Full text: L-Z (2. Band)

320 Planeten. 
lenigen erhabenen planetarischen Betrach 
tungen, derentwegen ich oben hierher ver 
wiesen habe. 
Dieser tiefsinnige Philosoph* folgert 
nämlich (im erwähnten Werke, S. 132.) 
schon aus dem weiteren Sonnenabstande 
der entfernteren Planeten (der zweiten 
Gruppe), „daß die Organisation der sie 
bewohnenden Wesen leichterer und feine 
rer Art, die Elasticität ihrer Faser grö 
ßer, und die ganze Anlage ihres Baues 
vortheilhafter seyn müsse;" — hiermit 
steht aber dasjenige, was ich von der 
größeren Stofffeinheit der, jene Weltkör 
per bildenden Materien angeführt habe, 
in der vortrefflichsten Harmonie. In der 
That deutet eine solche größere Stofffein 
heit ganz unabweislich auf den, von 
Kant behaupteten ätherischer« Zustand 
hin, der sich von den Steinen, Erden 
und Gewässern jener Planeten, hinauf 
zu ihren Pflanzen und zur animalischen 
Natur erstrecken muß, und welcher einen 
weiteren Schluß auf die erhöhete Intel 
ligenz derjenigen Wesen gestattet, die z. 
B. auf dem Jupiter den Rang der 
Menschen auf der Erde einnchmen.- 
Dazu hat man die deßwegen auch schon 
oben besonders hervorgehobene längere 
Dauer dvs Jahres auf diesen Pla 
neten zu rechnen. Schon das Jahr des, 
wieder zum Beispiel gewählten Jupi 
ter ist fast so lang als zwölf unserer 
Erdenjahre: der Frühling** der dortigen 
Blumen dauert demnach so viele (Er 
stens in zwei große Gruppen. 2te Aufl. 
Kempten. 1839. gr. 8. und desselben 
Verfassers: „Astronomische Reisebe 
richte, oder Topographie des Himmels." 
lbid. 1837. 8. 
« Bei den Einwendungen, welchen meine 
Ansichten in der Conjectural-Astronomie 
nicht immer haben entgehen können, muß 
eS mir naiürlich erwünscht seyn, Aucto- 
ritäten, wie die xineS Kant, für mich 
anführen zn können. 
** Ich sehe bei dieser Anführung von der 
geringen „Schiefe der Ekliptik" auf dem 
Jupiter (vergl. d. Art. S. 831) ab, 
welcher zu Folge man auf diesem Pla 
neten im Allgemeinen eigentlich ein ste 
tes Frühlings - Verhältniß anzunehmen 
hat. Das oben Gesagte ist deßhalb im 
strengere» Sinne nicht weniger wahr.j 
den-) Jahre als bei nutz Monate; 
und die Stabilität aller dorti 
gen Lebens-Einrichtungen muß 
sich nothwendig ganz in dem nämlichen 
Verhältnisse steigern. — Die nicht weni 
ger bereits erwähnte Abwesenheit des 
blendenden Sonnenlichtes ferner und dessen 
Ersatz durch das mildere Licht* von vier 
Monden auf dem Jupiter (welchen wir 
fortfahren wollen, als Beispiel auszu 
zeichnen) erregt außerdem ganz andere 
Erwartungen vom dortigen Leben, wel 
ches ich deßwegen schon in der angeführ 
ten Schrift als eine höhere „Eristenz- 
stuse" bezeichnet habe, wodurch noch ein 
anderer erhabenerer Vorzug dieser „Pla 
neten" der zweiten Gruppe vor de 
nen der ersten, in ihrer Einrichtung we 
niger begünstigten, begründet würde. Die 
Natürlichkeit solcher Unterschiede zwischen 
den beiden Gruppen, und der Vorzüge 
der letzteren vor der ersteren, drängt sich 
aber auch beim weniger tiefen Nachden 
ken über das Verhältniß dergestalt auf, 
daß, lange vor Kant und seinen dieß- 
fallsigen obigen Aeußerungen, auch schon 
mein würdiger Lehrer (der verewigte 
Leipziger Naturforscher) Gehler, in 
seinem viel citirten „Physikalisches Wör 
terbuch" und in welchem gewiß von einer 
poetischen Auffassung der Gegenstände 
nie die Rede ist, seine Betrachtungen über 
jene Planeten mit der Bemerkung schließt, 
„es müsse die dortige Naturgeschichte von 
der unsrigen ganz verschieden seyn, und 
alldort Dinge geben, von denen wir hie- 
nicden auch nicht einmal eine Idee ha- 
hen können." — Weiter vertiefe ich mich 
mit meinen Lesern hier indeß nicht in 
diese Contcmplation, sondern verweise 
Diejenigen von Ihnen, welche ein glei 
ches Interesse mit mir dafür beseelt, lie 
ber an das vorn erwähnte, derselben be 
sonders gewidmete Werk, wo dem Nach 
sinnen darüber ein reicheres Material 
geboten wird. 
Die, bcvorwortetermaßen, somit näher 
nur erst erwähnten eilf Haupt-Plan e- 
t e n und Planetoiden mit ihren a ch t- 
zehn Monden prägt man übrigens sei- 
* Von einer wahrscheinlichen gleichzeitigen 
eigenen L i ch t e n t w i ck l u n g der obe 
ren Planeten (vergl. I » p i t c r S. 832) 
noch hinten.
	        
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