Z70
Saturn.
Saturn gefunden: * 9,022 Erddurchmes-
fcr** — 15507 geographischen Meilen,
woraus folgt, daß dieser Planet unsere
Erde an Oberfläche 95 Mal über
trifft (Raum für eine — caeteris pari
bus — 95 Mal größere Bevölkerung dar
bietet).
Sein körperlicher Inhalt (sein
Volumen) beträgt danach ferner 734 (das
Volumen der Erde — 1); man könnte
aus der Saturnskugel 734 der Erde an
Größe gleiche Kugeln schneiden. Wäre
Saturn bei diesem 734 Mal größeren
Volumen von der nämlichen Dichte,
als der Erdkörper, so müßte er (vergl.
Gravitation, S.713) auch 734Mal
schwerer wiegen, eine 734 Mal grö
ßere Schwer- (Gravitation s-)
Wirkung hervorbringen; allein diese
letztere ergibt sich aus der Beobachtung
vielmehr nur als das 92fache*** der
Gravitationskraft (der Masse, des Ge
wicht es) der Erdkugel, woraus die
Dichte des Saturn nur 92 / 734 — Vs der
Dichte der Erde folgt. **** Dieser Pla-
* Anweisung zu dieser Ableitung im Art.
Parallaxe, S. 254.
** Denselben (vergl. Erde, S. 363, wo
alle betreffenden Dimensionen) — 1719
Meilen sehend.
*** Wir haben die Masse des Saturn
oben — ’/3534 der Sonnenmasse gefun
den; die Erdn, a sse betragt '/33700°
der letztere» ; 92 . 3534 ist aber in
der That nahe — diesen 337000. Die
im Art. Erde, S. 367, beigebrachte
tießfallsige Angabe weicht hiervon auch
nur »m so viel ab, als bei dieser Art
von Bestimmung nicht befremden darf.
Gleiche Dichte müßte eine 734fache
Wirkung hervorbringen; beobachtet
wird nur eine 92fache, also eine (8.92
— 734) 8 Mal geringere, woraus
die Dichte des Saturn, wie oben,
auch nur — y 8 der Erddichte folgt.
— Ich gebe diese Bestimmung der mitt
leren Dichte des Saturn hier üb
rigens lediglich »ach Hansen, welchen
wir zum Führer gewählt haben. Freilich
scheint damit die, in den Artikeln Erde,
S. 370, und Jupiter, S. 828, vor
kommende Anführung des Berliner Astro
nomen Encke. „daß die Dichtigkeii
sämmtlicher Planeten der zweiten
net ist dem zu Folge von einer außer
ordentlich lockeren, ätherischen Beschaffen
heit; die ihn bildenden Materien müssen
die Eigenschaft mehrerer Stofsfeinheit
als die gröberen irdischen Stoffe be
sitzen.
Ein Körper ferner, der auf der Erde
1 Pfund wiegt, wiegt auf dem Saturn
1,09 Pfund, welches (vcrgll Jupiter,
S. 828) sagen will, daß L>aturn durch
seine mehrere, aber auch zu einem grö
ßeren Volumen ausgedehnte Masse und
seine solchergestalt bestimmte Massenkraft
die Körper auf seiner Oberfläche
in jenem Verhältnisse fester hält (dem
jenigen, der sie aufheben will, so viel
mehr Widerstand entgegensetzt). Bei die
ser Angabe ist aber von dem verschie-
dentlichen Einflüsse des Notations-
schwunges (vgl. unten) auf den ver
schiedenen Puncten der Saturnsober
fläche abgesehen.
Licht und Wärme werden diesem Pla
neten von der Sonne, aus lOfach grö
ßerer Entfernung, auch nur in (Erleuch
tung, S. 395) 102 — 100 Mal ge
ringerem Verhältnisse als der Erde mit
getheilt, ein Umstand, der auf die natür
liche Vermuthung führt, daß die Atmo
sphäre des Saturn, ähnlich der des Ju
piter (S. 831), günstiger, als die der
Erde, zur eigenen Licht- und Wärme-
Entwicklung organisirt sey (daß sic dazu
eines geringeren Impulses Seitens der
Sonne bedürfe).
Man bemerkt auf der Oberfläche des
Saturn mehrere Streifen oder Gürtel
(ich komme, mit Bezug auf Mädler's
Beobachtungen, hinten auf dieselben zu
rück), gleich denen des Jupiter, nur brei-
Gruppe (Jupiter, Saturn, Uranus),
eines wie des andern, '/» Erddichte
betrage" — i» Widerspruch zu stehe» ;
allein Encke (vergl. Schumachers
„Astron. Nachrichten." Nr. 443, 488 und
489) bemerkt selbst, „die bei Saturn
vorkommende Abweichung von jener Re
gel erinnere an seine Ringgestalt."
Leser, welche den Gegenstand weiter
verfolgen wollen, muß ich übrigens auf
die angeführten dreiNummern der„Astron.
Nachrichten" selbst verweisen, wo Sic das
ganze Detail dieser tnuaten Untersuchung
finden.