Planetoiden. 325
den; und schon dieser Umstand der Er
füllung der Himmelsstelle (der Entspre
chung des Progressionsgliedes), statt dnrch
den normalen Einen, vielmehr durch
so viel mehrere Gestirne, erscheint aus
fallend. Bei näherer Betrachtung zeigen
sich, wie ich sodann auch erst noch be
merken muß, die also an Größe ziem
lich gleichen Bahnen jener fünf Gestirne
äußerst kunstreich verschlungen, dergestalt
daß, jener ihrer gegenseitigen Lage ohn-
crachlet, doch einem Zusammenstoße
rer darin umlaufenden fünf Wcltkörper
durch die gelroffne Anordnung, mit gro
ßer Umsicht vorgebeugt ist, indem z. B.
Pallas und Juno ihre Knoten in
Längcnpuncten haben, in welchen dage
gen Ceres ihre größte Breite erreicht,
wonach diese Planetoiden also, selbst bei
ganz gleichzeitigem Ankommen in densel
ben (Längen-) Puncten, doch nicht zu
sammen treffen, sondern überein
ander weggehen würden.
Ferner gibt die, im Verhältnisse zu den
Planeten (etwann Mercur — s. d.
A. S. 94. — ausgenommen), sehr große
Ercentricität dieser sämmtlichen el
liptischen P l a n e t o i d e n-Bahnen, welche
schon in den betreffenden Einzel-Vorträ
gen hervorgehoben ist, und wodurch man
gleich an Kometen bahnen (vergl. d.
A. und unten) erinnert wird, einen merk
würdigen Unterscheidungscharakter mehr
ab: bei Juno (s. auch diesen Art.
823.) z. B. beträgt die Ercentricität noch
über den vierten Theil der halben
großen Are, wodurch nicht nur die, rück
sichtlich der Gleichmäßigkeit, von diesein
Elemente abhängige elliptische Bewegung
höchst unregelmäßig wird, sondern auch
die Entfernungen von der Sonne und
von der Erde sehr verschieden ausfallen".
scheinlich in dieser Region noch mehrere
Planetoiden aufgefunden werden werden
* Wir haben oben die mittlere Entfer
nung, d. h. also die halbe große Axe
der Juno bah n, = 2,67 Svnnenwei-
ten (zu 20000000 Meilen) = etwann
55000000 Meilen gefunden, wonach die
- ...... /55000000 \
Ercentricität > — E
V 4 /
»ahe 14000000, die kleinste Entfer-
nuiig von der Sonne (55— 14=) 41,
Alle diese mathematischen Ver
schiedenheiten'^ berechtigen demnach be
reits zu dem Schluffe, daß die „Plane
toiden^ auch unter dem physischen
Gesichtspuncte von den Planeten ver
schieden seyn mögen. Nun haben wir
aber außerdem schon im betreffenden Ar
tikel gesehen, daß die letzteren in zwei,
unter sich ebenfalls höchst verschiedene
Kategorien („Gruppen") zerfallen, deren
erstere mit dem Mars schließt, indeß
die zweite mit dem Jupiter anhebt;
und wir finden nun hier, daß die Ae-
thcrkluft eben zwischen diesen, also die
Gruppen grenzen abgebenden, beiden
Planeten durch die „Planetoiden"
erfüllt ist, welches somit jene Vermuthung
bestätiget, und die früher aufgestellte An
sicht, „daß die Planetoiden nur
als Uebergangsglieder von der
ersten zur zweiten Gruppe be
trachtet werden müssen," rechtfer
tiget. Die unmittelbaren Beobachtungen
charakteristischer Unterschiede rücksichtlich
dieser physischen Beschaffenheit der
Planetoiden, sowohl von der ersten
als auch von der zweiten Gruppe
sprechen noch bestimmter dafür: das Te
leskop hat uns von dem Daseyn gewal
tiger Atmosphären dieser Gestirne, mit
denen die planetarischen Atmosphä-
u»d die größte (55 -s- 14 =)
69000000 Meile» betrogt. I» jener
k l e i ii st e ii Eiikferiiuiig der Juno von bcr
Sonne kommt ihr die Erde in der
Opposition noch um 20000000 Mei«
len n a h e r, so daß die gegenseitige Ent
fernung bann nur (41 — 20=) etwa»»
21000000 Meilen ist, wogegen dieselbe
beim obigen g r b ß t e n Abstande von der
Sonne auf <69 -s- 20 =) 89000000
Meilen steigt.
* Mau kann dahin auch noch die, im Ver-
lialiniffe zu den Planeten wiederum
äußerst bedeutende Neigung der Bah
nen der „P l a n e t o i d e n" rechnen, wel
che z. B. bei Pallas (f. d. befvnd. 91.>
auf 34" steigt, so daß die sonstige Grenze
der Zone des Thierkreises (Zvdiacuöi
vergl. Thier kr eis) bedeutend über
schritten wird. H er sch e l (der Sohn)
nennt die Planetoiden in seiner „Astro
nomie." (Franz. Hebers. Brüssel. 1837.
8.) daher auch j.ultra-zodiacales.“