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Polarstern
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Pol schon bis aus 2' ¡ /¿° * nahe gekom
men; und seitdem bis auf unsere Tage
hat sich dieser Polabstand von der Ci
nosura bis auf r/2 0 verringert. Man
möchte hieraus schließen wollen, daß der
Pol und dieser Polarstern endlich coin-
cidiren mußten; allein dazu wurde, wie
nun leicht einzusehen ist, gehören, daß
sich letzterer Stern auf dem Kreise
selbst befände, welchen der Weltpol in
der angegebenen (konstanten) Entfernung
von eiwann 23'/2° um den Pol der
Ekliptik durchläuft. Dieß ist aber wie
der nicht der Fall; der Abstand der Cp-
n 0 s u r a vom Pole der Ekliptik (das
Complément ihrer Breite) beträgtvicl-
mchr 230 55' ; und wenn ihr also der,
angegcbenermaßen, von jenem Pole stets
230 30' entfernt bleibende (ihn in die
ser Distanz umkreisende) Welrpol
auch im nämlichen Breitenkreise
so nahe als möglich kommt, so stehen
doch beide (in Breite) noch immer
(23° 55' - 23° 30' — ) 25 Minuten
von einander entfernt. In diesen „Brei
tenkreis," von welchem die fur jetzt
nachgewiesene Entfernung ** noch 1 '/2°
beträgt, wird der Weltpol, da die Anna-
herung, wie wir gesehen haben, auf 100
Jahre etwann '/2° beträgt, demnach in
beiläufig 300 Jahren treten; cs wird
alsdann jener kleinste gegenseitige Ab
stand Statt finden; zugleich aber wird
der Pol auch schon wieder weiter einem
andern Fixsterne zurücken, welcher so
mit in späterer Zeit den „Polar
stern" abgibt; — und wenn meine Le
ser nun eine Sterncharte vornehmen, in
derselben um den Pol der Ekliptik ei
nen Kreis von 23'/2° Halbmesser be
schreiben und denselben, vom jetzigen
Polarsterne (Cpnosura) ab, tn der oben
* Das Fortrücken des Weltpols in Bezug
auf die Cynvsura, ihre gegenseitige Ab-
standsabnahme, hatte also in etwann 100
Jahren (1577 — 1682) nahe '/2° —
30' — 1800", und demnach auf das
Jahr beiläufig nur 18" betragen, auf
welche Langsamkeit dieses Fortrücken?
ich eben im Texte hindeute.
Ich habe die Entfernung zwar oben auf
den Stern selbst bezogen; ste kann
aber für seinen Breitenkreis nur un
merklich anders ausfallen.
bezeichneten Richtung (westwärts) nach
der rechten Hand oder, da mau in die
ser Art von Bezeichnung nie zu genau
seyn kann, „wider die Folge der Zei
chen" (s. d. Art.) verfolgen, so werden
Sie finden, daß derjenige Stern, welcher
solchergestalt zunächst „Polarstern" wer
den wird, das / des Ccphcus ist.
Wir haben bisher bloß von dem unS
sichtbaren Nord pole gesprochen. Dem
Südpole steht das Sternbild des See-
Octanten am nächsten; da dasselbe
aber nur kleinere Sterne (keine Sterne
erster oder auch, wie — s. vorn — Cy-
iiosura, nur zweiter Größe) enthält,
so wird das ß der kleinen Wasser-
schlange, Firstern zweiter Größe, ob
wohl derselbe über 11° vom Südpol ab
steht, für den südlichen „Polarstern"
angenommen. — Hiermit beschließe ich
dielen Artikel, mir vorbehaltend, von der
Anwendung des „Polarsterns" zur Be
stimmung der „Polhöhe," als des von
allen C i r c u m p 0 l a r st c r n e n (vergl. d.
A.) dabei am öftersten benützten, in dem
eigenen Artikel Polhöhe besonders zu
handeln.
Polarzonen, „kalteZonen," s.Erd
striche, S. 391.
Poldiftanz; Distantia a polo; Dt-
stcmce au />ole . Der Abstand eines Ge
stirns vom Pole; ist von den Polen
des Acquators, von den Welt polen,
die Rede, das Complement der Ab
weichung; bezieht man sich aber auf
die Pole der Ekliptik, das Com
plement der Breite.
Pole; Poli; Poles. Das Wort „Pol"
ist aus dem Griechischen nolos entnom
men, welches von ntlco (ich drehe um)
abgeleitet wird; die Astronomie bezieht
dasselbe, dieser Etymologie gemäß, beson
ders auch auf die sich „drehende" Erd
oder H i m m e l s k u g e l und nennt „Pole"
die Endpunkte der (Kugel-''') Are
(s. d. Art. und unten), um welche diese
Drehung erfolgt. Da der Ausdruck
Are aber auch vom Kreise'-'* allein
* „K ii g f l“ (vergl. unten) nicht in der
strengsten Bedeutung.
** In diesem Art. Kreis fehlt die obige
Erklärung; ich bitte sie dort nachzutragen.