Planeten.
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Jupiter kreisenden fünf Planetoiden,
über deren Trennung von den übrigen
ich mich hier erklären wollte, nur plane
tarische Uebergangöglieder von der
ersten zur zweiten Gruppe abzugeben schei
nen. — Diesen letzteren Punct erläutere
ich, wie gesagt, näher im folgenden be
sondern Artikel; hier habe ich es nur
»och mit jenen beiden Hauptgruppen, und
ihren angedeuteten charakteristischen (all
gemeinen oder Gruppen-)Unterschie
den zu thun.
Die erste derselben enthält also den
Mercur» die Venns, unsere Erde
und den Mars. Diese sämmtlichen vier
Planeten sind von erner, wenn auch un
ter sich nicht gleichen, doch in Bezug
zu denen der anderen Gruppe über
haupt, sehr mäßigen Größe; ihre
Dichtigkeit aber, als zweites, beson
ders hervorzuhebendes Unterscheidungs
merkmal, beträgt allgemein das vier
fache der Dichtigkeit der Planeten der
zweiten Gruppe (sie sind aus soviel
dichteren, gröberen Stoffen ge
macht) *. — Aus diesen letzteren Umstand,
ans welchen ich ein ganz besonderes Ge
wicht lege, komme ich hinten, und zwar
unter einem Gesichtspuucte, welcher mir
mit Kant gemeinschaftlich ist, ausführ
licher zurück.
Hierzu gesellt sich die, wenn auch un
ter sich natürlich wieder sehr verschie
dene, doch im allgemeinen Vergleiche
zur zweiten Gruppe, ebenfalls viel
kürzereUmlanssdauer (daS Sonnen-J a hr)
der Planeten dieser ersten Gruppe, ein
* Dieß bezicht sich b c si i m m t e v freilich
nur erst noch auf die d r e i Planeten Ju
piter, Saturn und Uranus, und
will als» sagen, daß diese drei Weltkör-
per allgemein aus einem viermal
feineren (leckereren) Stvffe als die
Erde (vdcr Mercur, Venus, Mars, wel
che der Erde, augegebenermaßen, an Dich
tigkeit gleich komme») gebildet sind.
Vom „Neptun" steht (vergl unten) die
größere Stvffseinheit nur erst
überhaupt fest; und es muß danach
später entschieden werden, mit welcher
Bestimmtheit dieser Planet noch zur
„zweiten« oder (vergl. nuten) vielleicht
gar schon zu einer d ri t t e n Gruppe ge
hört.
anderer Umstand, den ich, in Vereini
gung mit dem vorauf angeführten, nach
her auch vorzugsweise hervorhebe; —
vollkommen gemeinschaftlich ist ihnen aber
ferner die 24 ständige Arendrchung: der
Tag des Mer cur (vergl. d. A. S. 97.),
der Venus (s. auch diesen A.) und des
Mars (S. 71.) dauert fast genau wie
der Erdentag, 24 unserer Stunden,
wogegen den Planeten der zweiten
Gruppe eine etwann nur lOstündige No
tation nicht weniger gemeinschaftlich ist.
Endlich aber gibt der Mangel meh
rerer Monde ein anderes Unterschei
dungsmerkmal der ersten Gruppe ab:
von ihren vier Planeten besitzt nur die
Erde* und zwar nur Einen Mond,
wogegen die Planeten der zweiten Gruppe
sämmtlich ein eigentliches Mond ge folge
haben.
Die Planeten der zweiten Gruppe:
Jupiter, Saturn, Uranus (vom
„Neptun" kann natürlich nur erst die
Zeit dieß Nähere lehren), und zu welchen
ich nun übergehe, sind also vor denen
der ersteren, ganz besonders durch eine
größere Stofffeinheit**, eine unver
hältnismäßig längereJahresdaucr,
und ihr Gefolge von Monden, deren
stilleres Licht dort das blendende, in so
großer Entfernung eines Ersatzes ohne-
dieß bedürfende Sonnenlicht vertritt, aus
gezeichnet; — und daran knüpfe ich nun,
nach dem erwähnten Vorbilde des vereh-
rungswurdigen Immanuel K a n t ***, die-
* Ueber die Gründe, auch bei Mars Ei
nen , vielleicht gar zwei Monde zu ver
muthen (wiewohl die wirkliche Entdeckung
noch immer nicht gegluckt ist) erklärt sich
dieser Artikel, S. 80. — Dieß ändert
aber Nichts in der obigen Darstellung;
denn schon Jupiter hat vier Monde.
** Diese größere „Stofffeinheit« z. B. deS
Jupiter ist eine astronomische Thatsache;
man kennt dieGrvße (das Volume n)
dieses Planeten aus unmittelbarer Mes
sung, und seine M a sse (sein Gewicht)
aus seinen perturbirende» Einffüssen; aus
der Vergleichung von Gewicht und
Volume ii folgt aber die D i ch t i g k e i t.
„Naturgeschichte und Theorie des Him
mels.« 4. Zeitg. 1808. gr. 8., wo
mit man verbinden mag N ü r n b e r g e r :
Ueber das Zerfallen unseres Planetensy-