Full text: L-Z (2. Band)

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Länge zur See. 
Es kommt hiernach darauf an, aus 
wirklich beobachteten (gemeßnen) Di< 
stanzen: Abstanden der nächsten Ränder, 
namentlich des erleuchteten Mondrandes, 
vom Rande der Sonne (wenn beide 
Gestirne zugleich wahrgenommen werden 
können) oder aber von einem Fixsterne, 
und den zugleich gemeßnen Höhen 
beider Gestirne über dem Horizonte, 
rechnend die auf den Erd Mittel 
punct bezügliche entsprechende Distanz 
zwischen den Mittel Puncten* dieser 
Gestirne abzuleiten* welche, wenn sie 
sich in Uebereinstimmung mit der für 
Greenwich berechneten Distanz findet 
(durch das erwähnte Jnterpolationsver- 
fahren zum genauesten Stimmen gebracht 
ist), ein , wie ich mich oben ausgedrückt 
habe, „Signal" abgibt, wodurch für 
Greenwich und für das Schiff der näm 
liche physische Moment bezeichnet 
Worten, vielleicht fvlgendergestalt aus 
drücke» : „Wen» man mittelst eines Win 
kelmessers den scheinbaren <d. h. von 
der Parallaxe nnd Rcfractivu afficirten) 
Rand «Abstand deS Mondes von der 
Sonne, von einem Planeten, oder von 
einem Fixsterne mißt, so laßt sich hie 
raus der wahre (von jenen beiden 
Einflüssen befreite) Bogen - Abstand der 
Mikrelpuncte beider Gestirne, wie 
derselbe vom Mittelpuncte der 
Erde aus erscheinen würde, be 
rechnen. Man kann aber dergleichen 
geocentrische Abstände, mit Bezie 
hung auf die Zeit eines bestimmten 
Meridians, auch im Voraus angeben; 
und wenn man also jene Messung und 
Rechnung nach Schiffs zeit ausführt, 
und diese Zeit, bei gefundener AbstandS- 
übereinstimmung, mit letzterer Meri- 
oianzeit vergleicht: so erhält man die 
Zeit- und mithin die „L ä n g e »-"Dif 
ferenz zwischen dem Schiffe und dem ge 
wählten Meridian. Das hierauf begrün 
dete Verfahren heißt die Methode der 
Monddistanzen zur Erfindung 
der M e e r e S l ä n g e. — Die Leser ha 
ben nun die Wahl. 
*■ Die Messung, um eS nochmals her 
vorzuheben , bezieht sich auf die (näch 
sten) Ränder, die Rechnung auf 
Sre Mittelpuncte der Gestirne. 
wird, oder welche, für den beabsichtigten 
Zweck, doch dessen Stelle vertritt. 
Was ich bis hierher nur als Beispiel 
gebraucht habe, findet sich nun durch den 
Englischen „Nauticul-Almanac“ für den 
Greenwicher (gleichwie durch die Fran 
zösische „Connaissance des tems“ für bett 
Pariser) Meridian wirklich ausgeführt: 
in den vor mir liegenden Jahrgängen 
jenes Englischen „Schiffs-Kalenders" 
ist für jeden Monat und jeden Tag (mit 
Ausnahme der schon oben erwähnten 
Neumondstage) der, von drei zu 
drei Stunden* für den Mittelpunct 
der Erde berechnete, östliche oder west 
liche Abstand des Mondmittelpunc 
tes von (dem Mittelpuncte) der Sonne, 
und einiger der hellsten, im betreffenden 
Monate sichtbaren Fixsterne (zusammen 
zehn: Mark ab, der namenlose helle 
vorn am Kopfe des Widders, Alde 
baran, Pollux, Regulus, Spica, 
Antares, A t a i r, der südliche an 
den Hörnern des Steinbocks, Foma- 
hand), angegeben. 
Die wirkliche Benützung dieser Anga 
ben der Schiffskalender, durch den Schif 
fer zur Erfindung seiner dänge, setzt aber 
also sodann erstens die voin Schiffe aus 
anzustellende Beobachtung der Mond- 
v i st a n z, und zweitens deren nachherige 
rechnende R e d u c t i o n auf deu Mittel 
punct der E r d e voraus. In der e r ft e- 
ren Absicht mißt der Seemann meistens 
mit dem H a dley'schen Octa n ten (als 
dem besten Schiffs-Winkelmesser, und von 
dem ich unter seinem bezeichnenderen Na 
men „Spiegel-Quadrant" beson 
ders handle), bei Tag, den scheinbaren 
Abstand (den Bogen des größten Krei 
ses der scheinbaren Himmelskugel) zwischen 
dem erscheinenden nächsten Mond- und 
Sonnenrande, oder, bei Nacht, zwi 
schen dem erleuchteten Mondrande und 
* Während Vieser drei Stunden darf 
die Bewegung deS Mondes als gleich 
förmig betrachtet werden, so daß man, 
wie ich oben, mit Verweisung hierher, 
sage, durch „Interpolation", die Distan 
zen für jede Zwischenzeit finden, 
und also die „genaue" Uebereinstimmung 
mit dem , anS der Schiffsbevbachtnng ab 
geleitete» RechnungSresulrate bewirken 
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