413
N
Sommersonnenwende — Sonne.
Abweichung ist, dem Angeführten ge
mäß, nördlich und der Schiefe der
Ekliptik (vergl. d. A.) gleich. Durch
diesen Punct geht, parallel mit dem Ae-
quator, der Wendekreis (s. Wende
kreise) des Krebses.
Will man aber hiernächst schließlich den
Begriff eines „Sommerpunctes" auch ans
die südliche Halbkugel ausdehnen, so
liegt dieser südliche „Sommerpunct"
dem unserigen in der Ekliptik diame
tral gegenüber, also in 270° (9 Zeichen)
der Länge und geraden Aufsteigung, im
Anfange vom Zeichen des Stein
bocks; und es gilt von demselben, wenn
man nur statt „nördlich" südlich, und
statt „Wendekreis des Krebses" Wende
kreis des Steinbocks sagt, und die
Erreichungszeit, statt auf den 21sten Juni,
auf den 21ftcn December setzt, übrigens
alles das Vorangesührte. *
Sommersonnenwende , s. Son
nenwenden.
Sonne; Sol; SoLU. Der Central
körper unseres'"* Systems; von den
Astronomen, wie ich gleich bemerke, mit
T bezeichnet. Die „S o n n e" ist, in
mechanischer Rücksicht, durch ihre Stel
lung im Krastpuncte des Systems und
ihre überwiegende Massengewatt die Haupt
regiererin , die Königin der gesammten
planctarischen Bewegungen , in p h y s i-
scher Rücksicht aber durch die, diesem ih-
r e m Systeme allein beiwohnende
' = Dieser So m m e r punct der südliche»
Eigenschaft der Licht- und Wärme-Ent
wicklung zugleich die Spenderin alles Le
bens. Ihre Gegenwart über dem Hori
zonte verbreitet auf der Oberfläche des
Planeten Erde, aufweichen wir, als
Bewohner desselben, fie natürlich zunächst
beziehen, das Licht des Tages, vor dessen
Glanze alle andern Gestirne erbleichen;
ihre Verbergung unter dem Horizonte
veranlaßt die Dunkelheit der Nacht. Ihre
Strahlen erregen in den ihnen ausgesetz
ten Körpern diejenige fühlbare Wärme,
welche zur Erhaltung und zum Wachs-
thume der organischen Schöpfung unent
behrlich ist. Diese Wärme wird desto
stärker, je länger die Körper sie einsau
gen, je mehr Strahlen von diesen Kör
pern ausgefaßt werden, und jemehr sich
der Einfallswinkel der Strahlen dabei
dem rechten nähert.'" Daher wird der
verschiedene Stand der Sonne gegen die
verschiedenen Stellen der Oberfläche des
Planeten Erde (oder vielmehr al
ler Planeten, von denen ich, wie gesagt,
die Erde, als unsern Planeten, nur
besonders gern als Beispiel auszeichne)
die Ursache der abwechselnden Taglän
gen, Jahreszeiten und Temperaturen, wo
von die jährlich wiederkehrende Frucht
barkeit des Bodens, die Eintheilung, die
Beschaffenheit des Klimas u. s. w., kurz
das Leben überhaupt abhängt.
Die neuere Sternkunde lehrt aber, an-
gedeutetermaßen, daß die „Sonne" nicht
in der ssoraufgehenden Anmerkung er
wähnten Fixsterne („Sonnen"), welche
Halbkugel ist natürlich der Winter
punct der nördlichen, unter welcher
letzteren Bezeichnung ich besonders davon
handle.
** Ich hebe das Wort „unseres" hervor.
Von einem (s. d. folgende Anmerk.) gro
ßen Theile der Fixsterne darf (vergl.
d. A. S. 541) mit Bestimmtheit ange- *
nommen werden, daß sie nicht weniger
„Sonnen" in der nämlichen Bedeutung
zugleich Licht und Wärme verbreitender
„C e n t r a l k ö r p e r ihrer eigenen Sy
steme," ihrer P l a n e t e n - U m g e b n n-
g c n sind.
' Sities) dieß „nííeiii" bedarf einer Be-
vvrwvrtung ; die Dvppelsternsyste-
ni e (vergl. wieder d. Art. Fixsterne,
S. 560) haben u»S, im Gegensatze der
(gleich der unsrigen) nur von Plane
ten umringt sind, vielmehr Central-
svunen mit einem Gefolge von Son
nen, also auch selbstle lichtenden
Gestirnen, wenn gleich niederer Ordnung,
als jene „regierende" Centralsonne,
kennen gelehrt.
Die uns im Winter nur sehr schief
treffenden Sonnenstrahlen besitzen eine ge
ringe ErwärmnngSfähigkcit im Pergleiche
zu denjenigen, welche im Sommer nä
her bei unserem Zenith einfallen. —
Weitere Untersuchungen über die phy
sische Beschaffenheit deö Svnnenlich.
teS gehören vor das Forum der allge
meinen Natur lehre, und dürfen
unter dem speciellen astronomi
schen GesichtSpuncte nicht verfolgt werden.