.316
/
Photosphäre -
Photosphare, Licht- ((pais) sphare;
Photosphaera ; Photosphère, heißt die
die Sonne (vergl. d. A.) umgebende
Lichthülle.
Physik, Naturlehre, Naturkunde, Na
turwissenschaft; Physica, Physice, Phi
losophia naturalis; Physique ( cpVGlÇ ,
Natur). Diesen Namen führt eigentlich
die gesammte Lehre von der Natur
der Körperwelt, oder von den Eigenschaf
ten, Kräften und Wirkungen der Körper
ohne Ausnahme, also auch der Him
melskörper, demgemäß unsere Disci
plin der Astronomie nur als eineUn-
tcrabtheilung jener, diescrhalb von uns
nicht unerwähnt zulassenden, umfangrei
chen Doctrin erschiene^', gleichwie diese
Doctrin, unter einem so weiten Gesichts-
puncte, nicht weniger auch die Natur
geschichte (vergl. den, ebenfalls in die
sem unserm Sinne behandelten Artikel)
kinbegreifen würde. Aus dieser Unermeß-
lichkeit hat man indeß die eigentliche
„Physik" durch die Grcnzbestimmung als
„Wissenschaft von den Ursachen oder Kräf
ten, welche die in der unorganischen
irdischen Natur vorgehenden Erschei
nungenbedingen," ausgeschieden ; — und
in dieser specielleren Gestalt müssen wir
sie von dem strengen und zugleich nicht
auf das „Irdische" beschränkten astro
nomisch e n Wissen, für welches sie, na
mentlich mit ihren optischen (aber auch
in besonderen A. A. behandelten) Unter
abtheilungen, daher nur als Hilfswis
senschaft auftritt, unterscheiden, und zum
besondern Studium verweisen. Hier
mag rücksichtlich eines solchen besondern
Studrums nur noch die, manchen Lesern
vielleicht nicht unwillkommne litera
rische Bemerkung stehen, daß mir von
den unzähligen dazu geschriebenen neue
ren Werken das „Lehrbuch der Phy-
sik." Von Eisenlohr. 4te Aufl. Mann
heim. 1844. gr. 8. — von den älte-
r e n aber G r e n's „Naturlehre." 6te Aufl.
Durch Kästner. Halle. 1820. gr. 8.
* Unter dem nämlichen Gefichtspnncte hat
auch Newton sein großes „astrono
misches" Werk der ..Philosophiae na
turalis principia mathematica“ mit
diesem, oben von uns für die „P h y si k"
gebrauchten lateinischen Namen belegt.
- Planetarium.
besondere Auszeichnung zu verdienen schei
nen.
Physisch; Physicus; Physique. Die
allgemeine Bedeutung dieses Ausdruckes
ergibt sich aus dem vorausgehenden Ar
tikel Physik: was sich auf die dort nam
haft gemachten Gegenstände bezieht, heißt
„physisch". Wir haben das Wort in un
serm astronomischen Vortrage mehr
fach gebraucht, indem wir von einem
„p h y si sch e n M o m e n t e" und von der
„physischen A-stronomie" gespro
chen haben. Im Artikel Finsternisse,
S. 538. z. B. heißt cS „die Verfinste
rung eines Jupiterstrabanten werde von
allen Beobachtern, denen sie zu Gesicht
kömmt, im nämlichen physischen Mo
mente erblickt" — welches sagen will,
daß der Augenblick der Wahrnehmung
ein absoluter, und nicht von der
relativen Uhrzeit des speciellen Beob
achters abhängig sey. Was aber unter
„physischer" A st r o n o m i e, im Gegen
satze der sphärischen und theori
schen zu verstehen ist, das habe ich in
jenem Artikel „Astronomie" gründlich
auseinander gesetzt, und darf dahin ver
weisen.
Planeoncav ; Plankonvex, s. L i li
se n g l ä s e r.
Planetarium , Planetcnmaschine;
Machina planetaria ; Planétaire *. Man
versteht darunter eine oft mit Räderwerk
versehene Maschine, an welcher Kugeln,
die die Planeten vorstellen, um eine, die
Mitte einnehmende Sonnenkngel, in vcr-
hältnißmäßigen Entfernungen, und in
Zeiten, die sich mit den wahren Umlaufs
zeiten ebenfalls im rechten Verhältnisse
finden, herumgeführt werden: die Kugel
* Im Englischen heißt eine solche, die
Planetenbahnen darstestendeMaschine
yürrery eine Benennung. nach deren
Grunde meine Leser ans diese Veranlas»
snng fragen könnten. Ich finde aber in
meinen Notizen, daß ein Lord Orrer y
ein ausgezeichnetes Kunstwerk dieser Art
besessen habe. — Der uns vielfach bekannt
gewordene Deutsche Mathematiker Käst
ner will das Wort dagegen von Orbi-
tery (Or’bit , Bahn eines Himmelskör
pers) ableiten.