Full text: L-Z (2. Band)

392 . 
Schiffsrechnung — Schuh. 
gerechnet, sey? er will diese Lage des 
Punctes B solchergestalt auf sei 
ner S e e ch a r t e finden und bezeichnen 
können. 
Zu diesem Zwecke denkt er fich durch 
die beiden Puncte A und B (letzteren 
also, als seiner Lage nach ebenfalls schon 
bekannt voraussetzend) die beiden 
Geraden AC und CB, die erstere der 
Richtung Süden-Norden 8 N, die andere 
der Richtung Westen-Osten WO parallel 
und welche beiden Geraden also bei C 
einen rechten Winkel bilden. In dem 
solchergestalt entstehenden rechtwinkligen 
Triangel ACB find ihm demgemäß, au 
ßer diesem rechten Winkel, der Winkel 
CAB — NDF = der Abweichung der 
verfolgten Richtung Nord-Nord-Ost vom 
Meridian — 22° 30' , und die Seite 
AB — 32 Seemeilen, bekannt; und er 
hat demgemäß 
R : sin 22° 30' — 32 : CB, 
Los «in 22° 30' . . . 9,5828397 
Log 32 1,5051500 
~11,0879897 
Log R 10 
Log CB 1,0879897, 
wozu die Zahl 12,25 — 12 ‘A (Seemei 
len) gehört. Eben so findet der Schiffer 
hiernächst AC = 29,56 ; und er weiß 
also nun, daß der Punct B von A ge 
nau 29,56 Seemeilen nördlich (in geo 
graphischer Breite) und 12,25 sol 
che Meilen östlich (in geographi 
scher Länge) liegt, wonach er densel 
ben , wie der bloße weitere Anblick der 
Figur zeigt, demnach verlangtermaßen auf 
der Charte bemerken kann. 
Dieß eine Beispiel wird hinreichen, um 
von der Praxis den zur Vervollständi 
gung beabsichtigten Begriff zu geben; 
man sieht aber zugleich, daß diese Me 
thode bei der natürlichen Unsicherheit der 
Messungen durch die „Logleine" keine be 
sondere Genauigkeit gewähren kann, und 
auch nur auf geringe Entfernungen An 
wendung findet, daher die unmittel 
baren Bestimmungen der Länge zur 
See undder geographischenBrcite 
des Schiffsortes, wie ich sie im voran 
gehenden Art. Sch ifffa h r t s kund e 
andeute, dadurch also nicht überflüssig ge 
macht werden. — Mit dieser nothwen- 
digen Bemerkung beschließe ich den Vor 
trag über "Schiffsrechnung." 
Schnee ; Nix; Neige; — und Schnee 
grenze j Linea nivis ; Ligne de neige. 
Ich erwähne des, sonst in die specielle 
irdische Meteorologie gehörigen 
„Schnees" hier nur, um im astrono 
mischen Bezüge auf den Art. Mars, 
S. 77 flgd., zu verweisen, für welchen 
Planeten wir 1. e. einen, unserem Schnee 
wenigstens höchst ähnlichen Winter-Nie 
derschlag und ebenfalls eine „Schnee 
grenze" mehr als wahrscheinlich gemacht 
haben. 
Schrauben-Mikrometer, s. Mi 
krometer, S. 118. 
Schuh, Fuß (welcher letztere Aus 
druck durch ein Versehen in seiner alpha 
betarischen Folge übergangen ist); kos; 
Pkd. Der „Schuh" oder „Fuß" ist das 
zur Messung gerader Linien * gewöhnlich 
angenommene Maß. Dieses Maß soll 
eigentlich die Länge eines im vollkommen 
sten Verhältnisse gebildeten Manns „sü 
ßes" seyn, daher das Wort; die Unbe 
stimmtheit hierin macht aber, daß die 
Fuß- (Schuh-) Maße an den verschiede 
nen Orten meistens auch verschieden sind. 
In der Astronomie wendet man (vgl. 
Maß) fast immer nur den Pariser 
(oder königlichen) Fuß (Pes Parisi 
nus ; Pied da Roi ) , und die 6 solcher 
Pariser Fußen gleich gerechnete To ise, 
seltener den Rheinlä n di sch e n Fuß 
an; jener Pariser Fuß istdcr größte 
von allen, und daher zur Vergleichung 
der bequemste. Man theilt ihn bekannt 
lich in 12 Zoll (dígitos, pollices; pou- 
ces ) und in 144 Linien (lineas; lignes). 
Der „Rheinländische" Fuß hält da 
gegen nur 139,18** solcher Pariser Li 
nien, und die oben zu 6 Pariser Fuß, 
also zu (6 . 144 —) 864 Pariser Li 
nien angegebene Toise hat dagegen in 
* Wir haben denselben <z. B. Erde, S. 
362) jedoch nicht weniger als Ausdruck 
für lineares Bogenmaß gebraucht. 
** Bei älteren Schriftstellern, z. B. bei 
Gehler, finde ich statt der obigen 139,18 
nur 139,13. Letztere Größe ist auch von 
mir noch im Vortrage über Pendes 
S. 284, angewendet worden.
	        
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