Full text: L-Z (2. Band)

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Pendel - 
große Königsberger Astronom Bessel 
durch Verbindung einer kleinen Metall 
kugel mit einem überaus feinen Metall 
faden (statt des erwähnten, sonst ge 
bräuchlichen Hanffadens) ausgeführt, und 
dabei noch manche andere, die Pendel- 
theorie betreffende Subtilitäteu angeregt, 
deren Verfolgung mich indeß über den 
Plan unseres Werkes hinausführen 
würde. * Leser, welche danach verlangen, 
verweise ich daher besser auf das eigene 
Werk darüber: „Untersuchungen über die 
Länge des einfachen Secundenpendels." 
Von F. W. Bessel. Berlin. 1828. 4. 
— womit Sie das schon oben citirte Werk 
desselben würdigen Gelehrten: „Untersu 
chungen über die Kraft, mit welcher die 
Erde Körper von verschiedener Beschaf 
fenheit anzieht" (mit welcher die Erdan 
ziehung auf das Pendel wirkt, je nach 
dem dessen Linse aus Metall oder Holz, 
Meteorstein u. s. w. besteht). Berlin. 
1832. 4. — verbinden können. Eine aus 
führliche Entwicklung der Lehre vom P e u- 
dcl enthält ferner der betreffende Artikel 
in der viel citirten neuen Ausgabe von 
G e h l e r' s physikalischem Wörterbuche 
(welcher Artikel aber auch 102 Seiten 
gr. 8. saßt); — und mit diesen litera 
rischen Nachweisungcn ende ich denn, 
da die h i st o r isch e n Notizen schon vorn 
eingeflochten sind, diesen vierten und letz 
ten Abschnitt der Lehre vom Pendel, 
und den Vortrag über den Gegenstand 
überhaupt. 
Perigäum, s. Erdnähe. 
Perihelium, s. Sonnennähe. 
Periode; Periode; Periode. So 
nennt man im Allgemeinen einen 
Zeitraum, nach dessen Ablause dieselben, 
* Dagegen schreibt mir dieser Pian vor, die 
erhabensten Gesichtspuncte anzudeu 
ten, unter denen stch die behandelten Ma 
terien betrachten lassen; nnd dahin ge 
hört (Gravitation, S. 720.) Pon 
té c o n l a n t ' s Bezcichnling der planeta- 
rischen Perturbations - Oscillationen uni 
eine Bahn-Constanz, iv-lche Er als „im 
menses pendules de l’éternité" bezeich 
net , ,,qui battent les siècles comme 
les nôtres battent les secondes.” — 
Vortreffliches Gleichnist! 
Periode. 
namentlich astronomischen Erschei 
nungen wieder eintreten. Hiernach wäre 
der Ausdruck mit „Cyklus" gleichbedeu 
tend; man bezeichnet z. B. (vergl. d. A. 
S. 214) durch „Mond-C ykel" denjeni 
gen 19jährigen Zeitraum, nach dessen 
Ablause die Neumonde wieder auf die 
nämlichen Jahrestage fallen, welches ganz 
in die obige Definition paßt. Indeß 
ist es gebräuchlicher, mit dem Ausdrucke 
„Periode" vielmehr nur einen größe 
ren und mehrere solche „Cykcl" ein 
schließenden Zeitraum zu bezeichnen. So 
habe ich z. B. schon in dem Separat- 
Artikel: 
Dionysische Periode, das Ent 
stehen dieser „Periode" aus der Ver 
einigung des eben erwähnten, nur 19jäh- 
rigen Mond - Cykels mit dem Sonnen- 
Cykel (s. Cy ke l, S. 218) von 28 Jah 
ren zu einer Dauer von (19 . 28 —) 
532 Jahren erklärt;— und in ähnlicher 
Art wird, wenn auch nicht gleichfalls 
wegen Einschließens „mehrerer Cykel," 
doch wegen der längeren Dauer von fast 
1500 Jahren auch der nicht weniger in 
einem Separat-Artikel behandelte Hunds- 
stern-Cykel derAegypter häufig unter 
dem Namen der 
„Hundsstern"-Periode 
aufgeführt. 
Die Chronologie nennt noch mehrere 
solche Perioden; es ist aber von densel 
ben außerdem vorzugsweise nur die 
Julia nische Periode; Periodus 
Juliuna ; Periode Julienne, im Gebrauche, 
auf welche ich mich daher nach den vor 
ausgehenden allgemeinen Bemerkun 
gen* speciell allein noch beschränke. 
Diese „Julianische Periode" ist aber ein 
Zeitraum von 7980 Jahren, nach dessen 
Ablaufe das I u l i a n i s ch e (daher der 
Name) Jahr (365'/- Tage) im (vergl. 
wieder Cykel I. o. und flgd.) eben er 
wähnten Mond-, im Sonnen - und 
* Ich habe denselben bloß »och hinzuzufü 
gen, baß man den Anfang einer Perivke 
mit dem AuSdrucke Epoche (hiereUfo — 
vergl. d. A. S. 338 — im chronolo 
gische» Sinne) zu bezeichnen pflegt und 
daher z. V. „eine Epoche machende Be 
gebenheit« sagt. Sv ist Christi Geburt 
die „Epoche« (der Periode) der christ 
lichen Zeitrechnung.
	        
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