18
Länge, geograph. der Orte — Länge zur See.
Länge vorgezogen, welche ich oben durch
das Beispiel einer Rakete als Zeitsignal
bloß angedeutet habe. _ Für geringe
Entfernungen taugen nämlich solche Sig
nale * zwar allerdings vortrefflich: die
Längendifferenz zwischen Greenwich und
mehreren benachbarten Orten z. B.
ist dadurch überaus genau bestimmt wor
den; aber weit sicht man dieselben na
türlich nicht, indem man ihnen doch im
mer nur eine sehr mäßige Höhe geben
kann; — und man mußte also Phäno
mene („Phénomène» instantanés“) auf
suchen , welche sich in hinreichender Höhe
ereignen, um aus den weitesten Entfer
nungen gleichzeitig erblickt zu werden.
Hierzu schien sich nun nichts besser zu
eignen als, die Beobachtung von Ver
finsterungen des so hoch über unsern
Häuptern schwebenden Mondes. Denn
da dieselben (s. Finsternisse, S. 474.)
in einer wirklichen Lichtberaubung des in
den Schattenkcgcl der Erde eintretenden
Mondes bestehen, und jede ihrer Phasen
also von allen Beobachtern (auf der gan
zen Erdhälste, welche den Mond dann
nur eben über dem Horizonte hat) im
nämlichen physischen Augenblicke wahrge
nommen wird; so müßte sich bei einem
solchen Ereignisse auch die „Meridian-
differenz" sehr vieler Orte (Puncte der
Erdoberfläche) ans Einmal bestimmen
lassen: der Anfang, das Ende einer
Mondfinsterniß, die Berührung des Erd
schattens durch die verschiedenen Mond
flecken u. s. w. geben eben so viele gleich
zeitige, wenn ich so sagen darf, „Sig
nale" ab, bei deren Eintritte (wie schon
Pt o lern aus vorschreibt), die verschie
denen Beobachter nun auch die ihren
verschiedenen Meridianen ent
sprechenden (wahreri **) Zeiten
!> Ich habe i» dem besonder» Art. Heliv-
rrop auch von der Anwendung dieses
sinnreiche» Instruments zu dergleichen
„Signalen“ gehandelt; und man wird
bei Vergleichung desselben Art. leicht über
sehen , in wie weit eê zu den hier be
trachteten Längenbestimmunge» dienen
könnte; der Gebrauch ist aber ebenfalls
nur auf geringere Entfernungen (10 —
15 Meilen) eingeschränkt.
** Vergl. wegen der Anwendung der a stro-
n o m i f c(» e h l! hre u (der mittleren
zu bemerken hätten, um jene „Meridian-
differenz" danach sogleich zu beurtheilen.
Allein wie schön sich dieses aus dem theo
retischen Gesichtspunkte darstellt, so bat
koch die praktische Anwendung ihre vielen
Schwierigkeiten, indem einmal der Halb
schatten (vergl. d. A.) die Beobachtung
der Berührungen sehr unsicher macht,
anderseits aber Mondfinsternisse viel zu
seltene Ereignisse find, um namentlich
auf der See, wo man alle Augenblicke
Längenbestimmungen braucht, zur Ermitt
lung der „Meereslänge", wie die geogra
phische Länge dann in specie genannt
wird, und worüber ich gleich besonders
handle, der Forderung zu entsprechen.
Dasselbe läßt sich gegen die Anwendung
der Sonnenfinsternisse (vergl. wie
der Finsternisse, S. 512.), der Ein
und Austritte der Iupiterstra
bn n t e n in den Schatten ihres
Planeten (ibid. S. 538.), der Durch
gänge (s. d. A.) oder besser „Vorbei
gänge" des Merkur und der Venns vor
der Sonnenscheibe, der Bedeckungen
der Fixsterne durch den Mond
(Band 1. S. 107.), als solche „Himmels-
signale", sagen: sie sind theils jener ihrer
Seltenheit, theils der Schwierigkeit wegen,
sie vom schwankenden Schiffe aus streng
genug zu beobachten, angedeutetermaßen,
wenigstens zur Bestimmung der;
Länge zur See, Meereslänge; Lon-
gitudo maris 8. maritima; Loyigitude
en mer, auf welche ich, wie gesagt, jetzt
besonders komme, sämmtlich nicht hin
reichend. Stellen wir uns, um nur erst
eine deutliche Einsicht von der ganzen,
darum, gleich Eingangs, von mir so
sehr hervorgehobenen, Wichtigkeit des
Problems der Erfindung dieser „Länge
zur See" (neben der Kalender-Rechnung
wohl die bedeutendste und gemeinnützigste
praktische Aufgabe der gesammten
Astronomie *) zu bekommen, den Schiffer
Zeit und der Zeikgleichung) dabei, die
vorangehende dießfallfige Anmerkung.
* In der That muß die Erfindung der
„Länge zur S e e“ unter d i e se m Gefichtö-
pnncte betrachtet werde» : auf dem Lande
haben Längenbestinimnngen zwar den an
gedeuteten vffenbar geographischen Zweck,
indem natürlich ohne sie keinerlei Charten»
aus dem
er weiß i
ist; nur
augenblic
wird ihn
im offen«
zeichnet,
wieder ni
der in 1
oder mit
braucht,
sehen, il
wie weit
Könnt«
erwähnte
ich, als „<
jetzt zuri
die Sachi
sie mit n
auf das
nochmals
ftrument,
wiß seyn
Green!
so hätte
durch Hir
mit ihrer
Tag, in
verwände
auf dem
Sonnenb
Entwer
aber hc
des Scl
* Auf de
S t a n
der Ñ
durfte
nicht ei
mitte
reichte
der für
genden
Meridii
Schiff
Meridii
einstimi
Meridi
gleichwi
G r e e >
jede an
d e s > e
ch e n s
muß a!