Full text: L-Z (2. Band)

» 
2.. ganze Welttheile, oder gar 
eine ganze Halbkugel, zu denen ich, 
unserer Eintheilung gemäß, jetzt über 
gehe, taugen jene Methoden, ihrem be 
schriebenen Verfahren gemäß, also offen 
bar nicht mehr, da die Schwierigkeit 
genauer Bewahrung der Aehnlichkeit und 
des Entsernungsverhältnisses, natürlich 
in dem Maße zunimmt, als das abzu 
bildende Erdkugel-Oberflächenstück grö 
ßer wird. Um indeß den angegebenen 
eigentlichen Zweck der Charten-Zeichnung, 
nämlich der so viel als möglich naturge 
mäßen Abbildung (anschaulichen Dar 
stellung) auch solcher Stücke der Erd- 
Oberfläche zu erreichen, hat man per 
spektivische Entwerfungsartcn, „P r o- 
jectionen"* gewählt, indem man das 
Auge (vergl. unten, zunächst) außer 
halb der Erdkugel, in einer schick 
lichen Entfernung, z. B. in einer solchen 
annimmt, aus welcher eine ganze Halb 
kugel, als das größte auf Einmal über 
sichtliche Stück, auch also übersehen wer 
den könnte. Wenn wir, um dieß durch 
einen allbekannten, bestimmten Fall zu 
erläutern, die uns zugewendete Mond 
halbkugel betrachten, so erscheint sie! 
uns, aus ihrer Entfernung, als eine 
Scheibe: wir werden, in dieser Entfer 
nung, von der Kugelgestalt Nichts 
mehr gewahr; und äbnlichermaßen würde 
sich (vergl. d. A. Finsternisse, S. 
485..) die Erd- Halbkugel einem Beob 
achter in der Mond-Entfernung darstellen: 
er würde diese Halbkugel als eine 
Kreis scheibe erblicken, gleichsam, als 
wenn dieselbe aus einer ebenen Tafel 
vollkommen platt gedrückt wäre. Wir 
wollen uns demgemäß, Fig. 2. unserer 
Kupfcrtafel II., das Auge 0 senkrecht und 
so hoch über der Erd-Halbkugel ACß 
vorstellen, daß die (in der Figur punc- 
tirt angedeuteten) Gesichtslinien aus 
* Der Ausdruck ist zwar schon oben ange 
wendet worden: ich habe z. B. von der 
Murdvch'schen »-Projektion" gesprochen; 
eigentlich aber bedingt die --Projek 
tion" <wie wir in diesem besonder» Art. 
auch noch näher sehen werden) einen be 
st i in >» r e n Standpunkt des Be 
obachters, und jene Anwendung, vb- 
»vohl gebräuchlich, ist also doch nicht 
vollkommen jli lästig. 
den verschiedenen Halbkugclpuncten sämmt 
lich (wie sie sich auch in dieser Art ge 
zeichnet finden) für parallel unter 
einander anzunehmen sind; so wird AB 
der Durchmesser der Kreis scheibe, 
zu welcher die Erd-Halbkugel (ganz nach 
dem obigen Mond- Halbkugel-Beispiele) 
„abgeplattet" erschiene. Soll also nach 
dieser Weise eine Erd-Halbkugel aus einer 
Ebene, einer Tafel, welche man, da 
es sich, unserer Wort-Erklärung gemäß, 
hier um eine „Projection" handelt, die 
„Projectionsebene" , „Projectionstafel" 
nennt, entworfen werden; so hat man, 
und zwar ganz offenbar, nur durch den 
Grcnzkreis der Halbkugel eine solche 
Tafel zu legen, und von jedem Halb 
kugel - Oberflächenpuncte eine Senkrechte 
auf die Tafel herabzulassen, durch welche 
der entsprechende Punct auf letzterer be 
zeichnet wird: man erhält dann eine 
„ebene" Charte (Planisphäerium , Pla- 
niglobinm; Planiglobe *) der Halbkugel. 
Eine solche Projection heißt, ihrer dieser- 
artigcn Entstehung durch gerade (oqÔoç} 
Linien wegen, eine „orthographische"; 
und ihr Entwerfungs-Princip ist leicht 
! einzusehen. Die Grade erscheinen in 
dessen Gemäßheit nämlich auf der Pro 
jections- (Charten-) Ebene von c aus 
genommen, da (werden dahin gezeich 
net), wo (vergl. unten), mit Beibehal 
tung derselben Richtung, die S i n s 
ihres Bogen-Abstandes von 6 hinfallen 
(z. B. der K u g e l-O b e r fl ä ch e n p u n c t 
r liegt von C um den Bogen Cr, sein 
Projections Punct k von c um c k 
— «in Cr ab; mit andern Worten) : der 
î.Bog e n C r z. B. hat zum Sinus augen 
scheinlich r n , welcher aus der Charte dem 
! Abstande ko des Punctes k von c gleich 
ist; und der bloße Anblick der Figur zeigt 
* Der Ausdruck ,,Mappemondes“ wird 
dagegen gewöhnlich nur von solchen Char 
ten gebraucht, welche beide Halbkugeln 
auf Einem und demselben Blatte dar 
stellen. 
^Eigentlich nur vorzugsweis: denn der 
Charakter der Entwesung durch „ge 
rade" von jedem Puncte der zu pro- 
jeetireuden Kugelstäche auf die Projee- 
rionS-Ebene gezogene Linien, ist ilir init 
der gleich folgenden st e r e o g r a p h i sch en 
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