Spiegel-Teleskop.
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^ Teleskops"
gel« Teleskop der angeführten Art, wenn
cs sonst gut gearbeitet sey, am Spiegel
eine (Fernrohr, S. 442 und hinten)
Apertur (Oeffnung) von 6 Zoll ver
trage, und nach Maßgabe des angewen
deten Oculars 200 biö 300 Mal ver
größere.
Als New ton's Erfindung bekannt
wurde, eignete sich der damalige Fran
zösische Physiker Cassegrain (, .llour-
nal des S^avans“ für das nämliche Jahr
1672) die Idee an, indem er mit Be
nützung eines Vorschlages, welchen schon
Gregory (vergl. oben) gemacht hatte,
eine andere Construction, wie ich hier
darauf zurückkommen wollte, anwendete.
Er durchbohrt nämlich den Hohlspiegel in
seiner Mitte, und betrachtet das durch
den verbleibenden Rand dargestellte Luft
bild des Gegenstandes* vermittelst eines,
in jene solchergestalt entstehende Oeffnung
eingelassenes Ocular. Da die Newton-
sche Einrichtung, wie gesagt, den Vorzug
behalten hat, so gehe ich auf diese Cas-
segrain'schen oder Gregory'scheu
Spiegel-Teleskope nicht weiter ein; der
einzige Vortheil, den sie gewähren, daß
man, nicht wie beim Ncwton'schen Tele
skope , zur Seite, sondern, wie bei den
gewöhnlichen Fernröhrcn, von hinten hin
einsieht, hebt den großen Uebelstand der
Durchbohrung des schönsten Theiles des
Spiegels nicht auf, und ich thue ihrer
daher hier nur der Vollständigkeit wegen
Erwähnung.
In dieser Gestalt verblieb die Angele
genheit des „Spiegel-Teleskops"
vergebt Newton die Entfernung vom
Hohlspiegel bis zum Planspiegel TV un
serer Figur, und von da bis zum Bilde
ß (o, also die Brennweite deSHvhl-
spi eg e lS. Ein }. B. „'siebcnfüßiges
Newtvn'scheS Spiegel-Teleskop« ist dem
nach ein solches, desien Hohlspiegel, den
Planspiegel weggedacht, das Luftbild
eines Gestirns in einer Entfernung von
7 Fußen vor sich machen würde.
* Dabei sollte, wie ich im Art. Spiegel
angeführt habe, Behufs der Reflexion der
Lichtstrahlen, auch ein Convexspie-
gel in Anwendung kommen; ich habe
aber ein, nach diesem Principe wirklich
rvnstruirteS Spiegel-Teleskop nie z» Ge
sicht bekommen können,
ll.
fast ein halbes Jahrhundert, bis John
H ad ley, der Erfinder des Spiegel-
Quadranten, als welchen wir ihn
in diesem Artikel kennen gelernt haben,
viese schöne Erfindung weiter verfolgte.
Er übergab der Londoner Societät im
Jahre 1723 ein, unter seiner Aufsicht
und Mitwirkung verfertigtes und vor
trefflich gelungenes „Newton'sches"
Spiegelteleskop, dessen metallner Hohlspie
gel nach einem H albmeffer von 10 Fuß
5'A Zoll ausgeschliffen war und folg
lich * 62^8 Zoll Brennweite (5 Fuß 2 5 /s
Zoll) hatte.
Bradley und Pound (wir kennen
diese beiden englischen Astronomen aus
dem Art. Abirrung, S. 10 unseres
Werkes), welche dieses Werkzeug gemein
schaftlich untersuchten, statteten einen sehr
vortheilhaften Bericht darüber ab. Sie
verglichen es mit dem berühmten Fern
glase ohne Röhren von Huygens (s.
Fernrohr, S. 447), dessen Objectiv
123 Fuß Brenn weite hatte, also über
Pr )
— I 24 Mal länger war, und
'123
^ 5 _
anden, daß es (vergl. oben) ein eben so
urzes Ocular vertrug, damit eben so stark
»ergrößerte, und eben die Deutlichkeit,
venu auch nicht vollkommen so große
delligkeit gewährte. Dennoch sahen sie
mdurch Alles, was jenes Fernrohr zeigte,
¡. B- die damals entdeckten 5 Trabanten
>cs Saturns, ja diese sogar noch besser,
rls durch Huygens Instrument, bei wel-
Hem der Mangel der Röhren den stören
den Einfluß des Seitenlichteö zu sehr be-
zünstigte.
Nach H a d l e y that sich in Verferti
gung guter Spiegel - Teleskope besonders
Sv finde ich in meinen Nvtizen aus den
„Philos. Transact.“ Nr. 376, ohne
weitere Erklärung über dieses „folglich.«
Die „Brennweite« eines sphärischen Hvbl-
spiegcls ist aber (s. K a t o p t r i k, S.
876) — dem halben Nadiuö der Ku
gel; und wenn der Nadiuö also die
obigen 10 Fuß 5'/4 Zoll —125'/» Zoll
betrug, so war die Brennweite (der
Abstand de« Luftbildes vorwärts vom
Spiegel) allerdings — —= 62^/g
Zoll.
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