
bci Greenwich: O e st- 
liche Länge von Ferro 17" 39' 37", 
»nd west liche Länge von 
PnriS 2" 20' 23", 
welches, wie man steht, die 20" — — 
anch wieder bringt. — Der so hoch ge> 
haltene Meridian von Ferro ist 
also wirklich nichts als der verkappte 
Pariser Meridian, und, mit Rücksicht 
ans die oben angegebene wahre Länge 
von Ferro, nur eine Fiction. 
* Die deutschen Geographen dage 
gen zählen, wie gesagt, aklermeistens 
von Ferro, welche Verschiedenheit ick,, 
zur um so gewisseren Vermeidung von 
Irrthümern, hier nochmals hervorhebe. 
förmiger (oder, wegen der geringen 
Verschiedenheit, doch dafür anzunehmen 
der'-') Geschwindigkeit, nach Dnrchlau- 
fung der 360" des ganzen Aequators 
oder einesParattels, in den nämlichen 
Meridian zurückzukehren, und erreicht 
also einen z. B. 15" östlicher gele 
genen Meridian (360" : 24 Stunden — 
15":) 1 Stunde früher als jenen, 
einen 15" westlicher liegenden 1 Stunde 
später: ein .Zeitunterschied von 1 
Stunde gibt also eine „Meridian- 
differenz" von 15 Graden, 1 Zeit- 
Minute 15 Bogen-Minuten, 1 Se 
cunde 15" u. s. w. ; war die Sonne in 
einem Meridian 40 Minuten früher 
als in einem andern, so liegt der letz 
tere (40 . 15'— 600'—) 10" westlich 
vom ersteren. Auf diese Art gibt die 
Zeit, um welche der Mittag (die Meri 
dian-Erreichung durch die Sonne) eines 
Ortes früher (oder später) als eines 
andern erfolgt, die „Mcridiandifferenz" : 
zeigt meine Sonnen- ** Uhr in dem 
nämlichen physischen Augenblicke 12 Mit 
tags, zu welchem die Sonuen-Uhr eines 
andern Ortes erst 11 Uhr Vormittags 
* Ein wahrer Sonnentag kann ls. Glei 
chung der Zeit, S. 659.) von einem 
mittleren, an Dauer, höchstens um 
(^-s-I 30" verschieden seyn (woraus sich 
die Geringfügigkeit dieser Verschiedenheit 
für zwei wahre Fvlgetage ergibt); »nd 
in dem nämlichen Verhälrnisse verändert 
sich also auch nur die Geschwindigkeit 
der Sonne von einem Mittage znm näch 
sten, so daß man, wie wir oben thun, 
die Bewegung dieses Gestirns wahrend 
Einer Rückkehr zum Meridian, ohne 
merkliche Fehler, als „gleichförmig" 
betrachten darf: die Sonne bewegt sich 
am Abende eines Tages oder am fol 
genden Vormittage nicht merklich schnel 
ler oder langsamer als am vorhergehenden. 
"«Heißt die Zeitgleichung (vergl. wie 
der Gleichung der Zeit, S. 663) 
am Beobachtungstage (für welchen ich sie 
unveränderlich annehme) t, so zeigt da 
gegen die astronomische llhr am 
ersteren Orte (für dessen Meridian) 
12 ± t, und am andern 11 i t, wo 
durch also in der Differenz Richls 
geändert wird. 
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