28
Länge selonogt'üphische — Landcharte.
längs des Acqnators oder seiner Paral
lelen, 900 „Länge" gezählt (nicht
weiter, da uns — vergl. d. Anmerk. —
die andere Mondhalbkugcl stets abgewen
det und also unsichtbar bleibt). Ein sol
cher (Mond-) „Längen"grad hält auf
dem (Mond-) Acquator (von etwann 1440
( 14-10
ÜGts
4 — (statt auf der soviel größeren Erd
kugel bekanntlich 15=) Meilen; der,
ganz wie bei uns, auf dem (Mond-)
Meridian zu zählende (Mond-) Brei
tengrad unterscheide) sich davon, wegen
der fast v o l l k o m m u e n Kugelge
stalt des Mondkörpers, nur unmerk
lich; — und dieß ist also der Begriff
der „s c l e n o g r a p h i s ch e n Länge"
(und „Breite")/so viel davon zur Wort-
Erklärung hierher gehört- Das Weitere,
wie gesagt, in den citirten A. A.
Landcharte; Mappa geographica,
Mappe géographique. Man versteht da
runter die Darstellung eines Theiles der
E r d * oberfläche aus einer Eben e. Da
aber der Erdkörper (vergl. Erde) eine
Kugelgestalt besitzt, so kann eine
solche Darstellung ans einer Ebene na
türlich nie der wahren gegenseitigen Lage
der Puncte auf der Kugelfläche ganz
v o l l k o m m e n entsprechen ; und die
verschiedenen Arten, Landcharten zu ent
werfen, haben daher nur den Zweck, die
Aehnlichkeit so weit als möglich zu trei
ben. Zn welcher Art die Aufgabe dieser
* Nach dein bloße» W e r t sinne nnirfen der
gleichen Abbildungen von den Oberflächen
des Mondes, der Planeten, nicht
Entwerfnng gelöst werden mag, so fin
det dabei (vergl. den in d. Anmerk, auf
gestellten Gesichtspunct) doch immer ein
gewisser astronomischer Bezug, nament
lich auf die vorangehenden Betrachtungen
über Länge (geographische, gleich
wie über Breite) Statt, und ich werde
also, wieviel auch der eigentlichen Geo
graphie überlassen bleiben muß, hier
roch in einiges Detail über „Landchar
ten" einzugehen haben.
Am besten werden sich aber jene ver
schiedenen Arten der „Landcharten" in
drei Abtheilungen bringen lassen: 1. in
solche, welche sich auf sehr kleine oder
auch nur mäßig große Theile der
Erdoberfläche beziehen; 2. in Darstellun
gen (ganzer Wclttheile, oder aber be
sonders einer ganzen Halbkugel
(P l a n i g l o b i e n); und 3. in diejeni
gen, welche, besonders Behufs der
Seefahrten, eine abweichende eigene
Einrichtung haben müssen.
Ist also 1. und zuvörderst von der
gleichen kleineren Theilen der Erd- oder
Meeresoberfläche die Rede, welche
bloß einige Meilen oder wenige Grade
fassen, wie z. B. von einzelnen Provin
zen , Landschaften, Seen, Meerbusen
u. s. w., so läßt sich das betreffende kleine
Stück der Erd -Kugel oberfläche ohne
merklichen Fehler als eine vollkommne
Ebene betrachten und ganz so auf der
Ebene der Charte (des Papiers) verzeich
nen^. Dergleichen „Special-" (oder, wie
* Mayer (Professor der Mathematik zu
Görringen, der jetzt verewigte Sohn des
in den vorangehenden A. A. erwähn
ten großen A si r v » einen Tobias
weniger hierher gehören: unsere astrono
mischen Handbücher enthalte» Abbildun
gen sowohl des Mvndeö, alb auch z. B.
des Jupiter, Saturn u. f. w. in der
Ebene ihres Papieres; auf M o n d-
Charren namentlich wird mich d- Art.
Mond zurückführen. — Soweit hierbei
aber von „Charten" im astronomische»
Sinne überhaupt die Rede ist, verweise
ich auch noch auf den besonder» Art
Stern - (Himmels-) Charten, gicich-
wie rücksichtlich der Charten - E u t w c r-
fung. auf den allen diesen A. A. doch
eigentlich immer verwandten Bortrag über
P p p j e c t j o » e n.
Mayer) in der „Praktischen Geometrie"
(3te Aufl. Gotting. 1802. 4 B. fl. 8.
ich komme hinten auf eine spatere Aust,
des vierten B., von dem mir eben
nur eine zweite vorliegt, zurück) Ili.
368. zeigt beispielsweise, daß zwei auf
der Erd k u g e l, also im Bogen eines
größten Kreises, 80 Meilen von einan
der entfernte Orte auf einer solchen Char
te n-C bene nur um 0, 11 Meilen wei
ter aus einander zu liegen komme», wel
ches , wenn man auf letzterer jene 80
Meilen — 2 Fuß setzt (80 : 288 ==
o , II.) 3/ 8 Linien („och nicht den
800te„ Theil der 2 Fuß) auskragt, und