Full text: L-Z (2. Band)

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N 
Sommersonnenwende — Sonne. 
Abweichung ist, dem Angeführten ge 
mäß, nördlich und der Schiefe der 
Ekliptik (vergl. d. A.) gleich. Durch 
diesen Punct geht, parallel mit dem Ae- 
quator, der Wendekreis (s. Wende 
kreise) des Krebses. 
Will man aber hiernächst schließlich den 
Begriff eines „Sommerpunctes" auch ans 
die südliche Halbkugel ausdehnen, so 
liegt dieser südliche „Sommerpunct" 
dem unserigen in der Ekliptik diame 
tral gegenüber, also in 270° (9 Zeichen) 
der Länge und geraden Aufsteigung, im 
Anfange vom Zeichen des Stein 
bocks; und es gilt von demselben, wenn 
man nur statt „nördlich" südlich, und 
statt „Wendekreis des Krebses" Wende 
kreis des Steinbocks sagt, und die 
Erreichungszeit, statt auf den 21sten Juni, 
auf den 21ftcn December setzt, übrigens 
alles das Vorangesührte. * 
Sommersonnenwende , s. Son 
nenwenden. 
Sonne; Sol; SoLU. Der Central 
körper unseres'"* Systems; von den 
Astronomen, wie ich gleich bemerke, mit 
T bezeichnet. Die „S o n n e" ist, in 
mechanischer Rücksicht, durch ihre Stel 
lung im Krastpuncte des Systems und 
ihre überwiegende Massengewatt die Haupt 
regiererin , die Königin der gesammten 
planctarischen Bewegungen , in p h y s i- 
scher Rücksicht aber durch die, diesem ih- 
r e m Systeme allein beiwohnende 
' = Dieser So m m e r punct der südliche» 
Eigenschaft der Licht- und Wärme-Ent 
wicklung zugleich die Spenderin alles Le 
bens. Ihre Gegenwart über dem Hori 
zonte verbreitet auf der Oberfläche des 
Planeten Erde, aufweichen wir, als 
Bewohner desselben, fie natürlich zunächst 
beziehen, das Licht des Tages, vor dessen 
Glanze alle andern Gestirne erbleichen; 
ihre Verbergung unter dem Horizonte 
veranlaßt die Dunkelheit der Nacht. Ihre 
Strahlen erregen in den ihnen ausgesetz 
ten Körpern diejenige fühlbare Wärme, 
welche zur Erhaltung und zum Wachs- 
thume der organischen Schöpfung unent 
behrlich ist. Diese Wärme wird desto 
stärker, je länger die Körper sie einsau 
gen, je mehr Strahlen von diesen Kör 
pern ausgefaßt werden, und jemehr sich 
der Einfallswinkel der Strahlen dabei 
dem rechten nähert.'" Daher wird der 
verschiedene Stand der Sonne gegen die 
verschiedenen Stellen der Oberfläche des 
Planeten Erde (oder vielmehr al 
ler Planeten, von denen ich, wie gesagt, 
die Erde, als unsern Planeten, nur 
besonders gern als Beispiel auszeichne) 
die Ursache der abwechselnden Taglän 
gen, Jahreszeiten und Temperaturen, wo 
von die jährlich wiederkehrende Frucht 
barkeit des Bodens, die Eintheilung, die 
Beschaffenheit des Klimas u. s. w., kurz 
das Leben überhaupt abhängt. 
Die neuere Sternkunde lehrt aber, an- 
gedeutetermaßen, daß die „Sonne" nicht 
in der ssoraufgehenden Anmerkung er 
wähnten Fixsterne („Sonnen"), welche 
Halbkugel ist natürlich der Winter 
punct der nördlichen, unter welcher 
letzteren Bezeichnung ich besonders davon 
handle. 
** Ich hebe das Wort „unseres" hervor. 
Von einem (s. d. folgende Anmerk.) gro 
ßen Theile der Fixsterne darf (vergl. 
d. A. S. 541) mit Bestimmtheit ange- * 
nommen werden, daß sie nicht weniger 
„Sonnen" in der nämlichen Bedeutung 
zugleich Licht und Wärme verbreitender 
„C e n t r a l k ö r p e r ihrer eigenen Sy 
steme," ihrer P l a n e t e n - U m g e b n n- 
g c n sind. 
' Sities) dieß „nííeiii" bedarf einer Be- 
vvrwvrtung ; die Dvppelsternsyste- 
ni e (vergl. wieder d. Art. Fixsterne, 
S. 560) haben u»S, im Gegensatze der 
(gleich der unsrigen) nur von Plane 
ten umringt sind, vielmehr Central- 
svunen mit einem Gefolge von Son 
nen, also auch selbstle lichtenden 
Gestirnen, wenn gleich niederer Ordnung, 
als jene „regierende" Centralsonne, 
kennen gelehrt. 
Die uns im Winter nur sehr schief 
treffenden Sonnenstrahlen besitzen eine ge 
ringe ErwärmnngSfähigkcit im Pergleiche 
zu denjenigen, welche im Sommer nä 
her bei unserem Zenith einfallen. — 
Weitere Untersuchungen über die phy 
sische Beschaffenheit deö Svnnenlich. 
teS gehören vor das Forum der allge 
meinen Natur lehre, und dürfen 
unter dem speciellen astronomi 
schen GesichtSpuncte nicht verfolgt werden.
	        
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