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Sommer —
gleichen, s. d. Art.) dagegen langsam
nach Westen; und also kommen diese
beiden Puncte vielmehr allmälig mehr
und mehr auseinander, und.werden
demgemäß erst nach mehreren Jahrtau
senden in einer solchen gegenseitigen Stel
lung, wie etwann die jetzige, wieder mit
einander zusammentreffen. * — Dieß
wird über die vorliegende Frage, in
Bezug auf den Planeten Erde, ge
nügen.
Dagegen ist es unendlich interessant,
daß auf dem Nachbarplaneten Mars
(und zwar aus den nämlichen Gründen,
auch bloß für „jetzt") dasselbe Verhält
niß, jedoch in einem viel stärkeren Maße
Statt findet; der dortige Frühling
und S o m m e r der Nord halbkugel
dauern zusammen 372, der Herbst
»nd Winter nur 296 dortige Tage
(das Jahr des Mars ist = 372-f-296
— 668 Mars tage), daher, der Unter
schied, statt bei uns 7 bis 8 Tage, viel
mehr 76 Tage austrägt. —Ich weise
dieß im betreffenden Art. Mars, dessen
Vergleichung ich überhaupt empfehle, be
sonders S. 76 genauer nach, und be
schließe mit dieser Empfehlung den ge
genwärtigen Vortrag über „S o m m e r."
* Der Sv i» »i e r p u !> c t liegt jetzt et
wann 90 westlicher, als die Son
nenferne, beide entfernen sich alle 100
Jahr nm I o ,7 weiter von einander,
nnö müssen demnach in dieser Art noch
(300 — 9 —) 351° zurücklegen, um
neuerdings völlig znsannnenzntreffen
(wie sie dieß also jetzt noch nahe sind),
daher 100 : 1.7 — x : 351 , und x
etwann — 20 Jahrtausenden, während
welcher langen Periode natürlich die ver
schiedensten Stellungen zwischen der„Ae-
quinvctial-" und „Apsidenlinie" eintreten.
— Ich glaube, nicht weiter darauf ein
gehen zu dürfen; die Hauptsache ist aber
somit vollkommen klar gemacht.
Schon Bd. I. S. 58-1 ist ein Unter
schied des bloßen Frühlings auf der
MarS-Nord halbkugel gegen die S ü d-
halbkngel von 42 Mar Stagen nachge
wiesen. — Zweifelsüchtigen Leser» bemerke
ich übrigens, daß diese Angaben dieAuc-
korität des genauen Dorpater Astronomen
Makler für sich habe».
Sommerpunct.
Sommerpunct , Sommersonnen
wende; b'unctum solstitii acstivi; Sot-
sti'ce d’dtc. Was hierunter bei Betrach
tung der wirklichen Jahres - Bewe
gung der Erde (in ihrer Bahn) um
die Sonne zu verstehen sey, ist im
vorangehenden Artikel „Sommer" hin
reichend nachgewiesen worden. Gewöhn
lich bezieht man sich aber dabei vielmehr
auf die bloß scheinbare jährliche Be
wegung der S o nne um d ie E rd e,
unter welcher Voraussetzung (unser)
„Sommerpunct" denjenigen Punct der
Ekliptik bedeutet, in welchem die S o n n e
bei diesem ihrem scheinbaren jährlichen
Umlaufe die größte nördliche Abwei
chung erhält, und in welchen ste um'"
den 21sten Juni, d. h. zu Anfange un
seres Sommers tritt. Da sie in dem
selben dem Nord pole am nächsten steht,
so hat sie alsdann für die Orte der von
uns bewohnten nördlichen gemäßig-
t e n Zone (und die ich deßhalb hervor
hebe) die größte Mittagshöhe, daher wir
zu dieser Zeit der längsten Tage genie
ßen. Dieser Punct ist der Anfang vom
Zeichen des Krebses, wie man sich
(vergl. Zeichen) noch ausdrückt, obwohl
das Sternbild des Krebses selbst
diesen Ort längst verlassen'"'" hat, und
der „Sommerpunct" daher jetzt wirk
lich in das Bild der Zwillinge, etwann
vor die Füße des Castor, fällt. Vom
Frühlingspuncte, dem Durchschnitts- und
Zählungsanfangspuncte der Ekliptik und
des Aequators, ist unser Sominerpunct
900 östlich entfernt, so daß seine Länge
sowohl als seine g erade Anfsteig u n g
(stets) 90" (3 Zeichen) beträgt; seine
'" Weßhalb hier „um" statt des bestimmten
n m steht, darüber der Nachweis im vor
angehenden Art. S o m m e r.
Unter „unserem" Sommer wird hier
aber natürlich der Sommer der von uns
bewohnten nördlichen Halbkugel ver
standen.
** Ueber die Gründe dieses „BerlassenS"
muß man den Art. Vor- (Zurück-) R ü-
cken der Nacht gleichen vergleichen,
und sich nur daran erinnern, daß der
Svmmcrpuuet immer in gleicher Entfer
nung von den „Nachtgleiche»" bleibt,
also ihre Bewegung, deren Folge eben
das „Verlassen" ist, nothwendig theilt.