Full text: L-Z (2. Band)

Planeten. 
31 í) 
Jupiter kreisenden fünf Planetoiden, 
über deren Trennung von den übrigen 
ich mich hier erklären wollte, nur plane 
tarische Uebergangöglieder von der 
ersten zur zweiten Gruppe abzugeben schei 
nen. — Diesen letzteren Punct erläutere 
ich, wie gesagt, näher im folgenden be 
sondern Artikel; hier habe ich es nur 
»och mit jenen beiden Hauptgruppen, und 
ihren angedeuteten charakteristischen (all 
gemeinen oder Gruppen-)Unterschie 
den zu thun. 
Die erste derselben enthält also den 
Mercur» die Venns, unsere Erde 
und den Mars. Diese sämmtlichen vier 
Planeten sind von erner, wenn auch un 
ter sich nicht gleichen, doch in Bezug 
zu denen der anderen Gruppe über 
haupt, sehr mäßigen Größe; ihre 
Dichtigkeit aber, als zweites, beson 
ders hervorzuhebendes Unterscheidungs 
merkmal, beträgt allgemein das vier 
fache der Dichtigkeit der Planeten der 
zweiten Gruppe (sie sind aus soviel 
dichteren, gröberen Stoffen ge 
macht) *. — Aus diesen letzteren Umstand, 
ans welchen ich ein ganz besonderes Ge 
wicht lege, komme ich hinten, und zwar 
unter einem Gesichtspuucte, welcher mir 
mit Kant gemeinschaftlich ist, ausführ 
licher zurück. 
Hierzu gesellt sich die, wenn auch un 
ter sich natürlich wieder sehr verschie 
dene, doch im allgemeinen Vergleiche 
zur zweiten Gruppe, ebenfalls viel 
kürzereUmlanssdauer (daS Sonnen-J a hr) 
der Planeten dieser ersten Gruppe, ein 
* Dieß bezicht sich b c si i m m t e v freilich 
nur erst noch auf die d r e i Planeten Ju 
piter, Saturn und Uranus, und 
will als» sagen, daß diese drei Weltkör- 
per allgemein aus einem viermal 
feineren (leckereren) Stvffe als die 
Erde (vdcr Mercur, Venus, Mars, wel 
che der Erde, augegebenermaßen, an Dich 
tigkeit gleich komme») gebildet sind. 
Vom „Neptun" steht (vergl unten) die 
größere Stvffseinheit nur erst 
überhaupt fest; und es muß danach 
später entschieden werden, mit welcher 
Bestimmtheit dieser Planet noch zur 
„zweiten« oder (vergl. nuten) vielleicht 
gar schon zu einer d ri t t e n Gruppe ge 
hört. 
anderer Umstand, den ich, in Vereini 
gung mit dem vorauf angeführten, nach 
her auch vorzugsweise hervorhebe; — 
vollkommen gemeinschaftlich ist ihnen aber 
ferner die 24 ständige Arendrchung: der 
Tag des Mer cur (vergl. d. A. S. 97.), 
der Venus (s. auch diesen A.) und des 
Mars (S. 71.) dauert fast genau wie 
der Erdentag, 24 unserer Stunden, 
wogegen den Planeten der zweiten 
Gruppe eine etwann nur lOstündige No 
tation nicht weniger gemeinschaftlich ist. 
Endlich aber gibt der Mangel meh 
rerer Monde ein anderes Unterschei 
dungsmerkmal der ersten Gruppe ab: 
von ihren vier Planeten besitzt nur die 
Erde* und zwar nur Einen Mond, 
wogegen die Planeten der zweiten Gruppe 
sämmtlich ein eigentliches Mond ge folge 
haben. 
Die Planeten der zweiten Gruppe: 
Jupiter, Saturn, Uranus (vom 
„Neptun" kann natürlich nur erst die 
Zeit dieß Nähere lehren), und zu welchen 
ich nun übergehe, sind also vor denen 
der ersteren, ganz besonders durch eine 
größere Stofffeinheit**, eine unver 
hältnismäßig längereJahresdaucr, 
und ihr Gefolge von Monden, deren 
stilleres Licht dort das blendende, in so 
großer Entfernung eines Ersatzes ohne- 
dieß bedürfende Sonnenlicht vertritt, aus 
gezeichnet; — und daran knüpfe ich nun, 
nach dem erwähnten Vorbilde des vereh- 
rungswurdigen Immanuel K a n t ***, die- 
* Ueber die Gründe, auch bei Mars Ei 
nen , vielleicht gar zwei Monde zu ver 
muthen (wiewohl die wirkliche Entdeckung 
noch immer nicht gegluckt ist) erklärt sich 
dieser Artikel, S. 80. — Dieß ändert 
aber Nichts in der obigen Darstellung; 
denn schon Jupiter hat vier Monde. 
** Diese größere „Stofffeinheit« z. B. deS 
Jupiter ist eine astronomische Thatsache; 
man kennt dieGrvße (das Volume n) 
dieses Planeten aus unmittelbarer Mes 
sung, und seine M a sse (sein Gewicht) 
aus seinen perturbirende» Einffüssen; aus 
der Vergleichung von Gewicht und 
Volume ii folgt aber die D i ch t i g k e i t. 
„Naturgeschichte und Theorie des Him 
mels.« 4. Zeitg. 1808. gr. 8., wo 
mit man verbinden mag N ü r n b e r g e r : 
Ueber das Zerfallen unseres Planetensy-
	        
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